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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
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wissen. Wenn man einen Briefträger, einen Gemüsehändler, eine Telefonistin oder einen Richter nach dem Phobinasium fragt, können sie einem nichts sagen. Die Öffentlichkeit hat keine Ahnung, dass es einen solchen Ort gibt, weil die handverlesene Gruppe der eingeweihten Eltern, Ärzte
und Lehrer sorgsam darüber wacht, dass die Anonymität der Institution gewahrt bleibt. Diese Gruppe hat das Recht, nach eigenem Ermessen Kandidaten vorzuschlagen, da Mrs Wellington ein persönliches Empfehlungsschreiben verlangt, um die Zulassung eines Schülers auch nur zu erwägen.
    Ebenfalls im Geheimen, wie es der Natur der Schule entspricht, wird der Hintergrund der Kandidaten und ihrer Familien gründlich ausgeleuchtet. Es werden so umfassende Erkundigungen eingezogen, dass Mrs Wellington häufig Dinge erfährt, die man kaum für denkbar hält: angefangen beim heimlichen Teignaschen im Vorschulalter bis hin zum falschen Buchstabieren des eigenen Nachnamens in der zweiten Klasse.
    Hat Mrs Wellington alle wichtigen Informationen über den Bewerber und seine Familie erhalten, verlangt sie einen Bericht von nicht weniger als tausend Wörtern Länge, in dem die Ängste des Kindes in allen Einzelheiten geschildert werden sowie die herkömmlichen Behandlungsmethoden aufgelistet sind, die nicht geholfen haben. Für Grammatikfehler, Rechtschreibfehler und unleserliche Schrift werden Punkte abgezogen. In dem Antrag steht ausdrücklich, dass alle Berichte von Hand geschrieben werden müssen, da Mrs Wellington von zweifelhaften technischen Hilfsmitteln wie Schreibmaschinen und Computern nichts hält.«

    Einen solchen Papierkrieg hatten die Mastersons bisher nur beim Wechseln ihrer Krankenversicherung erlebt. Es wurden Fingerabdrücke genommen und umfangreiche Tests mit befremdlichen Namen gemacht, wie etwa »Standardisierter Test auf Geisteskrankheit im Kindesalter« und »Untersuchung auf Persönlichkeitsstörungen«.
    Es war ein ziemlicher Kraftakt, alles zusammenzutragen, was der ausgeklügelte Antrag verlangte, wenn man bedenkt, dass alles mit der Post erledigt werden musste. Mrs Wellington wollte die Identität ihrer Angestellten nicht vor einer Aufnahme der Schüler bekanntgeben. Während die Bewerber über Mrs Wellington im Dunkeln gelassen wurden, sorgte sie mithilfe ihrer Privatdetektive dafür, dass nichts ihrer Aufmerksamkeit entging.
    Erfuhr Mrs Wellington während des Antragsverfahrens, dass Bewerber nicht dichthielten, wurden sie augenblicklich disqualifiziert und bekamen eine strenge Verwarnung von Mrs Wellingtons persönlichem Anwalt bei Munchhauser & Sohn. Wie allseits bekannt war, machte mit Munchhauser niemand Mätzchen, wirklich niemand.
    Viele ehemalige Schüler wurden zu angesehenen Mitgliedern der Gesellschaft, ohne je ein einziges Wort über ihre Tage im Phobinasium verlauten zu lassen. Das Schweigegelöbnis ruhte auf zwei Pfeilern: auf höchster Loyalität gegenüber Mrs Wellington und der Angst vor dem Zorn des berüchtigten Munchhausers.

    Leonard Munchhauser senior war bekannt für seine Bösartigkeit, seine Gnadenlosigkeit und sein kaltes Herz - auch gegenüber seiner eigenen Familie. Man erzählte sich, er hätte einmal seinem Sohn Haar für Haar die Augenbrauen ausgerissen, als Strafe dafür, dass er Milch verschüttet hatte. Das Schlimmste daran war, dass Munchhauser juniors Augenbrauen dadurch dauerhaften Schaden nahmen und nur noch büschelweise und unregelmäßig nachwuchsen. So grausam das auch gewesen sein mochte, verblasste es doch im Vergleich mit den niederträchtign Taktiken, mit denen Munchhauser senior seine Klienten schützte. Und kein Klient war ihm wichtiger als Mrs Wellington und das Phobinasium.

2
    Jeder hat vor etwas Angst: Phasmophobie ist die Angst vor Gespenstern
    W as soll das heißen, Grandma ist tot? Wie konntet ihr es dazu kommen lassen?«, heulte Theodor Bartholomew in der Küche des unordentlichen Appartments seiner Eltern in Manhattan. Der pummelige Junge mit der alabasterweißen Haut, dem dunkelbraunen Haar und den Augen in der Farbe von Milchschokolade, die von einer Brille umrahmt waren, starrte seine Mutter schockiert an.
    »Grandma war alt und da passiert das eben. Alte Menschen sterben irgendwann einmal«, erklärte Theos Mutter, Mrs Daphne Bartholomew mitfühlend und legte ihre Hand auf die von Theo.
    »Aber du bist auch alt. Schau dir doch bloß deine vielen Falten an. Du wirst auch bald tot sein!«
    » So alt bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Ich sehe nichts als

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