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Das Geheimnis meiner Mutter

Das Geheimnis meiner Mutter

Titel: Das Geheimnis meiner Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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werden wir eine kleine Keksverkostung durchführen.“
    Gelangweilt zapften Jenny und Nina sich eine Limonade hinter dem Tresen und gingen nach draußen. Die Eltern der Camp-Kioga-Bewohner waren einfach auszumachen. Sie trugen zwar keine Uniform wie die Camper, aber sie sahen alle etwas zerknittert und teuer aus, so als ob sie Stunden damit zugebracht hätten, diesen lässigen Look zu erzeugen. Die Kinder in den Campfarben strömten in Gruppen durch die Stadt und zeigten ihren Eltern alles, was es hier zu sehen gab.
    Jenny erkannte Rourke McKnight sofort, der alleine unterwegs war und sie direkt anschaute.
    Okay, dachte sie. Was nun? Zeit für eine Entscheidung. Sie könnte so tun, als hätte sie ihn nicht gesehen. Oder sie könnte so tun, als wären sie befreundet.
    „Komm“, sagte sie zu Nina. „Da ist jemand, den ich dir vorstellen will.“ Vielleicht würde sie mit Rourke gehen und Nina mit Joey, und sie wären alle vier Freunde für immer. Wie cool wäre das denn? Leider würde Nina wohl kein Interesse haben. Sie hatte einen geheimen Freund, der in der Nachbarstadt auf die Schule ging. Sie musste ihn geheim halten, sagte sie, denn wenn ihre Brüder davon erführen, würden sie sein Gesicht neu anordnen, wie sie es nannten. Sie fanden nämlich, dass sie noch viel zu jung für einen Freund war.
    Jenny versuchte zu erraten, welche Eltern wohl zu Rourke gehörten. Anders als die anderen Camper spielte er nicht den Touristenführer. Vielleicht waren seine Eltern nicht gekommen. Vielleicht war er froh, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Mit Nina im Schlepptau ging sie schnurstracks auf ihn zu und begrüßte ihn. Sie war erstaunt, dass sie keine Probleme hatte, ein Wort herauszubringen. Er sah sogar noch besser aus als bei ihrer ersten Begegnung. Seine Haut hatte einen leichten Bronzeton angenommen, sein Haar war noch blonder, und die Narbe auf seiner Wange war gut verheilt, sodass man nur noch einen kleinen sichelförmigen Mond sah.
    „Hi“, sagte er. „Ich war gerade …“
    „Rourke, hey, Rourke.“ Joey gesellte sich zu ihnen. Anders als Rourke mit seinem vorsichtigen Lächeln grinste Joey übers ganze Gesicht. „Hey, Jenny“, sagte er ohne jegliche Verlegenheit. „Darf ich vorstellen, mein Vater, Bruno Santini.“
    Jenny begrüßte ihn und stellte dann Nina vor.
    Mr Santini hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit den anderen Eltern. Er war etwas gedrungen und kräftig, mit dunklen welligen Haaren und einer Art, Joey anzusehen, die nur so vor Liebe strahlte. Als Jenny die beiden beobachtete, verspürte sie einen leichten Stich der Eifersucht.
    „Also habt ihr bereits Freunde gefunden“, sagte Mr Santini und gab Joey einen kleinen Klaps auf die Schulter. „Gut gemacht, Sonnyboy.“
    „Das da drüben ist Jennys Bäckerei“, sagte Joey. „Und Ninas Mutter leitet die Küche im Camp.“
    „Ich sehe, dass sie dich gut füttern“, erwiderte Mr Santini strahlend. „Meine Mama hat immer gesagt, gutes Essen ist wichtiger als ein langes Leben.“
    Rourke stand sehr still und höflich ein wenig abseits. Er betrachtete Joey nicht mit der Eifersucht, die Jenny fühlte, sondern mit ehrlicher Zuneigung. Sie wusste, dass die beiden beste Freunde waren, so wie sie und Nina. Dann wurde der Ausdruck in Rourkes Augen auf einmal kalt und hart. Sie folgte seiner Blickrichtung und sah ein hübsches Paar auf sie zukommen. Das mussten seine Eltern sein. Der Vater war groß und schlank, mit hellen Haaren, die an den Schläfen bereits grau wurden. Die Mutter trug ein schmal geschnittenes kakifarbenes Kleid und teuer aussehende Schuhe. Die blonden Haare und blauen Augen hatte Rourke eindeutig von ihr.
    Dieses Mal fiel die Vorstellung wesentlich förmlicher aus. Jenny merkte, dass sie kaum ein Wort herausbrachte. Nina hingegen bombardierte die McKnights mit neugierigen Fragen, weil das nun mal ihre Art war. Sie war neugierig und furchtlos und wollte wissen, wo sie wohnten und was Mr Santini und Mr McKnight arbeiteten. Als Rourkes Vater sagte, dass er Abgeordneter wäre, schlug Nina sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Senator Drayton McKnight“, rief sie. „Das gibt’s doch nicht!“
    Jenny hatte noch nie von Drayton McKnight gehört. Wer außer Nina wusste diese Dinge auch schon? Nina war nahezu besessen von Politik und hatte vor, sich eines Tages um ein öffentliches Amt zu bewerben. Sie kannte alle Regierungsebenen, vom Hundefänger über den Abgeordneten bis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten.
    Rourke war

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