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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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wir beide ja doch ziemlich gut zusammen, oder?“
    Sie hatte es schon wieder geschafft, seinen Frust in Belustigung zu verwandeln. Lucan war völlig fasziniert von diesem Effekt, und die Anspannung der vergangenen Stunden fiel allmählich von ihm ab. „Du bist echt eine Nummer, weißt du das?“, seufzte er kopfschüttelnd.
    „Ja, das weiß ich tatsächlich“, entgegnete sie ernst und nickte. „Genau das sagten meine Eltern auch immer, wenn ich sie ordentlich auf Trab gehalten habe. Wahrscheinlich bin ich deshalb auch ein Einzelkind geblieben.“
    Dies war der erste Hinweis auf ihr Privatleben, stellte Lucan erfreut fest und hakte nach. „Wie ist das so? Ich bin mit zwei jüngeren Brüdern aufgewachsen und kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, keine Geschwister zu haben.“
    „Manchmal ist man echt einsam“, gab Lexie zu und zögerte. Sie hatte nicht vor, mit Jordan über zu persönliche Dinge zu sprechen. „Aber ganz offensichtlich habe ich es überlebt.“ Ihr strahlendes Lächeln wirkte künstlich. „Also, was werden wir den Rest des Tages tun? Wollen wir uns die Arbeit vorknöpfen, die du mitgebracht hast? Oder sollen wir uns lieber gleich auf den Rückweg nach London machen, bevor es noch stärker schneit?“ Mit angehaltenem Atem sah sie aus dem Fenster auf die dicken Schneeflocken, die vom Himmel fielen, und betete, Lucan würde einfach zustimmen.
    Als es still blieb, setzte sie erneut an, ihn zur Abfahrt zu bewegen. „Denk doch mal: Du könntest mich in ein paar Stunden schon endgültig los sein!“
    Auch Lucan war der Meinung, dass es nur schlau und sinnvoll war, wenn sie augenblicklich abreisten. Noch einen Tag oder sogar eine Nacht mit Lexie hier zu verbringen … der Frau, die ihn zum Lachen brachte und seinen Körper zum Beben. Das wäre ein Fehler. Ja, ein großer Fehler. Und es führte zu ernsthaften Problemen.
    Jahrelang hatte sich Lucan von Mulberry Hall ferngehalten und von allem, was damit zusammenhing. Doch nun wollte ein Teil von ihm hierbleiben, und das konnte nur an Lexie liegen. Er befürchtete, dass sie sich in London sofort mit ihrer Agentur in Verbindung setzen würde, um eine Ersatzkraft für sich zu organisieren.
    Genau das war ursprünglich sein eigener Plan gewesen. Vor allem, nachdem sie beide in der Küche buchstäblich übereinander hergefallen waren. Er wollte Lexie aus seinem Leben streichen, sie niemals wiedertreffen. Oder? Hatte er wirklich vor, wieder eine Mauer um sich zu ziehen? Alles und jeden auszuschließen? Ja, das war der Plan, dennoch …
    „Du brauchst verflixt lange für eine Entscheidung, Lucan“, riss sie ihn aus seinen Gedanken.
    Er sah sie direkt an. „So gern ich in die Stadt zurückkehren würde, ich will weder deine noch meine eigene Sicherheit aufs Spiel setzen. Wir warten ein paar Stunden ab und sehen, wie das Wetter sich entwickelt.“
    „Und wenn es sich verschlimmert?“
    Lucan zuckte die Achseln. „Dann bleiben wir eben noch eine Nacht.“
    Aber genau das wollte Lexie um jeden Preis verhindern. Außerdem hatte sie ihrer Großmutter versprechen müssen, dass es nicht so weit kommen würde!
    Nanna Sian machte sich um Lexie und Lucan gleichermaßen Sorgen. Die alte Dame war sich nur zu bewusst, wie sehr sie von der Familie St. Claire abgelehnt wurde – sie und jeder, der ihr nahestand. Das Einzige, wodurch sie sich ansatzweise beruhigen ließ, war Lexies Versprechen, diese unerträgliche Situation umgehend zu beenden und mit Lucan nach London zurückzufahren.
    Unglücklicherweise hatte Lexie nicht damit gerechnet, hier auf dem Land mit Lucan einzuschneien. Für … wer wusste schon, wie lange!
    Energisch straffte sie die Schultern. „Ich finde, wir sollten einfach aufbrechen.“
    Amüsiert nahm er ihren gequälten Gesichtsausdruck zur Kenntnis. „Falls du es nicht bemerkt haben solltest, Lexie, zwischen uns besteht eine Diktatur, keine Demokratie. Und als Fahrer des einzigen Wagens, der uns zur Verfügung steht, habe ich einen Entschluss gefasst. Es wäre Wahnsinn, durch dieses Schneegestöber zu irren.“
    „Du fährst doch einen zuverlässigen Geländewagen!“, protestierte sie.
    „Trotzdem will ich dieses Risiko nicht eingehen.“ Er klang äußerst beharrlich. „Anderes Thema! Was gibt es eigentlich zum Mittagessen?“
    Für Lexie war es ein echter innerer Kampf, nicht frustriert aufzuschreien. „Als Diktator wirst du der mittellosen Bürgerlichen wohl ohnehin vorschreiben, was gegessen wird. Und dann kannst du es auch gleich

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