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Das Geheimnis von Compton Lodge

Das Geheimnis von Compton Lodge

Titel: Das Geheimnis von Compton Lodge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
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nach dem tödlichen Schlag noch ein paar Schritte gelaufen? Welche Theorie hat er dazu? Und wurde er bei seiner Untersuchung durch die Kirche behindert? Lieber Freund, wie Sie unschwer bemerkt haben dürften, habe ich diesen Teil der Mitteilung an Sie verfasst, als ich draußen bei Jeffries auf Sie gewartet habe. Watson, es ist ein gefährliches Spiel. Lassen Sie sich auf keine weiteren Unternehmungen ein und bleiben Sie nach Möglichkeit nicht alleine, Ihr Leben könnte davon abhängen
.
    Noch eines, Pyrrhocorax pyrrhocorax! Der Privatsekretär Ihres Großvaters hat uns wesentlich mehr verraten, als ihm lieb sein dürfte. Es ist ein entscheidender Hinweis. Sie sind doch meiner Meinung?
    Ich zähle auf Sie
.
    S.H
.

XI. Allein auf weiter Flur
    Er zählte auf mich. Ich sollte nicht alleine bleiben, aber auch Dr. Smithers und Butler befragen. Ich stand auf, ging zur Uferlinie und sah hinaus auf das dunkle, mächtige Meer. Was wurde hier gespielt? Immer wieder wies Holmes auf die Alpenkrähe hin, die jedoch nur weitere Verwirrung in meinem Kopf stiftete. Ich blieb noch eine Weile in Strandnähe, machte mich aber der zunehmenden Kälte wegen schon recht bald in Richtung Landstraße auf. Bereits nach zehn Minuten nahm mich ein Bauer auf seinem Karren mit. Gegen acht Uhr war ich wieder im Pigeons Inn und zog mich erst einmal auf mein Zimmer zurück, um mich frisch zu machen und aufzuwärmen. Als ich im Gastraum der Wirtsstube saß und mein Essen genoss, staunte ich nicht schlecht, als plötzlich Jason Butler die Tür hereinkam und mich fragte, ob er sich zu mir an den Tisch setzen könne. Hatte Holmes etwa dieses Treffen arrangiert, als wir ihm anlässlich der Ermordung seines Onkels begegnet waren? Butler orderte sich ebenfalls etwas zu essen. Nach einer Weile, die wir mit einer anregenden Plauderei über die Verhaftung des Stallburschen verbracht hatten, erinnerte ich mich an die dringende Bitte meines Gefährten und kam auf das Verschwinden von Butlers Vater zu sprechen.
    Â»Was genau ist denn damals eigentlich vorgefallen?«
    Â»Fünf Wochen nach dem Tod von Sir Edward fuhr mein Vater nach Compton Lodge, um etwas zu regeln. Er kümmerte sich ja um die Verwaltung des Nachlasses.«
    Â»Bekam nicht die Kirche das gesamte Erbe überschrieben?«
    Â»Es gab wohl ein paar Einzelheiten zur Übergabe des Anwesens zu klären, aber ich konnte bislang nicht herausfinden, welche.«
    Â»Woher haben Sie die Information?«
    Â»Aus einem Briefentwurf meines Vaters. Leider kann man daraus nicht ersehen, an wen er adressiert war. Mr. Holmes hat das Schriftstück bereits unter die Lupe genommen.«
    Was für ein Spiel trieb mein Gefährte? Wenn er sich mit Butler dahingehend besprochen hatte, was sollte ich dann noch herausfinden? Ich saß eine Weile schweigend da, bis mich mein Gegenüber ansprach und nachfragte, ob denn alles in Ordnung sei.
    Â»Sie müssen entschuldigen, aber die vielen Unternehmungen und die ausgezeichnete Landluft haben mich ein wenig müde gemacht. Sie hatten gerade von dem Tag berichtet, als Ihr Vater verschwunden ist.«
    Â»Ja, richtig. Ich denke, er war der einzige Mensch, dem Sir Edward vertraut hat. Wie schon gesagt, er ist am Morgen hingefahren und hat das Gut gegen drei Uhr mittags wieder verlassen, so zumindest hat es Andrew Jeffries berichtet. Zwischen den beiden Landsitzen liegen ja nur ein paar Meilen, aber er ist nie wieder aufgetaucht. Wie ist es möglich, dass jemand spurlos verschwindet?«
    Â»Das ist natürlich ein unerträglicher Zustand.«
    Â»Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, in dieser Ungewissheit zu leben. Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Licht in die Angelegenheit zu bringen.«
    Â»Eine Sache würde mich noch interessieren. Die Polizei hat doch sicherlich nach ihm gesucht. Hat es denn wirklich keinerlei Hinweis gegeben?«, fragte ich weiter.
    Â»Nein, sowohl seine Kutsche als auch die Unterlagen, die er an jenem Morgen dabei hatte, und natürlich auch er selbst waren wie vom Erdboden verschluckt.«
    Â»Sind Sie denn vorangekommen mit Ihren Nachforschungen?«
    Butler schüttelte resigniert den Kopf.
    Â»Sherlock Holmes hat mir zugesichert, dass er alle Hebel in Bewegung setzen wird. Am meisten hat mich verwundert, dass er zufrieden darüber schien, nicht den Hauch einer Spur meines Vaters entdeckt zu haben. Merkwürdig, oder meinen Sie nicht,

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