Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
schaffen."
"Es bleibt mir nichts anderes übrig, als daran zu glauben", sagte er widerstrebend. Er wusste genau, dass er Drew nicht von ihrem Plan abbringen konnte. Auch wenn sie nicht die leibliche Tochter der Colemans gewesen war, Jim Coleman hatte ihr sein Durchse tzungsvermögen vererbt.
Es war schon ziemlich spät, als die jungen Leute ins Hotel zurückkehrten. Mit dem Aufzug fuhren sie in den dri tten Stock hinauf.
Andrew schloss Drews Zimmertür auf und nahm sie in die Arme. "Gute Nacht, Darling", wünschte er ihr zärtlich. "Schlaf gut."
"Du auch", erwiderte Drew. "Bis morgen." Sie lächelte ihm zu und ging in ihr Zimmer. Leise schloss sie die Tür hinter sich.
Die junge Frau trat auf den Balkon hinaus und schaute zum Hyde Park hinüber. Hoch über ihr dehnte sich ein sternenklarer Himmel. Es war nicht einmal kalt. Der laue Wind, der über den Balkon strich, berührte ihr Gesicht. Hinter sich hörte sie leise Schritte. Langsam drehte sie sich um. "Hallo, Andrew", sagte sie und lachte leise auf. "Wie hast du denn festgestellt, dass die Verbindungstür nicht verschlossen ist?"
"Ich habe mich einfach auf mein Glück verlassen", antwortete er und schloss sie erneut in die Arme.
16. Kapitel
Drews Herz klopfte zum Zerspringen, als sie zwei Tage später durch das breite Tor von Mooncastle fuhr. Die Straße führte leicht bergan. Zu beiden Seiten dehnte sich hinter der Platanenallee in wundervoller Park aus. Auf halber Höhe führte ein Seitenweg zu e iner Kapelle, deren Turm, die Bäume überragte.
Die junge Frau erreichte das Herrenhaus. Sie stellte fest, das es nicht nur bei Nacht wie eine uneinnehmb are Burg wirkte, sondern auch bei Tag. Sein Haupteingang lag unter zwei mächtigen Säulen, zwischen denen auf einem steinernen Sims das Wappen derer von St. Jones eingelassen war. Das Gebäude besaß tief in den Mauern liegende, im Untergeschoss mit Glasmalerei geschmückte Fenster, Erker, kleine Balkons und mächtige Schornsteine, die durch ihre Zinnen wie Wehrtürme wirkten.
Drew folgte dem Hinweisschild, das zum Eingang des Gästeflügels wies, und fuhr um das Herrenhaus herum. Sie hielt auf einen Parkplatz, der halb von E ichen verborgen wurde, stieg aus und ging über den mit sandfarbenen Steinplatten belegten Vorplatz.
Eine junge Frau in einem dunkelblauen Kleid stieg die Eingangsstufen hinunter und kam ihr entgegen. "Miss Ha rper?“, fragte sie lächelnd.
"Ja, ich bin Kristin Harper“, stellte sich Drew vor.
"Mein Name ist Mrs. Stone", sagte die junge Frau. "Ich leite das Gästehaus." Sie winkte einem jungen Burschen, der sich im Hintergrund gehalten hatte. "Tim, kümmere dich um das Gepäck von Miss Harper."
Drew reichte Tim ihren Wagenschlü ssel.
Penelope Stone hieß Drew herzlich auf Mooncastle willkommen und führte sie ins Haus. Sie betraten eine halbrunde, mit hohen Grünpflanzen geschmückte Ei ngangshalle, auf deren rechter Seite eine geschwungene Treppe zu den oberen Stockwerken führte. Die junge Frau erfuhr, dass sich im Erdgeschoss das Esszimmer und einige Aufenthaltsräume, sowie das Büro befanden.
"Leider gibt es keinen Aufzug, Miss Harper", sagte Mrs. Stone.
„Das macht nichts", erwiderte Drew. Sie folgte ihr die Treppen hinauf. Drew bewunderte die Gemälde, an denen sie vorbeikamen. Die meisten von ihnen zeigten Cornwall. Mrs. Stone erklärte ihr, das sie im achtzehnten Jahrhundert von Arthur St. Jones, einem Vorfahren des jetzigen Besitzers, gemalt worden waren und lange Zeit ein ziemlich einsames Dasein auf dem Dachboden geführt hatten.
Drews Zimmer lag im zweiten Stock am Ende eines langen Ganges und bot einen herrlichen Blick über die ganze Umgebung. Es war so geräumig, dass in ihm nicht nur das riesige Himmelbett, ein großer Schrank und zwei Kommoden Platz fanden, sondern auch noch ein Schreibtisch und eine gemütliche Sitzgruppe. Auf dem Boden lagen mehrere wertvolle Teppiche. Eine Tapetentür füh rte ins Bad.
"Gefällt Ihnen das Zimmer, Miss Harper", fragte Mrs. Stone. "Die Familie legt sehr viel Wert darauf, dass sich ihre Gäste auf Mooncastle auch wohl fü hlen."
"Ich finde es sehr hübsch.“ Drew trat ans Fenster und schaute auf das Meer hinaus. Langsam wandte sie sich um. "Wie viel Gäste sind zurzeit auf Moo ncastle?"
"Außer Ihnen noch sechs weitere Personen", an twortete Mrs. Stone. "Wir haben zehn Gästezimmer und während der Saison sind sie meistens ausgebucht, jetzt im Herbst wird es allmählich ruhiger. Sie sollten nächstes Jahr den
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