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Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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Frau. Sie wies auf ihre Armbanduhr. "Ich glaube, wir sollten langsam an den Rückweg denken. Wir haben noch knapp eine Stunde bis zum großen Dinner." Sie hatte zwar nicht die geringste Lust, an diesem Abend mit der Familie zu speisen, wusste jedoch nicht, unter welchem Vorwand sie das Abendessen ausfallen lassen sollte. Außerdem war es vielleicht ganz gut, zu hören, was so bei Tisch gesprochen wurde.
    In ihrem Zimmer angekommen, ging Drew sich rasch duschen, dann gekleidete sie sich für das Dinner an. Sie wählte ein Abendkleid, das sie bisher noch nicht getragen hatte. Es stand ihr ausgezeichnet, aber als sie vor dem Spiegel saß und sich kämmte, war es wieder ein fremdes Gesicht, das ihr entgegen   blickte. Sie sehnte sich danach, sich wieder in die alte Drew zu verwandeln. Heute Nacht, dachte sie, heute Nacht werde ich vielleicht etwas finden, das diesen Spuk endlich beendet.
    Die junge Frau griff nach dem Medaillon, das sie von Harriet Buttler bekommen hatte. Lange betrachtete sie die beiden Bilder, dann steckte sie es in ihr Abendtäschchen. Sie wagte nicht, es im Zimmer zu lassen. Es war der einzige Gegenstand, der sie verraten konnte.
    Wie gewöhnlich, hatten sich die St. Jones‘ bereits im Vorraum des Esszimmers versammelt, als die Gäste sich ihnen anschlossen. Sir Thomas war liebenswürdig wie immer, seine Frau war etwas verschüchtert und Margaret St. Jones verströmte vornehme Kälte. Sie unterhielt sich mit ihrer Enkelin, die an diesem Abend den Gästen nicht einen einzigen Blick schenkte. Robert dagegen, kam Drew sofort entgegen und sagte ihr, wie sehr er sich freute, dass sie an diesem Abend wieder mit ihnen e ssen würde.
    Während des Essens unterhielten sie sich über ganz allgemeine Dinge, dann sprach Sir Thomas von der Jagd, die einer der Nachbarn veranstalten wollte, und fragte seine Gäste, ob sie Lust hatten, daran teilz unehmen. Der Oberst und die Bakers nahmen die Einladung sofort an, während die Midlers und der französische Archäologe nicht allzu viel von einer Jagd zu halten schienen.
    "Und Sie, Miss Harper?“, wandte sich Sir Thomas an Drew. "Wie ich schon feststellen konnte, sind Sie eine ausgezeichnete Reiterin. Wollen Sie sich uns nicht a nschließen?"
    "Tut mir leid, Sir Thomas, ich halte nichts davon, e inen Fuchs mit einer Hundemeute durch die Gegend zu jagen“, erwiderte die junge Frau. Sie verabscheute die Jagd. „Ich finde diesen Zeitvertreib reichlich unfair."
    "Sind Sie von Amerika gekommen, um uns zu krit isieren? fragte Marybell St. Jones.
    "Du solltest nicht immer so hart urteilen, Marybell", meinte ihr Vater. „Die Jagd ist nun einmal nicht jede rmanns Sache." Er lächelte Drew zu. "Ich kann Ihre Beweggründe durchaus verstehen, Miss Harper.“
    Margaret St. Jones stellte ihr Glas auf den Tisch. "Jemand hat heute Nachmittag Rosen auf Jonathans und Car olyns Grab gelegt", sagte sie.
    "Du bist auf dem Friedhof gewesen, Grandma?“, e rkundigte sich Robert erstaunt. Er wusste, dass seine Großmutter selbst das Grab ihres Mannes nur äußerst selten besuchte.
    "Nein", erwiderte sie. "Der Gärtner hat es mir vorhin gesagt, als wir miteinander telefonierten.“ Sie wandte sich  Drew zu. "Sind Sie schon einmal auf unserem Friedhof gewesen, Miss Harper? Wenn Sie sich für die Geschichte Cornwalls interessieren, so dürfte unser Friedhof ein wahres Eld orado für Sie sein."
    "Ja, ich bin schon auf dem Friedhof gewesen, Myl ady. Besonders interessant finde ich die Gräber, die noch aus dem Mittelalter stammen. Schade, dass man auf den meisten von ihnen die Namen nicht mehr erkennen kann.“
    "Also ich meine, dass ein Gespräch über den Frie dhof nicht gerade für das Dinner geeignet ist", bemerkte Edwina St. Jones. „Die alte Mary wird die Rosen auf das Grab gelegt haben. Ihr wisst ja, dass sie sich ständig hier irgendwo herumtreibt.“ Sie wandte sich an Mrs. Baker und fragte sie, wie es ihnen auf Land’s End gefallen hatte. Als sie die Bakers am Morgen getroffen hatte, hatten sie ihr erzählt, dass sie einen Ausflug zum westlichsten Punkt Englands machen wollten.
    Nach dem Dinner kehrte Drew auf ihr Zimmer z urück, zog sich einen Mantel über und steckte das Medaillon in die Tasche. Sie wollte noch ein Stückchen spazieren gehen. Sie liebte es, am Abend von den Klippen auf das Meer hinauszuschauen. Außerdem gab es vieles, über das sie nachdenken musste.
    Die junge Frau war sich ganz sicher, dass Margaret St. Jones ahnte, wer die Blumen auf das Grab ihres

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