Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
Vom Netzwerk:
klebten. Immer wieder schaute sie ängstlich zu ihm auf, während er mit großen Schritten dicht an ihrer Seite marschierte.
    Als sie die Tür zum Lager der Waschweiber aufstieß, schlug ihm ein stickiger Geruch entgegen. Der kleine Raum, in dem offenbar mehrere Frauen hausten, besaß kein Fenster. Trotzdem drang durch die Ritzen der Bretter genug Tageslicht, um sich orientieren zu können. Ein armseliger Ort, wie Gero befand. Nicht dass er selbst luxuriöser logierte. Das Dormitorium der Templer war an Einfachheit kaum zu überbieten, aber wenigstens war es sauber, aufgeräumt und frei von Ungeziefer, was in dieser Behausung nicht der Fall zu sein schien. Warda lag zusammengekrümmt auf ihrem Lager, das aus einem wackeligen Holzgestell und einer schmuddeligen Strohmatratze bestand. Als sie ihn sah, presste sie die Lippen zusammen, offenbar vor Schmerz. Neben ihr stand ein Eimer voll Wasser mit blutgetränkten Laken darin.
    Gero sah sich gehetzt um, ob es irgendwo ein Weib gab, das ihm Wardas Zustand erklären oder ihr beistehen konnte. Doch bis auf das Mädchen waren sie unter sich. Sein Blick fiel auf die Kleine, die Anstalten machte, davonzulaufen. „Hiergeblieben“, befahl er hart und deutete auf den Eimer. „Ich will, dass du frisches Wasser und saubere Tücher bringst und etwas zu trinken und zu essen.
    „Aber man wird mir nichts geben“, jammerte sie. „Für uns Leibeigene ist alles streng rationiert.“
    „Geh in die Küche der dienenden Brüder und sag, dich schickt Bruder Gero von Breydenbach im Namen des Ordens. Sie sollen dir Brot und Wein einpacken, und dann gehst du zum Hospital und bittest in meinem Auftrag um Alaunpulver und eine Tinktur gegen Schmerzen.“
    Das Mädchen sprang mit einem gehorsamen Nicken davon. Dann wandte er sich Warda zu.
    „Bei der heiligen Mutter, was ist mit dir?“, brach es aus ihm hervor, als er sich neben sie auf das Lager setzte und ihre eiskalte Hand ergriff.
    Warda konnte kaum glauben, dass ausgerechnet Gero von Breydenbach neben ihr saß. Mit seinen himmelblauen Augen und dem vielen Blut, das an ihm und seiner Chlamys klebte, sah er zum Fürchten aus. Gott sei Dank schien er unversehrt.
    „Das Gleiche könnte ich dich fragen“, brachte sie schwer atmend hervor.
    „Überhaupt, was hast du hier zu suchen? Du solltest nicht in den Unterkünften der Frauen sein, noch dazu in diesem Aufzug.“
    „Das ist doch jetzt vollkommen gleichgültig“, erwiderte er voller Ungeduld. „Ich will wissen, was mit dir geschehen ist!“
    „Es ist nichts“, stöhnte sie mit verwaschener Stimme und versuchte, seinem prüfenden Blick auszuweichen. Der Schmerz, der in ihrem Unterleib wütete, ließ ihr kaum Luft zum Atmen. Immer wieder ging ihr durch den Kopf, wie sie das Haus der alten Anouar unten am Hafen aufgesucht hatte. Wie sie dort auf einer schmutzigen Pritsche gelegen und die Alte ihr den eisernen Haken in die Scheide eingeführt hatte, um die Leibesfrucht aus ihr herauszureißen. Zuvor hatte die Alte ihr einen heidnischen Kräutersud verabreicht, der eine Kontraktion des Leibes bewirkte, um den Abgang des winzigen Menschleins zu beschleunigen. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass Warda eine solche Tortur über sich ergehen lassen musste, um eine Schwangerschaft zu beenden. Als Hure war sie des Öfteren in Verlegenheit geraten, obwohl sie sich dank mit Essig oder Zitrone getränkter Schwämme und wirksamer Tinkturen zumeist davor hatte schützen können, dass der Samen ihrer Freier auf fruchtbaren Boden gefallen war. Aber hier auf der Insel waren die Möglichkeiten beschränkt, und der Kerl, der ihr diesen Balg gezeugt hatte, scherte sich nicht darum, ob sie fortan einem keuschen Leben den Vorzug geben wollte.
    „Nichts?“, krächzte Gero, dem ihre starken Blutungen sofort aufgefallen waren, weil auch ihre Röcke mit Blut getränkt waren.
    Seinem Blick war eine Mischung aus Mitleid und Furcht zu entnehmen. Er schien sich tatsächlich Sorgen um sie zu machen.
    „Wo kommst du überhaupt her?“, stieß sie heiser hervor und überging damit seine Frage.
    Plötzlich stand Isodora in der Tür und brachte den gewünschten Eimer mit frischem Meerwasser und einen Stapel zerrissener Laken.
    „Danke“, bemerkte Gero rau und erhob sich, um dem Mädchen den Eimer abzunehmen.
    „Ich gehe jetzt das Brot, den Wein und die Medizin holen“, entgegnete sie folgsam und war schon wieder verschwunden.
    Gero nahm den Eimer und die Laken und setzte sich neben Warda aufs Bett.
    „Was

Weitere Kostenlose Bücher