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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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längst Mittagszeit.“
    Wozu auf verlorenem Posten kämpfen, wenn es um so unwichtige Dinge wie einen Lunch ging? „Na schön.“ Doch ihre Miene drückte unmissverständlich aus, was sie im Stillen dachte. Wäre John Barton nicht anwesend, hätte sich Lucan auf eine saftige Auseinandersetzung gefasst machen müssen.
    Zum Glück schaltete der jüngere Mann sich in das Gespräch ein. „Cathy kann es kaum abwarten, endlich mal rüberzukommen.“
    „Oh?“ Mehr bekam Lexie auf die Schnelle nicht über die Lippen. Eine Horrorvorstellung, eventuell von ihrer alten Freundin enttarnt zu werden.
    John nickte freundlich. „Aber ich hielt es heute für keine so gute Idee, nicht bei diesem Wetter. In drei Monaten bekommen wir nämlich unser erstes Baby“, fügte er freudestrahlend hinzu.
    „Herzlichen Glückwunsch! Ach, vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal mit einem Besuch.“ Allerdings würde es für sie selbst kein nächstes Mal auf Mulberry Hall geben, so viel stand fest.
    Nachdem Lucan und John aus der Küche verschwunden waren, um ihre Besprechung im Arbeitszimmer fortzusetzen, fragte Lexie sich, ob ihr die Rolle der unbeteiligten Sekretärin wirklich gut gelungen war. Lucan hatte sie verdächtig prüfend angesehen …
    „Was hast du für ein Problem damit, Cathy Barton zu begegnen?“, wollte Lucan später wissen, als er sich zu Lexie in die Küche gesellte. John hatte sich bereits wieder auf den Weg nach Hause gemacht.
    „Wie bitte?“ Fragend hob sie die Augenbrauen und schluckte.
    Für seinen Geschmack sah ihre Miene etwas zu unschuldig aus. „Es hat dich vorhin ein wenig aus dem Konzept gebracht, dass sie so dringend hierherkommen möchte.“
    „Ach, red keinen Unsinn, Lucan!“ Sie lachte leise. „Wenn ich beunruhigt war, dann bei dem Gedanken daran, wie sich eine schwangere Frau durch dieses Unwetter kämpfen soll.“
    Nur hatte Lucan das Entsetzen auf Lexies Gesicht beobachtet, noch bevor John Barton die Schwangerschaft seiner Frau erwähnte. Und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als es hieß, Cathy wolle unbedingt zu Besuch kommen.
    „Dein Mitgefühl ist ja rührend“, brummte er sarkastisch. „Also, gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass du sie nicht treffen willst?“
    „Das habe ich doch niemals behauptet.“
    „In dem Fall macht es dir sicher nichts aus, dass ich Johns Einladung zum Essen für uns beide angenommen habe. Wir gehen heute Abend rüber zu ihnen.“
    Äußerlich ließ Lexie sich nichts anmerken, außer dass sie die Hände zu Fäusten verkrampfte. Ihre Fingernägel gruben sich schmerzhaft tief in die Handflächen.
    Dinner mit den Bartons? Mit Cathy Barton, die aller Wahrscheinlichkeit nach ihre alte Freundin von früher war?
    Jetzt musste Lexie mehrmals schlucken, bevor sie weitersprechen konnte. „Hältst du es für eine gute Idee, bei diesem Wetter rauszugehen?“
    Vielsagend wies er auf einen Teller, der bis auf einige Brotkrümel leer war. „Schließlich müssen wir auch mal etwas anderes als nur Toast essen.“
    „Da ist doch noch etwas von Cathys Braten übrig.“
    Doch Lucan rümpfte die Nase. „Der ist nicht mehr besonders appetitlich, nachdem er gestern schon einmal aufgewärmt wurde.“
    Allmählich fühlte Lexie sich, als würde sie in Treibsand versinken.
    „Wir könnten uns natürlich auch bis zum Pub im Dorf durchschlagen“, fuhr Lucan fort. „Aber das wäre wohl ziemlich unhöflich, nachdem ich John schon zugesagt habe.“
    „Kannst du nicht auch allein hingehen?“, fragte Lexie. „Ich habe wirklich keinen großen Hunger mehr, außerdem bin ich ziemlich müde. Mir wäre es lieber, ich kann noch etwas lesen und dann früh zu Bett gehen.“
    „ Früh ins Bett klingt ausgesprochen verlockend.“
    Es klang eher ausgesprochen riskant, wenn er das in diesem heiseren Ton sagte, fand Lexie. Und sein funkelnder Blick deutete an, dass Lucan regelrecht mit ihr spielte. Falls dem so war, hatte er sich definitiv die falsche Frau dafür ausgesucht!
    „Nein, du musst ja zu den Bartons gehen“, argumentierte sie. „Es wäre extrem unhöflich, wenn wir beide nicht auftauchen, nachdem du ja schon zugesagt hast.“
    Gelassen zuckte er die Achseln. „Mir war schon immer gleichgültig, ob man mich für unhöflich hält oder nicht.“
    „Das kann ich bestätigen“, murmelte Lexie mit gesenktem Kopf.
    „Demnach macht es mir auch heute nichts aus“, schloss er trocken. „Wenn es dir allerdings zu unangenehm ist …“
    „Ist es nicht“, unterbrach sie ihn

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