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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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hinter dem Vater zurück; weil er jung war, neigte er jedoch zu übermäßiger
Selbstsicherheit.
Die Adler haben von Natur ungewöhnlich scharfe Augen. Sie erkennen aus großer Höhe
sogar kleinste Gegenstände in weitem Umkreis auf der Erde. So blieben ihren Blicken
natürlich auch nicht die Kanonen auf den Felsen verborgen. Doch Goriek mangelte es
an Aufmerksamkeit und an Vorsicht. Einmal, als er einen schnellen Steinbock verfolgte,
wurde er von so einer Jagdleidenschaft erfaßt, daß er darüber alles andere vergaß. Der
Steinbock flüchtete durch die Schluchten, setzte leichtfüßig über Abgründe und sprang
von Fels zu Fels. Der junge Adler blieb kaum hinter dem kräftigen Tier zurück. Selbst
als unvermittelt blankes Metall vor ihm auf einem Felsen aufblitzte, hemmte er nicht
seinen Flug.
Die Radaranlage wurde ausgelöst. Die Kanone beschrieb einen Kreis. Zu Gorieks Glück
fiel der unsichtbare Strahl auf den Steinbock, der gerade einen ungeschützten Felsgrat
erklomm. Tödlich getroffen, stürzte das Tier in den Abgrund. Goriek, der just in diesem
Augenblick den Steinbock eingeholt hatte, wurde verletzt - eine Schwinge war ihm
gebrochen. Blind vor Rachgier, Schmerz und Wut erklomm der Adler in langen
Sprüngen den Gipfel. Bevor sich die Kanone erneut aufladen konnte, stürzte er sich mit
voller Kraft auf sie.
Nun verfügen die Riesenadler schon in frühester Jugend über eine ungeheure Kraft.
Goriek rammte die Kanone zusammen mit der Drehscheibe. Polternd stürzte beides in
die Tiefe. Die Kanone barst in Stücke. Drauf fiel Goriek mit seinem scharfen Schnabel
über die Radaranlage her und hackte das hochempfindliche Gerät in kleinste Teile.
Nach langem Suchen fanden die Adlereltern ihren Goriek auf dem Felsen und
schleppten ihn mit Mühe und Not durch die Gebirgsschluchten heim.
WIEDER AN DEN SCHWARZEN STEINEN
VON GINGEMA
    Zweimal täglich wurden in Ranavir Signale über die Funktionstüchtigkeit der
Radaranlagen empfangen. Als sie eines Tages ausblieben, machte sich Staffelkommandeur Mon-So auf, um den Grund herauszufinden. Er fand eine völlig zerstörte
Anlage vor. Von dem Radar waren lediglich zerbrochene Details geblieben, während
die Kanone einfach verschwunden war. Auf dem Gebirgshang fand der Flieger zwei
Adlerfedern, die ihn Gruseln machten. War doch jede Feder so groß wie ein
erwachsener Mensch. Klar war eins: Diese Havarie war nicht ohne Zutun der Vögel
ausgelöst worden.
Schon früher, als die Plattformen für die Radaranlagen gesäubert wurden und die
Flieger über die Berge geflogen waren, hatten sie wiederholt die Riesenadler aus der
Ferne gesehen. Aus unmittelbarer Nähe jedoch hatte sie noch keiner beobachtet. Wenn
sich ein Helikopter den seltsamen Vögeln näherte, flogen sie blitzschnell davon. KauRuck hatte noch das größte Glück gehabt: Er konnte sich den Vögeln auf die geringste
Distanz nähern. Das war aber auch alles. Mehrmals wiederholte er seine Erkundungsflüge, hing mit seinem Helikopter über dem Adlerstal, beobachtete, wie die Vögel zu
ihren Nistplätzen aufstiegen und sah aus der Ferne, wie sie Steinböcke und Gebirgsziegen jagten.
Mon-Sos Meldung wirkte auf die Menviten niederschmetternd. Ihr Grenzschutz hatte
sich also nicht als so zuverlässig erwiesen, wie die Schöpfer behauptet hatten. In BaanNus Pläne paßten keinerlei unangenehme Nachrichten.
„Ich bin empört über eure Leichtfertigkeit”, brüllte der General die Flieger und
Ingenieure an. Seine Schlitzaugen wurden vor Zorn kugelrund wie Knöpfe. „Heute ist
eine Radaranlage ausgefallen. Wo gibt es die Garantie, daß morgen nicht eine zweite
und eine dritte ausfällt?” schrie er.
Flieger und Ingenieure schwiegen betreten. Schließlich ließ sich der Pilot des
Sternschiffs, Kau-Ruck, vernehmen, der angestrengt über etwas nachgedacht hatte:
„In den Bergen wohnen eben ungewöhnliche Adler”, meinte er.
„Na, und?” Baan-Nu hatte nicht begriffen.
„Sie jagen dort, wo unsere Radaranlagen stehen. Unsere Kanonen müssen ja einfach
reagieren, wenn diese Riesenvögel auftauchen.”
„Was schert uns das”, brabbelte der General.
„Die Kanonen werden schießen, und die Adler werden sie in den Abgrund
schleudern”, prophezeite Kau-Ruck. „Ein verwundeter Riesenadler verfügt
wahrscheinlich über verblüffende Kraft.”
„Sie mögen recht haben.” Nur ungern stimmte Baan-Nu dem Piloten zu. „Aber was
gibt es für einen Ausweg?”
„Einen einzigen”, verkündete

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