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Das Geheimnis des Viscounts

Titel: Das Geheimnis des Viscounts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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den Kopf zurück und bäumte sich heftig auf. Sie sah ihn die Zähne blecken, als sein Leib ruckartig an ihrem erbebte. Sein Samen strömte in sie, warm und voller Leben. Eine ungeahnte, nie gekannte Freude erfüllte sie. Sie hatte ihm alles gegeben und alles von ihm bekommen.
    Fast war es ein heiliger Akt.
    Er hielt den Kopf noch immer zurückgeworfen, die Arme noch immer aufgestemmt, sein Gesicht war erhitzt, doch sein wirr zerzaustes Haar verbarg es vor ihr. Ein warmer Schweißtropfen fiel auf ihre linke Brust.
    „Jasper”, flüsterte sie und umfing sein Gesicht mit den Händen. „Jasper."
    Mit einem Ruck zog er sich aus ihr zurück und stieg aus dem Bett. Er bückte sich nach seinem Hausmantel und warf ihn sich über. „Der Räuberjunge ist gestorben", sagte er und verließ das Zimmer.

Kapitel 13
An jenem Abend brodelte die Gerüchteküche bei Hofe. Die Schlange war tot und der bronzene Ring verschwunden, doch niemand war gekommen, den Ring zu überbringen. Wer war der wackere Mann, der den Ring erbeutet hatte?
    Beim Nachtmahl stand Jack wie stets neben dem Stuhl der Prinzessin, die ihn höchst sonderbar ansah, als sie sich setzte.
    „Oh Jack!", rief sie. „Wo bist du nur gewesen? Dein Haar ist ganz nass."
    „Ich habe mich mit einem kleinen silbrigen Fischlein getummelt", sagte Jack und schlug einen drolligen Purzelbaum.
    Die Prinzessin lächelte und aß ihre Suppe. Doch welch eine Überraschung erwartete sie am Grunde ihres Suppenschälchens! Dort lag der bronzene Ring.
    Hört, hört! Das sorgte natürlich für gehörigen Aufruhr, und der Küchenmeister wurde sogleich herbeigerufen. Der arme Mann wurde vor dem ganzen Hof befragt, doch er konnte sich nicht erklären, wie der Ring in die Suppe von Prinzessin Immerschön gelangt war. Schließlich musste der König den Küchenmeister ziehen lassen und ward nicht klüger als zuvor ...
    aus Lachender Jack
    N ach letzter Nacht musste sie ihn für ein wild gewordenes Biest halten. Kein sonderlich bekömmlicher Gedanke, dachte Jasper und brütete düster über Brot und Eiern, die ihnen die Wirtsfrau zum Frühstück aufgetischt hatte. Das Essen war recht schmackhaft, doch der Tee war dünn und von minderer Qualität. Was ihm sogar gelegen kam, denn ihm war gerade jeder Anlass recht, heute Morgen verdrießlicher Laune zu sein.
    Über seine Tasse hinweg musterte er verstohlen seine Gemahlin. Sie sah nicht aus wie eine Frau, über die nachts ein Wilder hergefallen war. Ganz im Gegenteil: Frisch und munter war sie, hielt sich tadellos wie immer und hatte das Haar ordentlich aufgesteckt. Aus unerfindlichem Grund verdross ihn das nur noch mehr.
    „Hast du gut geschlafen?", erkundigte er sich. Unverfänglicher konnte man ein Gespräch kaum eröffnen.
    „Ja, danke", erwiderte sie und verfütterte rasch ein Stück Brot an Mouse, der unter dem Tisch saß. Er wusste, dass sie das tat, wenngleich weder ihrer Miene noch ihrer Haltung etwas anzumerken war. Vielmehr hielt sie ihren Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Doch gerade das verriet sie.
    „Wir werden heute Schottland erreichen", sagte er. „Morgen sollten wir in Edinburgh sein."
    „Oh", sagte sie nur.
    Er nickte und butterte sich eine Scheibe Brot, seine Dritte. „Ich habe eine Tante in Edinburgh."
    „Wirklich? Davon hast du nie erzählt." Sie nippte an ihrem Tee. „Nun ja, kann sein."
    „Ist sie Schottin?"
    „Nein, ihr Mann war Schotte. Ihr erster Mann. Im Moment ist sie meines Wissens bei Nummer drei angelangt." Er legte sein Buttermesser auf dem Teller ab. „Mrs Esther Whippering heißt sie jetzt, und wir werden eine Nacht bei ihr verbringen."
    „Schön."
    „Sie ist nicht mehr die Jüngste, aber noch ziemlich auf Zack. Als ich klein war, hat sie mir mal ziemlich böse die Ohren lang gezogen."
    Melisande ließ ihre Teetasse auf halber Höhe verharren. „Warum das denn? Was hattest du wieder angestellt?"
    „Gar nichts. Sie meinte nur, das wäre gut für mich."
    „Was gewiss stimmte."
    Er wollte gerade dazu ansetzen, seine jungenhafte Ehre zu verteidigen, als etwas Kaltes, Feuchtes seine linke Hand berührte, die er ihm Schoß ruhen hatte.
    Mit der Rechten hatte er gerade nach dem Buttermesser greifen wollen, nun ließ er es beinah fallen. „Mein Gott, was ist das denn?"
    „Wahrscheinlich Mouse", sagte Melisande ungerührt.
    „Was will er denn?"
    „Dein Brot.”
    Entrüstet sah Jasper seine Frau an. „Das wird er aber nicht bekommen."
    „Dann wird er so lange betteln, bis er es bekommt", erwiderte

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