Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
fünfzig. Sie ging am Arm eines ziemlich korpulenten Mannes, der sich mit der rechten Hand auf einen Stock stützte. Das Mädchen und den jüngeren Mann hielt sie für Geschwister. Gelangweilt schauten sie sich um.
Mrs. Sommer stand auf und ging ihnen entgegen. Sie begrüßte sie mit Handschlag und führte sie zu den fünf Plätzen in der ersten Bank, die für sie freigehalten wo rden waren.
Sieht aus, als wären das die St. Jones‘, dachte Drew. Sie bedauerte, dass sie mit dem Rücken zu ihr saßen, aber wahrscheinlich war das verbessern so. Auch wenn sie sich einige Jahre älter gemacht hatte, befürchtete sie, erkannt zu werden.
Der Gottesdienst dauerte fast eine Stunde. Es wurde viel Gutes über die Tote gesagt. Schließlich stand Thomas St. Jones auf und erzählte ein wenig aus Harriets Leben. Er erwähnte, dass sie mit der Frau seines verstorbenen Halbbruders verwandt gewesen war und seiner Familie immer herzlich verbunden. Die Augen auf den Sarg gerichtet, schloss er mit einem Gebet und dem Wunsch, dass der teuren Verstorbenen der Himmel offen stehen würde.
Herzlich verbunden, dachte Drew ironisch. Harriet Buttler hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie die Saint Jones‘ nicht mochte. Natürlich konnte die Familie das nicht zugeben, obwohl es wahrscheinlich kaum jemanden in der Kapelle gab, der das nicht wusste.
Unter Glockengeläut wurde Mrs. Buttler auf den Friedhof hinausgetragen. Drew folgte als eine der letzten dem Trauerzug. Erst, als die Saint Jones' von Harriet Buttler Abschied genommen hatten, ging sie zum offenen Grab und warf ihre Lilien auf den Sarg hinunter. Noch einmal dankte sie der Toten, dann trat sie eilig zurück und verschwand zwischen den anderen Leuten.
Die St. Jones' gingen sofort nach der Beerdigung zu ihrem Wagen. Drew schaute ihnen nach. Erschrocken zuckte sie zusammen, als Robert St. Jones sich u mdrehte. Sekundenlang trafen sich ihre Augen. Rasch wandte sie sich ab und tat, als würde sie zu dem alten Mann gehören, der neben ihr stand.
"Darf sich Sie zum Lunch eingeladen, Miss Col eman?", erkundigte sich Mrs. Sommer.
"Gern", erwiderte Drew. "Hat es Sie überrascht, dass die Saint Jones' zur Beendigung von Mrs. Buttler g ekommen sind?"
Die Heimleiterin nickte. "Ja, es hat mich überrascht, obwohl ich sie natürlich einladen musste. Keiner der Familie hat Mrs. Buttler in den drei Jahren, die sie bei uns gelebt hat, je besucht. Manchmal hatte ich den Eindruck, als würde sie die Saint Jones' hassen." Sie hob die Schultern. „Vermutlich sind sie nur gekommen, damit nicht über sie geredet wird. Trotz der herzlichen Worte, die Sir Thomas über Mrs. Buttler gesprochen hat, kann man nicht darüber hinwegsehen, dass sie sich nicht mochten. Nun, was immer es auch zwischen ihnen gegeben haben mag, wir werden es nicht mehr erfahren."
Ich kenne den Grund, dachte Drew, oder glaube ihn wenigstens zu kennen. Die junge Frau warf einen letzten Blick auf das Grab und folgte Mrs. Sommer zum Haus.
14. Kapitel
Drei Tage später packte Drew ihre Koffer, um nach London zurückzukehren. Mrs. White konnte es nicht fassen, dass die junge Frau ihr Zimmer aufgab. Zwei-, dreimal erkundigte sie sich, ob es ihr denn nicht bei ihr gefallen hätte. "Habe ich nicht alles getan, um es Ihnen gemütlich zu machen, Miss Coleman?“, fragte sie b ekümmert und wrang die Hände.
„Ich habe jeden Tag meines Aufenthalts bei Ihnen genossen, Mrs. White", versicherte die junge Frau und beugte sich hinunter, um Bobby zu streicheln. "Leider geht es nicht anders, ich werde in London erwartet." Das war nicht einmal eine Lüge, denn Andrew hatte versprochen, für zwei Tage nach England zu kommen. Sie konnte es kaum noch abwarten, ihren Freund wi ederzusehen.
"Sie sind so ein angenehmer Gast gewesen, Miss Coleman", meinte ihre Wirtin. "Wenn Sie mal wieder in Cornwall sind, ich werde jederzeit ein Zimmer für Sie haben." Sie reichte der jungen Frau die Hand.
"Ich werde daran denken.“ Drew ging zu ihrem Wagen. „Good bye, Mrs. White!“, rief sie und stieg ein.
Es war früher Nachmittag, als Drew in London a nkam. Statt jedoch sofort zu dem Hotel zu fahren, in dem sie vom Clovelly aus zwei Zimmer gebucht hatte, suchte sie einen großen Schönheitssalon auf, um sich ein neues Aussehen verleihen zu lassen.
Im Laufe der nächsten Stunden, ließ sich die junge Frau ihre langen, blonden Haare auf Schulterlänge schneiden und schwarzen färben. Sie wusste, Andrew würde entsetzt sein, leider gab es keinen
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