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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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wortkarge Matwejew war ganz aufgeregt. Mit dem Oberkörper über den Rand der Plattform geneigt, bewegte er die Laterne hin und her.
    „Was ist denn da los? Warum fackelst du so lange?“ rief Skworeschnja wütend.
    „Es scheint Land zu sein, Andrej Wassiljewitsch“, antwortete Matwejew, von Skworeschnjas Schultern herunterspringend. „Ohne Zweifel ist es Land. Ein Felsen … ein richtiger Felsen! Er blockiert die Plattform und hindert sie daran, aufzuklappen. Das U-Boot berührt mit der Seite einen Felsen.“
    Diese Entdeckung rief eine große Aufregung hervor. Der Kapitän befahl Matwejew, durch den Spalt hinauszukriechen und den Felsen zu untersuchen. Der junge Taucher war bald zurück und meldete, daß der Felsen, an den die ,Pionier‘ durch die Meeresströmung gedrückt worden war, ein großer unterseeischer Berghang sei, der sich weithin erstrecke und wahrscheinlich bis über die Ozeanoberfläche hinaufgehe. Daraufhin schickte der Kapitän Skworeschnja und zehn Mann hinaus. Sie nahmen einige Wickel dünner elastischer Drahtseile mit. Daraus machten sie drei riesige Schlingen, befestigten sie am Bug, und mit einer vierten Schlinge wurde das Heck am Felsen verankert. Dann packten die Männer die Enden der Bugtrossen und ließen auf Skrowerschnjas Kommando ihre Schrauben mit voller Kraft gleichzeitig an. Fünfhundert PS zogen den Bug des U-Bootes in fünfzehn Minuten vom Felsen weg, so daß die Druckkammer frei war. Damit die Strömung nicht wieder das Schiff forttrieb und an den Felsen drückte, wurde das Ende einer Bugschlinge auf dem Meeresboden mit einem großen Felsstück beschwert.
    Die ,Pionier‘ lag jetzt fest und sicher verankert.
    Nun konnte mit der Arbeit an den Düsen begonnen werden.
    Unterdessen hatte der Kapitän Professor Schelawin in den Steuerraum gerufen und ihn gebeten, den unterseeischen Berg genauestens zu erforschen.
    „Wir sind vorläufig noch nicht in der Lage, unsere Koordinaten zu bestimmen“, sagte der Kapitän. „Noch kann keiner der Infrarot-Aufklärer eingesetzt werden. Eine Untersuchung des Berges kann Ihnen, einem erfahrenen Ozeanographen, vielleicht den Hinweis geben, von welcher Beschaffenheit er ist, wo er sich befindet, ob er vielleicht die Böschung einer Bank, ein Korallenriff oder ein Atoll * ist. Atolle können bewohnt sein, und das wäre für unsere Lage sehr unangenehm. Vorsicht kann nicht schaden. Ich bitte Sie, nach Einbruch der Nacht zur Oberfläche zu schwimmen und festzustellen, ob Lichter, Schiffe oder Eingeborenenkanus zu sehen sind. Nehmen Sie, falls es nötig ist, einen Begleiter mit.“
    „Warum soll man jetzt jemanden von der Arbeit wegnehmen, Nikolai Borissowitsch? Ich schaffe es auch allein, obwohl ich, wenn Sie es gestatten, ganz gern Pawlik mitnehmen möchte. Er kann hier gut entbehrt werden und wird sich bestimmt sehr freuen, mich begleiten zu können.“
    Der Kapitän gab seine Einwilligung. Pawlik freute sich ungemein. Er hatte schon lange nicht mehr das Schiff verlassen, und eine Exkursion unter Wasser versprach neue Eindrücke, neue Entdeckerfreuden.
    Mit den nötigen Vorräten an flüssigem Sauerstoff, Strom in den Akkus, Proviant, Wasser in den Thermosflaschen und mit voller Ausrüstung zum Schürfen und Jagen unter Wasser verließen Schelawin und Pawlik das U-Boot. Sie bestiegen den Hang in südlicher Richtung. Der Weg war mühsam, der Hang ziemlich steil und steinig, die Füße versanken im Schlamm, und Tang hemmte die Schritte. Man hätte über dem Hang auch langsam schwimmen können, aber Schelawin tat es nicht, um, wie er Pawlik sagte, den geologischen Bau des Berges zu erforschen. Die Geologie aber lüfte ihre Geheimnisse nur Fußgängern.
    Unterwegs sah man viele Fische. Pawlik nannte ihre Namen, wofür er ein anerkennendes Murmeln des Ozeanographien erntete.
    Nach einer Viertelstunde ununterbrochenen Fußmarsches stolperte Pawlik plötzlich, bückte sich und zog etwas aus dem Schlamm hervor. Er reichte Schelawin seinen Fund. Es war ein roh und primitiv gearbeitetes krummes Messer mit unförmigem Griff und mattglänzender schwarzer Schneide. Schelawin rief erstaunt aus:
    „Ein Messer aus Obsidian! Ein Messer aus reinem vulkanischem Glas! Die Sache verspricht ja hochinteressant zu werden. – Wir wollen hier noch etwas graben.“
    Nach kurzer Zeit zog Schelawin noch einen Gegenstand aus dem Schlamm.
    „Tatsächlich!“ rief er erfreut. „Eine Obsidianspeerspitze. Suche weiter, Pawlik!“
    Aber sie fanden nichts mehr.
    Nach kurzer

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