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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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verwohne, würde ich ganz gern mal ein Hotel mit jeglichem Komfort ausprobieren!“ erwiderte Perry Clifton und meinte es damit durchaus ernst. Warum sollte der sehr begüterte James Pieter Burton dem weniger begüterten Perry Clifton nicht ein Hotel mit jeglichem Komfort gestatten? Wenn schon — denn schon!
    „Dann nehmen Sie das INTERNATIONAL, es hat jeglichen Komfort!“
    „Und was heißt in Ihren Augen ,jeglicher Komfort’?“
    „Nun, zum Beispiel bei mir beginnt der Komfort mit einer anheimelnden Atmosphäre. Die haben Sie dort! Außerdem können Sie saunabaden, sich massieren lassen, höhensonnen oder im hauseigenen Schwimmbad schwimmen. Das ist alles im Preis inbegriffen.“
    „Ich bin beeindruckt!“
    „Die Küche ist first dass, egal, in welches Hotelrestaurant Sie auch essen gehen. Sie können Zimmer haben mit Bad, Radio, Direktwahltelefon und Fernsehen. Würde das Ihren Ansprüchen genügen?“
    Sie lächelte schalkhaft.
    Perry lächelte zurück, kreuzte die Arme über der Brust und flüsterte: „Allah möge Ihnen tausend Jahre geben!“
    Er bezahlte sein Flugticket, bedankte sich noch einmal und verließ das SWISS-CENTRE.

    11 Uhr 15.
    Patrick M. Mills sah unwirsch auf das klingelnde Telefon. Zu wenige angenehme Neuigkeiten hatte es in letzter Zeit übermittelt.
    Als er die Hand danach ausstreckte, tat er es mit deutlichem Widerwillen. Dazu kam, daß er die anstrengende Nachtfahrt nach Duncan Hill noch spürte.
    „Kensington 9223!“ meldete er sich.
    „Hier spricht Mike Forster!“
    Mills’ Schlaffheit war mit einem Schlag wie weggeblasen. „Okay, reden Sie!“
    „Er ist von Norwood direkt in die New Coventry Street gefahren.“
    „Zum SWISS-CENTRE?“
    Überraschung auf der anderen Seite. „Ja, Mister Mills. Er ist in das SWISSAIR-Büro und hat einen Flug nach Basel gebucht, für heute!“
    „Wann?“
    „Er fliegt mit der BEA um 17 Uhr 35 ab Heathrow!“
    „War er auch in der Abteilung für Hotelreservierungen?“
    „Nein, Sir. Er ist von dort aus direkt hierher gefahren!“
    „Ich bin kein Hellseher, Mister Forster. Wo ist ,hierher’?“
    „Wir stehen in der Kings Road... Jack beobachtet vom Taxi aus das Geschäft.“
    „Was ist das für ein Geschäft?“
    „Antiquitäten! Drei Schaufenster. Bestimmt kein billiger Laden.“
    „Name?“
    „Hollburn & Sohn. Sollen wir ihn weiter beobachten?“
    „Ist nicht nötig. Kommen sie zusammen heute abend, so um die Zeit wie gestern, zu mir!“
    „Nach Kensington?“
    „Ja!“
    „Aber ich dachte
    „Das Denken sollten Sie den Leuten überlassen, die Sie bezahlen, Mister Forster! Bis heute abend!“
    Es knackte, höhnisch, wie es Forster schien.
    Er hielt den Hörer noch eine Weile in der Hand, dann knallte er ihn auf die Gabel, daß man das Geräusch bis nach draußen hörte, wo eine ältere Dame geduldig auf das Freiwerden der Zelle wartete. Mißbilligend schüttelte sie den Kopf, als Mike Forster an ihr vorbeistürmte...
    Es gibt wohl nur wenige Geschäfte auf der Welt, in denen sich alt und neu oder Vergangenheit und Gegenwart so nah gegenüberstehen wie in Antiquitätengeschäften.
    So auch bei Hollburn & Sohn.
    Allen Möbeln, Teppichen, Bildern, Skulpturen, Gläsern und Porzellan haftete der Odem längst vergangener Zeiten an, und alle wurden bestrahlt von kleinen Scheinwerfern und beschützt von modernsten Alarmanlagen. Und mitten drin standen ein junger Mann und eine junge Dame: Perry Clifton und Julie Young.
    Während sich Clifton an einen Schrank von 1720 lehnte, kühlte Julie ihre Hände am Porzellankopf eines Fohlens.
    „Und Sie glauben wirklich nicht, daß es gefährlich wird?“ fragte sie leise und besorgt.
    „Aber nein, Julie. Ich suche nur nach einer verschwundenen Frau... weiter ist nichts.“ Julie blieb skeptisch:
    „Ich bin kein großer Leser von Kriminalromanen und — geschichten, aber in den wenigen, die ich gelesen habe, fing alles immer ganz harmlos an.“
    „In Romanen ist das nun mal so!“ lächelte Perry Clifton, doch Julie konterte:
    „Denken Sie an Tom Harder. Nur weil ihn einer unfreundlich behandelt hat, brachte er einen so großen Stein ins Rollen. * Wegen nichts, im Grunde genommen!“ ereiferte sie sich.
    „Vergessen Sie dabei nicht die bunten Geigen!“ erinnerte Perry Clifton.
    Julie sah ihn mit ihren großen braunen Augen ernst an. (Tom Harder nannte es gemeinerweise den „Zu-Herzen-gehenden-Hundeblick“.) „Aber Sie versprechen mir, Perry, daß Sie trotzdem auf sich aufpassen, ja? Auch

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