Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
nicht vor, davonzulaufen. Ich habe mir geschworen, den Tod meiner Eltern aufzukl ären."
"Das könnte sehr gefährlich we rden", warnte er.
"Wenn deine Eltern ermordet worden wären, wü rdest du da nicht auch alles versuchen, um ihren Mörder zu finden?“, fragte sie.
Andrew konnte seine Freundin nur zu gut verstehen. "Ja", erwiderte er aufrichtig. "Ja, Drew, ich würde es ebenfalls versuchen." Er schaut ihr ins Gesicht. „Wenn ich irgendetwas tun kann, sag es mir. Wenn du dich schon auf so eine gefährliche Sache einlässt, möchte ich dir wenigstens he lfen."
"Danke." Drew richtete sich auf. "Wir haben noch nicht darüber gesprochen, aber ich bin mir sicher, dass du gehört hast, was meine Mutter zu mir gesagt hat", meinte sie.
"Ich habe nicht alles verstanden", antwortete er. "Vermutest du, dass der Tod deiner Eltern mit deiner Adoption zusammenhängt?“
Drew dachte nach. "Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie mich adoptiert haben", sagte sie. "So wie sich meine Mutter ausdrückte, kommt es mir eher vor, als hätten sie mich als ihre leibliche Tochter ausgegeben. Was jedoch am wichtigsten ist, sie sprach davon, dass man mich zu ihnen gebracht hätte, weil mein Leben in Gefahr war. Könnte es nicht sein, dass die Leute, vor denen man mich in Sicherheit gebracht hat, inzwischen herausgefu nden haben, dass ich noch lebe?"
"Die ganze Sache ist über zwanzig Jahre her, Drew", gab ihr Freund zu bedenken. "Wer weiß schon, dass du nicht die leibliche Tochter der Colemans bist? Nur dieser Freund, von dem deine Mutter gesprochen hat, und jetzt wir. Deine Eltern werden es nie einem anderen gegenüber erwähnt haben. Ganz sicher hätte es deine Mutter auch dir noch länger verheimlicht, wenn sie nicht im Sterben gelegen hätte."
"Davon bin ich überzeugt“, sagte Drew und gestand sich ein, dass es ihr bedeutend lieber gewesen wäre, es niemals zu erfahren.
Es war schon spät am Abend, als die junge Frau le ise ihr Schlafzimmer verließ und die Treppe zum Erdgeschoss des Hauses hinunterstieg. Das Personal schlief im Anbau. Andrew hatte sich schon vor einer Stunde in sein Zimmer zurückgezogen. Vermutlich glaubte er, dass sie, nachdem sie sich ‚gute Nacht‘ gesagt hatten, sofort ins Bett gegangen war. An diesem Abend hatte sie allerdings nur so getan, als würde sie ihr Schlafmittel nehmen.
Wie jede Nacht, brannte in der Halle des Hauses Licht. Sie wandte sich dem Arbeitszimmer ihres Vaters zu. Seine Tür war geschlossen. Drew zögerte einen Augenblick, bevor sie es wagte, sie aufzuschieben. Ihre Hand zitterte, als sie zum Lichtschalter griff. Sie hatte niemals unaufgefordert diesen Raum betreten dürfen. Es war so ziemlich das einzige Tabu gewesen, das es in ihrer Kindheit geg eben hatte.
Die junge Frau trat an die Fensterfront und übe rprüfte, ob die Jalousien auch richtig geschlossen waren. Abgesehen von ihrer Trauer, fühlte sie sich auch nicht mehr sicher. Nicht nur, um den Tod ihrer Eltern zu rächen, sondern auch für sich selbst, musste sie herausfinden, wer auf sie geschossen hatte.
Drew nahm die Schlüssel ihres Vaters, die ihr von der Polizei übergeben worden waren, und schloss den Aktenschrank auf, der zwischen den Fenstern stand. Es kostete sie Überwindung, in seinen Unterlagen nach einem Hinweis auf ihre wirklichen Eltern zu suchen. Nachdem sie alle Möglichkeiten überprüft hatte, musste sie sich eingestehen, das es in diesem Schrank nur Geschäftspapiere gab.
Schweren Herzens machte sich die junge Frau daran, auch den Schreibtisch ihres Vaters zu durchsuchen. Im untersten Fach fand sie ein Fotoalbum, das er für sich persönlich zusammengestellt hatte. Sie legt es auf den Tisch und schlug es auf.
Wie die Fotobücher, die ihre Mutter besaß, begann auch dieses mit Bildern, die an ihrem ersten Geburt stag aufgenommen worden waren. Drew hatte ihre Mutter einmal gefragt, weshalb es keine Babyfotos von ihr gab und zur Antwort bekommen, dass alle Fotos bei einem Brand vernichtet worden waren. Jetzt wusste sie, dass diese Antwort eine Lüge gewesen war. Ihre Eltern hatten keine Fotos von ihr besitzen können, die sie als Säugling zeigten.
"Wer bin ich?" Drew schaute zum Kamin hinüber, über dem das große Familienporträt hing, das ihr Vater vor fünfzehn Jahren in Auftrag gegeben hatte. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass sie nicht die geringste Äh nlichkeit mit ihren Eltern gehabt hatte. Das blonde Kind auf Gemälde, wirkte neben den dunkelhaarigen Erwachsenen fremd.
Drew ging zum
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