Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
sich um und wandte sich dem Kli ppenpfad zu. Aber sie kam nicht weit. Roberts Stimme holte sie ein. "Fliehen Sie etwa vor mir, Miss Harper?" Er sprang auf.
Die junge Frau blieb stehen. Sie wartete, bis er sie eingeholt hatte, dann fragte sie: "Warum sollte ich vor Ihnen fliehen, Mister Saint Jones?“
Er hob die Schultern. "Ich habe gesehen, wie Sie mit der alten Mary gesprochen haben. Sie tut mir leid. Es muss entsetzlich sein, seit über zwanzig Jahren nach jemanden zu suchen, der schon längst nicht mehr lebt."
"Sie meinen Sarah?"
Robert nickte. "Meine Cousine Sarah. Sie ist nur ein paar Jahre jünger gewesen als ich, nicht ganz ein Jahr alt, als sie sterben musste."
"Wie ist es passiert?"
"Sagen Sie nur, Sie haben noch nichts von dieser Geschichte gehört?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, das nehme ich Ihnen nicht ab, Miss Harper.“
"Ich habe schon die verschiedensten Geschichten über Mooncastle gehört", erwiderte die junge Frau. „Unter anderem, dass Ihre Tante nach einem Besuch bei ihren Eltern mit einer Privatmaschine abgestürzt ist."
"Diese Tante war Sarahs Mutter.“ Robert wies zu einem flachen Stein, der in der Nähe des Klippenpfades lag. "Setzen wir uns", schlug er vor. Ohne ihre Antwort abzuwarten, ergriff Drews Arm und führte sie zu dem Stein. Sorgfältig wischte er ihn mit einem sauberen Taschentuch ab. "Wenn wir zusammenrücken, reicht er für uns beide."
Es war Drew nicht unangenehm, neben Robert zu sitzen. Er erzählte ihr, was er über den Flugzeuga bsturz wusste. Es wurde angenommen, dass der Pilot der Privatmaschine kurz vor der Küste bemerkt hatte, dass irgendetwas nicht stimmte. "Er muss noch versucht haben, den Flughafen zu erreichen, doch die Maschine ist an den Klippen in Sichtweite von Mooncastle zerschellt", sagte der junge Mann. "Der Pilot und meine Tante wurden aus den Trümmern geborgen. Sarahs Nanny saß rund hundert Meter von der Unglücksstelle entfernt im Sand und jammerte die ganze Zeit, man hätte ihr Sarah aus den Händen gerissen. Sie war fast unverletzt, abgesehen von einer schweren Gehirnerschütterung. Vermutlich ist sie aus der Maschine geschleudert worden, und das war ihr Glück. Sarah ist niemals gefunden worden. Das Meer wird ihre Leiche verschlungen haben.“
"Ist das Unglück jemals aufgeklärt worden?“, erku ndigte sich Drew.
Robert schüttelte den Kopf. "Nein, bis heute weiß man nicht, aus welchem Grund die Maschine abg estürzt ist. Es handelte sich um einen sehr erfahrenen Piloten, der schon öfters für unsere Familie geflogen ist. Ich war damals noch keine fünf Jahre alt. Ich kann mich nur dunkel an das Unglück erinnern. Erst später habe ich mehr darüber erfahren."
"Es heißt, der Tod seiner Frau und seiner kleinen Tochter hätte Ihrem Onkel jeglichen Lebenswillen g enommen.“
"Es muss ein furchtbarer Schlag für ihn gewesen sein", meinte Robert St. Jones. "Onkel Jonathan hat seine Frau und Sarah sehr geliebt. Einige Monate vor ihrem Tod, hatte er einen schweren Reitunfall und war seitdem querschnittsgelähmt." Der junge Mann schaute auf das Meer hinaus. "Onkel Jonathan ist der Halbbr uder meines Vaters gewesen. Durch seinen Tod ist mein Vater Oberhaupt der Familie worden. Allerdings gehören ihm weder das Haus noch das Gut. Mein Onkel wollte niemals an den Tod seiner Tochter glauben und hat deswegen in seinem Testament bestimmt, dass sein Besitz erst auf meinen Vater übergeht, wenn Sarah bis zu ihrem dreißigsten Geburtstag nicht gefunden wird."
Drew beugte sich vor und malte ein bizarres Muster in den Sand. Langsam hob sie den Kopf. "Was wäre wohl, wenn Ihre Cousine tatsächlich wieder auftauchen wü rde?“, fragte sie.
Robert lachte auf. "Ehrlich gesagt, mir würde es nicht viel ausmachen", behauptete er. "Für meine F amilie wäre es jedoch eine Katastrophe, besonders für meine Großmutter. Sie gibt es zwar nicht zu, dennoch bin ich überzeugt, dass sie ihren Stiefsohn gehasst hat. Meine Großmutter..." Der junge Mann stand auf. "Warum erzähle ich Ihnen das alles?" Nachdenklich sah er sie an. "Irgendetwas stimmt nicht mit Ihnen, Miss Harper, da bin ich mir ganz sicher." Er schaute auf seine Armbanduhr. "Heute ist einer Abende, die meine Schwester so hasst. Dinner mit unseren Gästen!" Amüsiert legte er die Hand auf ihre Schulter. "Wenn wir nicht zu spät kommen wollen, müssen wir gehen. Und Sie wissen ja, es wird Abendkleidung erwünscht. So dürfen wir uns nicht im Esszimmer blicken lassen."
"Würde Ihre Großmutter in
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