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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Funkanlage. Die Piloten von den anderen Maschinen, die ihren Kommandeur
hoch in den Wolken entdeckt hatten, riefen um Hilfe. „Die Steine sind wie Magneten”,
schrien sie. Mon-So blickte aus dem Seitenfenster. Etwas Seltsames war geschehen.
Einige Helikopter hüpften zwischen den Steinen auf und nieder, andere drehten sich
wild im Kreis. Mehrere Helikopter hingen unbeweglich wie Luftballons über den
Steinen, während die Menviten wie Zirkusartisten über die Maschinen sprangen und
dann in die Kabinen hopsten, aus denen sie jedoch eine unsichtbare Kraft
hinauszustoßen schien. Dieses Spiel wiederholte sich, bis die Menviten halb
besinnungslos vor Erschöpfung in den Türen hängenblieben.
Ein paar Helikopter waren leer. Die Ingenieure und Piloten schossen derweilen
Purzelbäume auf den Strickleitern.
Mon-So erschreckte dieser Anblick dermaßen, daß er lange ratlos vor sich hinstarrte.
Endlich beschloß er herauszufinden, was es mit den Helikoptern und deren Besatzungen
auf sich hatte. Erzürnt schwor er, die Schuldigen streng zu bestrafen. Er flog zu einem
Helikopter, in dem Pilot und Ingenieur nach wilden Sprüngen über dem Stein Atem
schöpften.
Der Pilot meldete:
„Mon-So, mein Oberst, höre, was ich dir sagen will. Mein Kamerad hat auf dem
Schwarzen Stein unsere Anlage montiert und wollte gerade zurück in den Helikopter.
Da geschah etwas Eigenartiges. Er war die Strickleiter knapp bis zur Hälfte
emporgeklommen, als er wieder hinabstürzte. Das wiederholte sich mehrere Male.
Irgend etwas schien ihn immerfort in die Tiefe zu ziehen. Ich wollte ihm helfen und
begann den Ingenieur an der Strickleiter hochzuziehen. Doch in halber Höhe ließ mein
Kamerad plötzlich los und purzelte auf den Stein.”
Weiter geschah folgendes: Der Pilot landete den Helikopter auf dem Stein und zog den
Ingenieur in die Kabine. Er riß den Steuerknüppel herum, und der Helikopter stieg auf.
Doch kaum flogen die beiden über den Schwarzen Stein, als der Pilot den
Steuerknüppel fahren ließ. Der Helikopter beschrieb einen Bogen, hüpfte über den Stein
und landete auf der anderen Seite.
Mon-So lachte den Flieger derb aus und warf ihm das Ende seiner Trosse zu, um den
widerspenstigen Helikopter ins Schlepptau zu nehmen. Ungehindert stiegen beide Maschinen auf. Miteins verspürte Mon-So einen harten Ruck. Die Trosse hatte sich gespannt, und der zweite Helikopter baumelte wie ein Stein an ihr. Wahrscheinlich hatte
der Flieger wieder den Steuerknüppel losgelassen. Mon-So zog die
Geschwindigkeitspedale durch. Die Luftschraube routierte wie wild, der Helikopter
drehte sich um die eigene Achse, diesmal aber in die entgegengesetzte Richtung.
Schließlich gelang es ihnen, die geheimnisvolle Anziehungskraft zu überwinden, sie
stiegen auf, doch der unglückselige Pilot konnte nicht zu sich kommen. Mon-So, der
den zweiten Helikopter enger an der Trosse zu sich heranzog, landete mühsam beide
Maschinen unweit des Steins. Er zerrte den Piloten und den Ingenieur aus der Kabine,
schimpfte fürchterlich und ohrfeigte sie. Endlich brachte er die beiden Pechvögel zur
Besinnung.
„Mon-So, mein Oberst”, sagte der Flieger und öffnete die Augen. „Von dem
Augenblick an, da ich den Steuerknüppel fahren ließ, kann ich mich mit meinem
Kameraden an nichts mehr erinnern. Wir wissen nur eins: Eine außergewöhnliche Kraft
drückte uns in den Sitz zurück. Das ist alles.”
So wie den ersten Helikopter befreite Mon-So nacheinander alle Menviten mit ihren
Maschinen. Keiner wollte schließlich für ewige Zeiten auf den Schwarzen Steinen
bleiben.
Als Baan-Nu von den Ereignissen erfuhr, überlegte er: Unter den Piloten war offenbar
eine Erdepidemie ausgebrochen. Kurzerhand befahl er, alle in die Krankenstube zu
legen. Doch, nachdem die Flieger sich von dem Schreck und ihren unfreiwilligen
Sprüngen erholt hatten, wiesen sie keinerlei Krankheitssymptome mehr auf.
Der General dachte bei sich: Das ist also nicht schlimm. Sie haben einfach einen
Sonnenstich gehabt. Bedauerlich ist nur, daß die Anlage nicht funktioniert.
Mon-So hatte, als er die Flieger befreite, in der Eile vergessen, die Radaranlagen und
die Kanonen wieder ans Stromnetz anzuschließen.
Keiner der Piloten, die an den Schwarzen Steinen gewesen waren, hatte Lust, noch
einmal an den gefährlichen Ort zurückzukehren. Unter den anderen Fliegern meldete
sich auch kein Freiwilliger.
Mon-So wollte es sich nicht eingestehen, aber auch er fürchtete sich,

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