Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
noch ein paar Worte mit dem Oberst, dann erhob sie sich ebenfalls und verließ den Wintergarten. Draußen in der Halle begegnet ihr der Butler.
„Bitte, schicken Sie sofort Master Robert in meinen Salon, Smith", bat sie und schaute nachdenklich zu dem Porträt ihres Mannes hinauf, das neben der Tür zur Bibliothek hing. Ich traue dieser Person nicht, William, sagte sie in Gedanken zu ihm. Nein, ich traue ihr nicht.
So glücklich Drew darüber war, dass Andrew sie in Minehead erwartete, sie hielt seinen Besuch für einen ausgesprochenen Leichtsinn. Zum Glück, war er ve rnünftig genug gewesen, nicht nach Mooncastle zu kommen. Sein Name war in England nicht unbekannt, da er auch schon in einigen Musikfilmen mitgespielt hatte. Wenn jemand auf Mooncastle hinter den Mordanschlägen steckte, würde er sich daran erinnern, dass Drew Coleman mit Andrew Taylor bei der Benefizveranstaltung im ‚Stargate‘ aufgetreten war und die Zeitschriften ganz offen über ihre Freundschaft berichtet hatten.
Die junge Frau ahnte nicht, dass ihr Robert St. Jones im Auftrag seiner Großmutter folgte. Er hatte seinen Sportwagen gegen einen anderen getauscht und war überzeugt, dass sie ihn, wenn er genügend Abstand hielt, nicht bemerken würde. Der junge Mann hatte keine Ahnung, warum er Drew folgen sollte. Se ine Großmutter hatte ihm nichts darüber gesagt, aber er war es gewohnt, ihren Befehlen zu folgen. Selbst sein Vater tat meistens, was seine Mutter von ihm verlangte.
Drew parkte in der Nähe des Strandes und ging zu Fuß weiter. Sie war schon oft genug in Minehead g ewesen, um sich etwas auszukennen. Es war ein ziemlich kühler Nachmittag und sie war froh, einen Mantel angezogen zu haben. Das Meer lag ruhig vor ihr. Auf einem der Bootsstege stritten sich fünf Möwen um einen alten Fisch.
"Hier bin ich.“ Andrew trat hinter einer geschloss enen Andenkenbude hervor. Mit wenigen Schritten war er bei seiner Freundin und schloss sie in die Arme. Ungeachtet der Spaziergänger, küssten sie sich.
"Ich habe dich so vermisst", gestand Drew. "Es ist schrecklich, über Tausende von Kilometern von dir g etrennt zu sein." Sie schaute zu ihm auf. "Musst du wirklich schon morgen zurückfliegen?
Andrew nickte. "Ich habe leider keine Wahl. Ein paar Stunden nach meiner Rückkehr muss ich auf der Bü hne stehen.“ Er strich ihr zärtlich die schwarzen Haare aus dem Gesicht. "Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass du jetzt schwarze Haare hast und braune Augen.“
"Ich habe mich auch noch nicht daran gewöhnt“, b ekannte sie. "Jedes Mal, wenn ich mich im Spiegel sehe, denke ich, wer ist denn diese Person."
„Ein Zeichen, dass diese Geschichte bald ein Ende h aben sollte", meinte er.
Arm in Arm schlendern sie das Ufer entlang. Drew hatte sich extra feste Schuhe angezogen, weil sie wusste, wie gern ihr Freund am Wasser spazieren ging. Alle paar Meter blieben sie stehen, küssten sich und versicherten einander, wie sehr sie sich vermisst hatten und dass sie es kaum noch erwarten konnten, endlich wieder vereint zu sein.
Drew erzählte Andrew von Mary Mason. "Sie tut mir schrecklich leid", sagte sie. "So froh ich darüber bin, dass die Buttlers mein Leben gerettet haben, umso sehr bedrückt es mich, dass meine frühere Nanny zwanzig Jahre lang vergeblich beteuert hat, man hätte mich ihr aus den Armen gerissen. Es müssen furchtbare Jahre für sie gewesen sein. Alle Welt hält sie für verrückt und ich habe den Eindruck, als hätte sie über ihrem Kummer tatsächlich den Verstand verloren.“
"Es wird ihr helfen, irgendwann die Wahrheit zu e rfahren", antwortete Andrew.
"Wenn es dann nicht schon zu spät ist“, meinte Drew und schmiegte den Kopf an seine Schulter.
Die jungen Leute gingen in das einzige noch offene Strandcafé. Sie bestellten sich Tee und Früchtekuchen. Ihr Tisch befand sich in der Nähe eines Fenster, das einen Spalt breit offen stand. Ohne zu ahnen, dass Robert St. Jones draußen an die Mauer gelehnt eine Zigarette rauchte, unterhielten sie sich. Außer ihnen hielt sich nur noch ein älteres Ehepaar im Café auf. Da es weit genug von ihrem Tisch entfernt saß, waren Drew und Andrew überzeugt, ganz offen reden zu können.
"Mit der Zeit ist es schon empfindlich kalt geworden", bemerkte der junge Sänger und wärmte sich die Hände an der Teetasse. "Ehrlich, Drew, es wird allerhöchste Zeit, dass du nach New York zurückkehrst. Und vor allen Dingen, musst du dich ganz schnell in die Drew Coleman ve rwandeln,
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