Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
Vom Netzwerk:
hastig.
    „Gut. Dann rufe ich eben an und sage ab.“
    Aber Lexie schüttelte den Kopf. „Das ist doch nicht fair. Cathy hat bestimmt schon damit begonnen, für dich zu kochen.“
    „Für uns“, korrigierte er.
    „Eigentlich geht es doch nur um dich. Ich bin nichts weiter als die unwichtige Sekretärin im Schlepptau, nur eine Ersatzarbeitskraft. Du dagegen bist Lokalprominenz, der angesehene Duke von Stourbridge.“
    „Ersatzkraft oder nicht, du bist alles andere als unwichtig, Lexie.“
    „Herrje, du weißt doch, was ich meine!“, rief sie ungeduldig.
    Allerdings tat er das. „Und ich bin auch nicht der illustre Duke“, setzte er verbittert hinzu.
    „Oh?“
    „Ja, oh“, äffte er sie nach und kam sich plötzlich wieder wie ein verletztes Kind vor. „Wie ich schon sagte, mein Titel interessiert mich nicht.“
    „Ob du ihn nun trägst oder nicht, für die Bewohner hier im Dorf macht das keinen Unterschied.“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte er scharf.
    Ich muss wirklich besser auf mein vorlautes Mundwerk aufpassen, nahm Lexie sich vor. „Es ist kaum zu übersehen, wie sehr John Barton dich bewundert.“ Sie hob erklärend beide Hände. „Und in jedem Dorf wird ordentlich getratscht, oder?“
    „Echt? Ordentlich?“ Lucan unterdrückte ein Grinsen.
    „Ach, hör auf, dich dumm zu stellen! Du hättest mich fragen sollen, bevor du diese Einladung angenommen hast. Dann wüsstest du nämlich, wie wenig mir daran liegt, in der Öffentlichkeit die kleine Sekretärin des hochwohlgeborenen Adeligen zu spielen.“
    Nach diesem letzten Satz sog sie hörbar die Luft ein, und Lucan kniff misstrauisch die Augen zusammen. Er war sicher, dass sie nur auf diesem dämlichen Titel herumritt, um ihn zu provozieren. Aber davon würde er sich auf keinen Fall so leicht aus dem Konzept bringen lassen.
    Ihr ganzes Verhalten kam ihm ausgesprochen merkwürdig vor. Sie wollte ihm nicht erzählen, wohin sie am Morgen gegangen war. Jetzt wehrte sie sich mit Händen und Füßen dagegen, zu den Bartons zu gehen. In den örtlichen Pub wollte sie augenscheinlich auch nicht. Was hatte das alles zu bedeuten?
    „Worauf hast du denn Lust?“, wollte er wissen.
    „Hab ich doch schon gesagt. Ich geh früh schlafen.“
    „Das halte ich nach wie vor für einen reizvollen Gedanken.“
    Obwohl sich Lucan nicht von der Stelle gerührt hatte, wich Lexie alarmiert einen Schritt zurück. Weg von ihm und weg von der Bedrohung, die er für sie darstellte. Eine körperliche und seelische Bedrohung …
    Mit der Zungenspitze fuhr sie sich unruhig über die trockenen Lippen. „Ich habe keine Ahnung, wie dein übliches Verhältnis zu einer persönlichen Assistentin aussieht, trotzdem kann ich dir versichern …“
    „Ich glaube, über mein übliches Verhältnis zu einer Assistentin konntest du dir selbst einen Eindruck verschaffen. Die letzte hat mich zu Weihnachten ohne ein Wort sitzen lassen, und ich konnte mich gestern nicht einmal an ihren Namen erinnern.“
    Insgeheim war Lexie der Ansicht, dass Jessica Brown die Segel gestrichen hatte, weil es ihr nicht gelungen war, ihrem Chef in persönlicher Hinsicht näherzukommen. Was Lexie aber erstaunte: Im Augenblick schien es, als müsste sie Lucan nur den kleinen Finger reichen, um bei ihm im Bett zu landen.
    Und dieses Wissen machte sie im wahrsten Sinne des Wortes schwach. Schwach und empfänglich für alle Signale, die Lucan ihr schickte – auch in diesem Moment. Stechender Blick, leicht gesenkter Kopf, geöffnete Lippen … angriffslustig wie ein Tiger, der seine Beute schon im Visier hatte.
    Dieses Mal konnte Lexie ihm nicht so leicht ausweichen. Sie stand schon mit dem Rücken direkt an der Arbeitsplatte. Mit großen Augen starrte sie Lucan an. „Dies ist vielleicht der wärmste Raum im Haus, aber deshalb musst du dich nicht gleich jedes Mal an mich ranschmeißen, wenn wir beide hier allein sind.“
    „An dich ranschmeißen ?“, wiederholte er gedehnt.
    Ihr wurde unerträglich warm. „Bist du nicht auch der Meinung, man sollte Beruf und Privatleben strikt voneinander trennen?“
    Er lächelte höhnisch. „In unserem Fall ist diesbezüglich der Zug wohl abgefahren, meinst du nicht?“
    Das stimmt, dachte Lexie. Immerhin hatte er sie schon geküsst, sie in seinen Armen gehalten, sie intim berührt. Intimer als irgendein anderer Mann in ihren vierundzwanzig Jahren!
    „Nebenbei ist uns beiden ja bewusst, dass du nicht mehr für mich arbeiten willst, sobald wir wieder zurück in

Weitere Kostenlose Bücher