Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
anderen Weg. Eine Perücke zu benutzen, erschien ihr zu g efährlich. Als auch noch mit Make-up ihre Haut dunkler getönt wurde, war sie überzeugt, dass nicht einmal ihre Eltern sie erkannt hätten. Trotzdem suchte sie noch einen Optiker auf, um dunkle Haftschalen zu kaufen.
"Wenn du etwas tust, tu' es richtig", hatte ihr Vater stets gesagt und dieser Leitspruch war Drew in Fleisch und Blut übergegangen. Wenn sie Erfolg haben wollte, durfte sie nicht vor solchen Äußerlichkeiten zurüc kschrecken.
Zum zweiten Mal auf dieser Reise, kaufte sie sich nach ihrem Besuch im Schönheitssalon und beim Optiker neues Reisegepäck. Für Mooncastle brauchte sie elegante Koffer und eine teure Garderobe. Kurz vor sechs, suchte sie noch das Büro auf, in dem Fer ienunterkünfte in Herrenhäusern vermittelt wurden. Es war Oktober und die Saison vorbei, deshalb war es auch für Drew nicht schwer, ein Zimmer auf Mooncastle zu bekommen.
Nachdem die junge Frau noch eine Kleinigkeit in e inem der Restaurants auf der Bond Street gegessen hatte, fuhr sie zu ihrem Hotel. Es lag in der Nähe des Hyde Parks. Ein Page brachte ihre neuen Koffer in den dritten Stock hinauf. Das alte Reisegepäck hatte sie in einem Schließfach untergestellt.
Drew hatte keine Lust, den Abend mit einem Fer nsehfilm zu beenden. Nach dem Duschen setzte sie sich im Morgenrock auf den Balkon und trank eine Tasse Tee. Sie drängte alle Gedanken an ihre Aufgabe zurück und freute sich nur noch auf Andrew. Sie nahm sich vor, sich die nächsten beiden Tage nur ihm zu widmen. Sie hatte noch nicht viel von London gesehen und sie war überzeugt, dass es wundervoll sein würde, die Stadt mit ihm zu erobern.
Es war schon spät, als Drew zu Bett ging. Mit dem Gedanken an Andrew schlief sie ein. Halb im Traum sah sie sich mit ihm durch den Regent‘s Park schle ndern. Irgendwo spielte Musik. Erst nach einer Weile wurde ihr bewusst, dass es ‚Over the Rainbow‘ war.
15. Kapitel
Andrews Maschine landete kurz vor vierzehn Uhr auf dem Londoner Flughafen. Drew erwartete ihren Freund in der Ankunftshalle. Als sie am Vortag mitei nander telefoniert hatten, hatte sie ihm absichtlich nichts von ihrem veränderten Aussehen gesagt. Es interessierte sie, ob er sie sofort erkannte.
Andrew kam mit seinem Handkoffer durch die Spe rre. Suchend blickte er sich um. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich Drew verspätet hatte. So etwas war bisher noch nie vorgekommen. Hoffentlich war ihr nichts passiert. Auch wenn er verstehen konnte, dass seine Freundin ihre Herkunft aufklären wollte, wäre es ihm nach wie vor lieber gewesen, sie hätte seinen Rat befolgt und eine Detektei damit beauftragt.
"Andrew!"
Erleichtert drehte sich Andrew Taylor um. Sein Blick fiel auf eine junge, schwarzhaarige Frau, die zwei Meter von ihm entfernt stand und ihn anlachte. "Drew?" Er konnte es nicht fassen. "Drew, was hast du mit deinen Haaren gemacht?"
"Ich habe mich ein bisschen verändert", erwiderte sie und warf sich in seine Arme. "Sag nur, dass du mich jetzt nicht mehr liebst?"
Andrew küsste sie, dann hielt der sie ein Stückchen von sich ab. "Deine Augen, was ist mit deinen Augen geschehen?"
"Nichts, was nicht behoben werden könnte", sagte seine Freundin amüsiert. "Es sind nur Haftschalen." Sie verzog das Gesicht. "Ehrlich gesagt, sie sind reichlich unbequem. Ich werde Mühe haben, mich an sie zu g ewöhnen."
"Du bist immer für eine Überraschung gut", stellte er fest. „Bitte, versprich mir eines, wenn diese ganze S ache vorbei ist, verwandelst du dich wieder in die Drew, die ich kenne. Nicht, dass ich dich mit schwarzen Haaren und braunen Augen nicht lieben würde, aber die alte Drew ist mir bedeutend lieber."
"Das kann ich sehr gut verstehen, Andrew“, sagte seine Freundin. "Ich habe nicht vor, in Zukunft schwarzhaarig durch die Welt zu g ehen.“
"Das erleichtert mich ungemein", meinte er und zog sie stürmisch an sich.
Die jungen Leute fuhren zum Hotel. Andrews Zimmer lag direkt neben Drews und war mit ihm durch eine Tapetentür verbunden.
Nachdem sich Andrew umgezogen hatte, tranken sie in der Hotelhalle Tee und machten sich dann daran, ausgiebig durch London zu streifen. Sie wollten die wenigen Stunden, die sie miteinander verbringen konnten, von ganzem He rzen genießen.
Arm in Arm schlenderten sie durch den Regent's Park, der zu den schönsten Erholungsgebieten Lo ndons gehörte. Drew erzählte ihrem Freund, dass dieser Park ursprünglich zu den königlichen
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