Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
St. Jones in den letzten Tagen ihre Nähe suchte. Sie war sich sicher, dass die alte Dame ihr misstraute, allerdings glaubte sie nicht, dass sie Sarah in ihr sah. Viel eher nahm sie an, dass Margaret St. Jones sie für eine Hochstaplerin hielt.
Die junge Frau hatte im Dorf ein paar Rosen g ekauft. Obwohl es ihr leichtsinnig schien, auf das Grab ihrer Eltern Blumen zu legen, spürte sie ein tiefes Bedürfnis, es zu tun. Drew hoffte, dass keiner auf die Idee kommen würde, sie könnte es gewesen sein. Sie hatte schon Mary Mason auf dem Friedhof gesehen. Die Rosen konnten auch von ihr stammen. Inzwischen wusste sie, dass Mary jeden Tag in der Kapelle eine Kerze für ihre Eltern anzündete.
In diesen Teil des Parks, kam bis auf den Gärtner und seinen Gehilfen kaum jemand. Als Drew das Friedhofstor öffnete, quietschte es so laut, dass ein paar Spatzen, die sich auf einem der Grabsteine ni edergelassen hatten, erschrocken aufflogen. Die hohen Trauerweiden, die um die Mauer herum standen, ließen diesen Ort noch düsterer erscheinen, als er ohnehin war.
Den alten Familienfriedhof gab es bereits seit dem Mittelalter. Ein Teil seiner Steine war schon vor Jah rzehnten umgestürzt, auf anderen konnte man die Namen der Toten nicht mehr erkennen. In einem Massengrab, waren Pestopfer beigesetzt worden. Nur ein schmiedeeisernes Kreuz, das zwei Jahrhunderte später aufgestellt worden war, erinnerte noch an sie.
Drews Eltern waren in der Nähe ihres Großvaters bestattet. Ein großer Marmorengel wachte über ihrem Grab. Sie legte die Rosen vor Engel nieder und en tfernte ein paar Blätter, die der Wind auf das Grab geweht hatte. Mit gefalteten Händen sprach sie ein Gebet.
"Ich stelle mich als Detektivin nicht gerade geschickt an", bekannte die junge Frau leise, und ließ die Hände sinken. "Andrew hat wahrscheinlich recht, so etwas sollte man Leuten überlassen, die es beruflich tun. E ines steht jedenfalls für mich schon fest, Robert ist bestimmt nicht in das Komplott gegen mich verwickelt. Ich glaube auch nicht Marybell. Entweder hat Margaret Saint Jones allein gehandelt, oder zusammen mit ihrem Sohn, nur ehrlich, eigentlich traue ich Sir Thomas so etwas nicht zu. Bliebe noch Edwina, nur bei ihr kann ich mir noch weniger vorstellen, in ein Mordkomplott verwickelt zu sein. Robert ist überzeugt, dass euch Margaret gehasst hat und auch Tante Harriet war dieser Meinung."
Sie seufzte auf. "Heute Nacht werde ich versuchen, ob ich nicht in Großmütterchens Salon etwas finde, das auf sie hinweist. Wenn nicht, werde ich mir wohl i rgendwann ihr Schlafzimmer vornehmen müssen.“
Drew schaute auf das Grab hinunter. "Wünscht mir Glück“, bat sie. „Wenn ihr genauso ermordet worden seid wie meine Pflegeeltern, dann hat irgendjemand auf Mooncastle vier Menschen auf dem Gewissen. So etwas darf nicht ungesühnt ble iben."
Die junge Frau straffte die Schultern. „Ich gebe nicht auf", versprach sie. "Ihr könnt euch darauf verlassen, ich gebe nicht auf."
Drew verharrte noch ein paar Minuten vor dem Grab ihrer Eltern, dann verließ sie den Friedhof und schlug den Weg ein, der durch einen kleinen Wald zur Kapelle führte. Die junge Frau war sich ganz sicher, dass sie alles falsch angefangen hatte, aber sie wusste auch nicht, wie sie es anders machen sollte. Irgendwie trat sie auf der Stelle. Sie konnte nicht bis in alle Ewigkeit auf Mooncastle bleiben und darauf hoffen, dass sie durch Zufall dahinter kam, wer ihre Pflegeeltern und auch ihre richtigen Eltern ermordet hatte.
Die junge Frau hatte fast die Kapelle erreicht, als sie Oberst Rogers sah, der ihr entgegenkam. "Auch auf der Wanderschaft, Miss Harper?“, erkundigte er sich und blieb stehen.
"Ja, ich habe einen kleinen Spaziergang gemacht. Wo sind Sie heute gewesen? Ich habe Sie beim Mittagessen vermisst."
"Ich war in Dunster Castle", erwiderte der Oberst. "Hätten Sie nicht Lust, mich einmal auf meinen Strei fzügen zu begleiten? Ich will mich ja nicht rühmen, aber ich weiß einiges über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten Cornwalls."
Drew konnte nicht gut ablehnen. Immerhin hatte sie behauptet, sich für die Geschichte und Mythologie Cornwalls zu interessieren. "Einverstanden", sagte sie. "Wie wäre es mit nächster Woche?"
"Erst nächste Woche?" Der Oberst seufzte auf. "Nun gut, ich muss nehmen, was für mich übrig bleibt." Er schmunzelte. "Wird Ihr Freund demnächst wieder nach England kommen?"
"Das kann man bei ihm nie so genau wissen", an twortete die junge
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