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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa James
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dem Fach unter der Konsole förderte er seinen letzten Trumpf zutage – das Satellitentelefon. Während er den Weg weiterfuhr, wählte er die erste gespeicherte Nummer und sprach schnell: „Brian, hier ist Alim. Ich brauche Hilfe. Eine der Krankenschwestern aus Sh’ellah Akbar ist bei mir. Sie ist verletzt und muss versorgt werden …“ Er hörte zu, als der Pilot eine Frage stellte. „Nein, sie ist Australierin. Wir sind vor einigen Tagen aus dem Dorf geflohen und befinden uns jetzt ungefähr sechzig Kilometer entfernt in nordnordwestlicher Richtung. Sh’ellahs Männer sind uns dicht auf den Fersen, und wir müssen so schnell wie möglich von hier verschwinden. Ist gerade jemand von euch hier in der Nähe?“, fragte Alim, bevor er grimmig hinfügte: „Falls es etwas nützt, mein Nachname ist El-Kanar. Ja, ich bin der Alim El-Kanar.“ Während er wieder den Worten des Piloten lauschte, spürte er Hanas Blick auf sich. „Danke, Brian, wir treffen uns dort mit ihm.“ Nachdem er das Telefon ausgeschaltet hatte, legte er es weg. „Der Pilot holt uns in zwanzig Minuten am vereinbarten Treffpunkt ab. Uns bleibt nur eine Minute, um zu verschwinden.“
    â€žDu wirst dein altes Leben wieder aufnehmen“, sagte Hana nur.
    â€žJa.“ Flüchtig sah er sie an und stellte fest, dass sie sehr angespannt wirkte. „Möchtest du irgendjemanden anrufen, falls es schiefgeht?“
    Selbst im Dunkeln erkannte er, dass sie das Telefon sehnsüchtig betrachtete. Sein Magen krampfte sich zusammen.
    â€žNein“, entgegnete sie schließlich.
    Es klang genauso endgültig wie ihr vorheriges Nein. Wie einsam sie in diesem Augenblick wirkte! Wie tapfer sie war und wie schön, trotz der zahlreichen Schrammen und des getrockneten Schlamms im Gesicht, trotz des zerzausten Zopfes, der unter ihrem Basecap hervorschaute. Sie war seine Frau und seine Königin, selbst wenn sie ihn für immer zurückwies.
    Um ihr das Leben zu retten, würde er alles auf sich nehmen und alles ertragen. Und er würde nicht nur das tun, sondern sie auch von dem befreien, was sie so quälte.
    Endlich, dachte Alim wenige Minuten später, als er Scheinwerferlicht am Ende des Weges sah. Grimmig schaltete er herunter und drückte die Knöpfe für die Notfallfunktionen, die er hatte nachrüsten lassen. „Halt dich gut fest“, wies er Hana an, bevor er das Gaspedal durchtrat.
    Sie schrie auf, als er auf den Jeep zuhielt, der ihnen den Weg versperrte. „Alim, das schaffen wir nie …“
    Er lachte humorlos. „Man hat mich nicht umsonst den Rennfahrerscheich genannt. Halt dich einfach fest, und vertrau mir.“
    Nun erwiderte sie sein Lächeln. „Also los. Ich bin bereit.“
    Der Motor heulte auf, Schüsse peitschten, aber nur eine Kugel prallte an dem Panzerglas ab. Beim ersten Mal schrie Hana, doch dann lachte sie genauso wie er kurz zuvor, während der Lkw auf den Jeep zuraste …
    Nur wenige Sekunden vor dem Zusammenprall sprangen Sh’ellas Männer schreiend aus dem Wagen. Im nächsten Moment stieß der Lkw gegen den Jeep und fegte ihn einfach zur Seite, sodass dieser sich mehrfach überschlug und auf dem Dach liegen blieb.
    Die Männer feuerten noch einige Schüsse ab, doch die Kugeln schlugen nicht ein. Im Seitenspiegel sah Alim, wie sie die Gewehre sinken ließen.
    â€žKönnen Sie den Lkw noch beschädigen?“, fragte Hana.
    Er lächelte sie an. „Nein, er ist genauso ausgerüstet wie ein Panzerwagen. Sie müssten schon mit einer Panzerfaust auf uns schießen, um uns aufzuhalten.“
    â€žUnd die haben sie offensichtlich nicht“, erwiderte sie aufgeregt, während sie seinen Arm umfasste.
    Zum Glück hatte sie nicht an den fast leeren Tank gedacht. Er wollte sie auch nicht daran erinnern.
    â€žUnd, ist das genug Aufregung für dich, mein Abendstern?“, erkundigte er sich lässig, woraufhin sie lachte.
    â€žMeine Eltern würden jetzt sagen, es sei mein Schicksal. Sie konnten mich nie davon abhalten, Krimis zu lesen oder mir Actionfilme anzusehen.“
    Es war das erste Mal, dass sie ihre Familie erwähnte, ohne traurig zu wirken, doch dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um nachzuhaken. „Da sind sie“, informierte er sie. „Vier Jeeps in etwa hundert Metern Entfernung. Anscheinend warten sie noch auf Verstärkung, bevor sie

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