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Das Geheimnis von Vennhues

Das Geheimnis von Vennhues

Titel: Das Geheimnis von Vennhues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holtkoetter Stefan
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Entrinnen mehr. Gertrud beobachtete die Befreiungsversuche des Tieres und lauschte in sich nach irgendeinem Gefühl.
    Dann stach sie mit dem Spaten zu und teilte das Kätzchen in zwei Hälften.

16
    Pünktlich zum Mittagessen erreichte Hambrock den Hof seiner Eltern. Er hatte Heike zuvor am Gasthof von Hermann Esking abgesetzt, in dem die Kollegen das provisorische Lagezentrum eingerichtet hatten. Esking hatte sich freiwillig angeboten, den Beamten seine Räume zur Verfügung zu stellen. Angesichts der Unruhe im Dorf schien er froh zu sein, einen Beitrag zu den Ermittlungen leisten zu können, und Hambrock hatte sein Angebot gerne angenommen.
    Am Abend würden sie zurück nach Münster fahren und dort zu einer geplanten Dienstbesprechung im Präsidium zusammentreffen. Bis dahin, so hoffte Hambrock, würde ihm neben seinen Befragungen genügend Zeit bleiben, um sich klammheimlich mit Elli nach Holland absetzen zu können, so wie er es ihr versprochen hatte.
    Als er das Haus betrat, hörte er bereits das Geschrei der Kinder aus der Küche dringen. Seine Schwester war mit ihrer gesamten Familie zum Essen gekommen, ganz so, wie es sich an einem Feiertag in Vennhues gehörte. An der Garderobe hingen zahlreiche Mäntel, der Duft von Rouladen lag in der Luft, und Hambrock spürte, wie die Anspannung der Mordermittlung langsam von ihm abfiel und einem wohligen Familiengefühl Platz machte.
    Die anderen saßen in der Küche am großen Tisch und warteten auf sein Eintreffen. Seine Neffen begrüßten ihn johlend, sein Schwager gab ihm höflich die Hand, und auf der Eckbank saß Elli, lächelnd und mit leuchtenden Augen, und hatte neben sich einen Platz für ihn gesichert.
    Eilig rutschte er zu ihr auf die Bank. Dann griff er heimlich unterm Tisch nach ihrer Hand und legte sie in seine. Elli ließ sich ebenfalls nichts anmerken, und für einen Moment war es, als ob sie seine erste Freundin wäre, die er mit nach Hause brachte. Händchenhaltend saßen sie Seite an Seite auf der Bank und lauschten dem Durcheinander in der großen Küche.
    »Wie geht es denn Lassie?«, fragte Hambrock, als er die Zeit für gekommen hielt, sich am Gespräch der anderen zu beteiligen.
    Seine Schwester Birgit verzog das Gesicht. »Na toll! Du bist ja wieder auf dem allerneuesten Stand.«
    »Lassie ist schon seit einem halben Jahr tot«, flüsterte seine Mutter, die das Besteck auf dem Tisch verteilte. »Er ist unter ein Auto gekommen.«
    »Da sieht man mal, wie oft du uns besuchen kommst«, sagte Birgit.
    »Oh, das tut mir Leid.« Hambrock wusste, dass dies nicht der erste Hund seiner Schwester war, der auf der Schnellstraße sein Leben verloren hatte. »Habt ihr schon einen neuen?«, fragte er.
    »Danach haben wir Jacky bekommen«, sagte Jürgen mit gesenkter Stimme, damit die Kinder ihn nicht hörten. »Das war ein Welpe aus einem Wurf von Lütke Gehling. Irgend so eine Straßenkötermischung.«
    Der älteste Junge hatte dennoch alles mitbekommen. »Jacky ist auch tot!«, rief er unbekümmert und schnupperte an den dampfenden Kartoffelknödeln.
    Mechthild Hambrock wedelte mit der Hand über den Topf.
    »Nicht mit dem Kopf ins Essen! Ich werd ja wohl …«
    »Die Kinder hängen ihr Herz nicht mehr an Tiere«, erklärte Jürgen mit einem entschuldigenden Blick. »Dafür leben sie ganz einfach nicht lange genug.«
    »Ist es denn so schlimm geworden?«, fragte Hambrock.
    Seine Schwester grinste. »Jürgen glaubt, dass unsere Hunde depressiv sind. Er sagt: Die stellen sich auf die Straße.«
    Mechthild Hambrock hob drohend den Kochlöffel.
    »Gehst du weg von den Knödeln, Junge! Es gibt ja gleich was zu essen. Aber erst wird gebetet!«
    Die Unterhaltungen erstarben und alle falteten die Hände. Hambrock senior wollte zum Gebet ansetzen, doch da wurden sie vom Läuten der Haustür unterbrochen.
    »Wer kann das sein?«, fragte Birgit.
    Mechthild Hambrock rückte den Stuhl zurück.
    »Ich gehe schon«, sagte sie verärgert.
    Sie verschwand in die Diele, und es wurde augenblicklich still in der Küche. Alle lauschten angestrengt und versuchten herauszubekommen, wer dort draußen vor der Tür stand.
    »Josef!«, erklang ihre erstaunte Stimme von nebenan.
    Kurz darauf sagte sie: »Hat das nicht Zeit? Wir essen gerade.«
    Hambrock legte mit einem Seufzer die Serviette zur Seite und rutschte über die Bank. »Ich denke, das ist für mich«, sagte er. »Tut mir Leid.«
    In der Diele kam ihm seine Mutter entgegen. Mit einem verwunderten Blick deutete sie zur

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