Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
die ich kenne und liebe."
Seine Freundin rührte in ihrer Tasse. Langsam nahm sie einen Schluck Tee. "Wie es aussieht, wird es noch ein Weilchen dauern, bis ich nach New York z urückkehren kann." Sie hob den Kopf und sah ihn an. "Vermutlich wirst du wieder lachen, weil du nicht an Angel glaubst, aber ich weiß, dass sie meine Mutter gewesen ist." Sie erzählte ihm, was sie in ihrer ersten Nacht auf Mooncastle erlebt hatte. "Angel stand am Fenster, blickte zu mir hinüber und sagte: Du bist heimgekehrt, Sarah."
Andrew schüttete den Kopf. "Ich habe aufgehört, über derartige Dinge zu lachen", gestand er. "Ich habe zwar nie an Geister und derartige Dinge geglaubt, jetzt bin ich mir allerdings nicht mehr sicher, ob es nicht doch etwas gibt, was wir uns nicht erklären können. Es ist einfach zu viel pa ssiert."
Drew umfasst seine Hand. "Ich bin froh, dass du deine Meinung geändert aus, Andrew", sagte sie. "Seit jener Nacht, habe ich Angel nicht mehr gesehen. Vie lleicht glaubt sie, dass ihre Aufgabe erfüllt ist."
Ihr Freund zwinkerte ihr zu. "Ich kann darauf leider keine Antwort geben, Drew, du bist diejenige, die sich in der Geisterwelt auskennt.."
"Jetzt lachst du doch", bemerkte sie.
"Mir nicht nach Lachen zumute, Drew." Er tippte g egen ihre Nasenspitze. "Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen können, dass du in Wirklichkeit Sarah Saint Jones bist."
"Sarah hat in dem Moment zu existieren aufgehört, in dem man mich meinen Pflegeeltern übergeben hat“, antwortete sie. "Für dich werde ich immer Drew sein und ich weiß genau, eines Tages werde ich auch wi eder als Drew Coleman auf der Bühne stehen.
„Du ahnst nicht, wie froh ich darüber bin, Darling", meinte Andrew und küsste sie.
Es war lange nach Mitternacht, als Drew nach Mooncastle zurückkehrte. Mit den Gedanken war sie bei ihrem Freund. Sie hatten ausgemacht, dass sie am nächsten Morgen noch einmal nach Minehead kommen sollte, damit sie voneinander Abschied nehmen konnten. Am liebsten, wäre sie mit Andrew nach New York geflogen, nur es war noch nie ihre Art gewesen, etwas nur halb zu tun.
Die junge Frau stieg aus und schloss ihren Wagen ab. Sie wollte gerade zum Eingang des Seitenflügels hinübergehen, als unverhofft Robert St. Jones auf sie zu trat. "G uten Abend, Miss Harper", grüßte er.
"Haben Sie mich jetzt erschreckt, Mister Saint Jones", erwiderte Drew. Sie hatte keine Ahnung, wo er so mit einem Mal hergekommen war. Hatte er auf ihre Rückkehr g ewartet? - Warum?
"Sieht aus, als hätten Sie mit Ihrem Freund ein au sgiebiges Rendezvous gehabt", bemerkte er und steckte die Hände in die Hosentaschen.
In Drew stieg Ärger auf. "Was geht Sie das an, M ister Saint Jones?"
Er starrte ihr ins Gesicht. "Ich weiß, dass es mich nichts angeht", gab er zu. "Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Sie sehr gernhabe." Er drehte sich auf dem Absatz herum und ging davon.
Hoffentlich hat sich Robert nicht in mich verliebt, dachte Drew, als sie das Haus betrat. Er schien tatsächlich eifersüchtig zu sein. Sie mochte den jungen Mann, und sie wollte ihm nicht wehtun. Bedrückt stieg sie die Treppe hinauf.
21. Kapitel
Drew war am frühen Morgen nach Minehead gefahren und hatte von Andrew Abschied genommen. Den Rest des Vormittags hatte sie damit verbracht, durch die Stadt zu streifen und später in ihrem Zimmer zu sitzen und zu lesen. Jetzt brachte sie den dicken Band, den ihr Sir Thomas geliehen hatte, in die Bibliothek zurück.
Diesmal befand sie sich allein im Raum. In aller R uhe sah sie sich um. Die riesigen Bücherwände und die Eichentäfelung der Decke faszinierten sie. Dennoch wanderte ihr Blick immer wieder zu dem Gemälde, das über dem Kamin hing und ihre Eltern zeigte. Wie glücklich sie aussahen! Es kam ihr sogar vor, als würde ihre Mutter ihr zulächeln.
Mit einem Mal bemerkte die junge Frau, dass die Verbindungstür zum Nebenraum nur angelehnt war. Ihres Leichtsinns bewusst, schob sie die Tür vorsichtig auf. Vor ihr lag das Musikzimmer von Mooncastle. Mi tten im Raum stand ein wundervoller Flügel. Langsam ging sie näher. Der Steinway zog sie unwiderstehlich an.
Drew legte das neue Buch, das sie sich aus der B ibliothek geholt hatte, auf ein Tischchen und schlug den Flügel auf. Ihre Finger berührten die weißen Tasten. Wie in Trance setzte sie sich auf den Klavierschemel und begann zu spielen. Ihre Finger schienen ganz von allein über die Tasten zu gleiten und die richtigen Töne zu treffen. Die Melodie, die sie
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