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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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wenn’s nicht gefährlich aussieht.“
    „Ich verspreche es, Julie! Und ich rufe Sie an, sobald es sich einrichten läßt. Bromptom viermal die Vier.“ Sie kicherte. „Schon eine ulkige Nummer, was?“
    „Wirklich schade, daß Sie nicht mit zum Flugplatz kommen können!“
    Sie wurde plötzlich ernst und schüttelte den Kopf.
    „Es geht wirklich nicht. Ich hab Mister Hollbum versprochen, daß ich zu der Auktion fahre. Da fällt mir ein, Tom Harder und Jennifer werden bestimmt auch da sein. Soll ich was ausrichten?“
    „Grüßen Sie die beiden von mir. Und richten Sie Tom aus, daß ich noch nicht viel weiter bin „Weiter womit?“
    Sie schlug sich, kaum daß es raus war, heftig auf den Mund, während sich ihre Wangen rot färbten. „Entschuldigung, ich wollte nicht neugierig sein, Perry.“
    Doch der lächelte nur leise. „Tom wird wissen, was ich meine. Vielleicht verrät er es Ihnen.“
    Wie aus einer anderen Welt klang die brüchige Stimme zu ihnen: „Sagen Sie, gibt’s zu dem Bild neben der Rüstung eine Expertise?“
    „Hallo, Julie, machen Sie’s gut!“ sagte Perry ganz leise, und laut fügte er hinzu: „Sicher, Mylady, dazu gibt’s bestimmt eine Expertise! Wenden Sie sich nur an Miß Young. Sie wird Sie beraten!“
    „Danke, Mister Hollbum“, gab die Lady (sie war zum ersten Mal da) zurück. „Bitte, Miß Young, dürfte ich die Expertise mal sehen?“
    „Guten Flug, Perry!“ flüsterte Julie ebenso leise zurück, und laut sagte sie: „Sofort, Mylady!“

    Der Londoner Verkehr hatte wieder einmal verrückt gespielt. Vielleicht wäre es Perry Clifton zu einem anderen Zeitpunkt gar nicht aufgefallen, doch heute mußte er rechtzeitig in Heathrow sein.
    Man weiß ja, daß Flugzeuge nur in den seltensten Fällen warten.
    Aber dann hatte er sogar noch Zeit übrig. So viel, daß er noch einmal bei Hollburn & Sohn in der Kings Road anrufen konnte. Doch es meldete sich nur Penelope Ladbrok, die Geschäftsführerin. Perry entschuldigte sich schnell und hängte noch schneller wieder ein. Denn von Julie wußte er, daß Penelope nur im äußersten Notfall zum Telefon griff. So ein Notfall war zum Beispiel, wenn sich außer ihr kein Personal im Geschäft befand.
    Geduldig wartete er, bis sein Flug aufgerufen wurde. Als es soweit war, erhob er sich, gleich den anderen Passagieren in der großen Wartehalle, die nach Basel wollten.
    Er ahnte nicht, daß ihn ein Augenpaar beobachtete, seitdem er seinen Fuß in das Abfluggebäude gesetzt hatte.
    Dieses Augenpaar gehörte einem älteren Mann, der in einem dunklen Wettermantel steckte und der seine flache Mütze weit ins Gesicht gezogen hatte. In ein Gesicht, dessen scharfe, markante Züge an einen aus Holz geschnitzten Indianerkopf erinnerten.
    Als Perry Clifton über die Gangway zur Luke der Maschine hinaufstieg, ging der Mann mit schleppenden Schritten und tief eingezogenen Schultern auf den Taxenstand zu. Nur wer genau beobachtete, konnte sehen, daß er das linke Bein ein wenig nachzog...

Zwischen London und Basel
    oder
    Ein Abenteuer beginnt

    Mit knapp fünf Minuten Verspätung rollte der Düsenriese zur Startbahn, wo er nochmals warten mußte.
    Perry Clifton, auf einem Fensterplatz im Heck der Maschine, beobachtete amüsiert, wie die Stewardeß durch den Mittelgang schritt und mit strenger Miene prüfte, ob sich jeder Passagier, entsprechend der Vorschrift, angeschnallt hatte. Und er wunderte sich, daß sie ausgerechnet vor der Sitzreihe Halt machte, in der auch er saß. Doch nicht ihm galt ihr Interesse, sondern seinem Nachbarn, einem unglaublich dicken Mann, der schnaufend in einer Zeitung blätterte. „Sir, würden Sie bitte den Gurt schließen!“
    Der Dicke sah sie an, sah Perry Clifton an und tippte sich dann auf die imponierende Rundung seines Bauches. Er hatte zwar die beiden Enden des Sicherheitsgurtes in gegenseitige Nähe gebracht, doch klafften zwischen ihnen noch mindestens zehn Zentimeter.
    „Ich würde ja, wenn es ginge!“ beteuerte er. „Aber hier muß vorher ein Fakir gesessen haben!“ Obwohl sein Englisch stümperhaft war, hatte ihn die Stewardeß verstanden. „Sie brauchen den Gurt nur zu verstellen, Sir!“
    Perry Clifton ging seinem Nachbarn zur Hand, was ihm ein freundliches Nicken der Stewardeß und von links das Angebot einer dicken Zigarre einbrachte.
    „Vielen Dank, Sir, aber wenn ich rauche, rauche ich höchstens mal Pfeife.“
    Der Dicke packte seine Zigarre ein und widmete sich wieder seiner Zeitung.
    Endlich

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