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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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zurück, Mike Forster wählte neu. Das gleiche Summen. Einmal... zweimal... dreimal... viermal...
    Eine weibliche Stimme: „Hallo, Ziesli, bist du’s, Peter?“
    Mike Forster, der kein Wort verstanden hatte, sagte seinen auswendig gelernten Vers auf: „Bitte Herrn Püttely!“
    Es knackte und begann zu tuten. Diesmal fiel kein Geld zurück. Mike Forster ermahnte sich selbst zur Ruhe und Besonnenheit. Inzwischen hatten sich zwei Frauen neben dem Telefonhäuschen postiert und fixierten ihn. Die eine geduldig-gelangweilt, die andere unruhig, nervös.
    Mike Forster lauschte dem Scheppern des Geldes nach, wählte ganz langsam diesmal.
    Einmal... zweimal...
    „Hotel Loderer!“ Zweifellos war das der Mann mit den Pulswärmern und den Stulpen über den Unterarmen.
    „Bitte Herrn Püttely!“
    „Moment, bitte!“ Pfeifen, Knacken, ein kurzes Rauschen, wieder Knacken, dann endlich: „Püttely!“
    „Hier ist Mike. Seit einer halben Stunde versuche ich dieses verdammte Hotel zu erreichen!“
    „War die Nummer besetzt?“
    „Auch das! Du kannst jetzt Jack schicken!“
    „Kann ich nicht!“
    „Es war so ausgemacht!“
    „Jack ist noch nicht zurück!“
    „Dann mußt du mich eben ablösen!“
    „Geht nicht, ich habe zwei Gespräche aus London angemeldet. Was ist mit Clifton? Von wo aus rufst du an?“
    Mike Forster lachte kurz auf: „Von wo schon... Ich stehe noch immer schräg gegenüber dem Hotel. Und unser Mann ist weder raus noch rein! Dafür kann ich dir aber was sagen, was du sicher noch nicht weißt!“
    „Was ist das?“
    „Das Hotel hat zur Straßenseite hin insgesamt 80 aufklappbare Fenster!“
    „Höchst interessant!“ Püttelys Stimme war kühl, ohne jedoch deutliche Verärgerung zu zeigen. „Ich hoffe nur, daß dir beim Zählen der Fenster Clifton nicht entgangen ist. Ich schicke McButton, sobald er hier eintrifft!“

    Perry Clifton hatte sich im Restaurant des Hotels einen doppelten Kognak einverleibt und dabei im Geist noch einmal die Fahrt von Gaitner bis hierher nacherlebt. Jetzt, etwas ruhiger, strebte er der Rezeption zu.
    Im Foyer saßen einige Leute herum, die alle auf irgendwas zu warten schienen.
    Die Dame am Empfang musterte ihn ein wenig eigentümlich. Vielleicht lag es an dem braunen Umschlag, der Perrys einziges „Gepäck“ darstellte.
    „Bitte?“ fragte sie, es klang reserviert. Oder kam es Clifton nur so vor? Er zog seinen Paß aus der Tasche, schlug ihn auf und sagte: „Mein Name ist Clifton, ich komme aus London und forsche im Auftrag einer Versicherung nach einer verschollenen Lady!“
    Die Reserviertheit der Empfangsdame war echtem Interesse gewichen. Sie reichte den Paß zurück.
    „Und wie soll ich Ihnen helfen?“
    Perry Clifton zog zuerst die Vergrößerung aus dem Umschlag. „Die Frau könnte in Ihrem Hotel gewohnt haben. Es ist vier Wochen her. Dieses Foto wurde während des Fasnachtumzuges gemacht.“
    „Am Montag oder am Mittwoch?“
    „Das können wir leider nicht sagen. Es steht nur fest, daß sie beim Zuschauen diese Kleidung und diesen Hut trug.“
    Die Frau wendete das Foto unschlüssig in ihren Händen hin und her. „Ich hatte an beiden Tagen Dienst“, sagte sie endlich, und man sah ihr an, wie sie nachdachte.
    Der Detektiv holte das Portraitfoto und die Aufnahme vor dem Maserati aus dem Umschlag.
    „Bitte sehen Sie sich auch diese beiden Fotos an!“ Sie tat es, dann hatte sie plötzlich einen Einfall.
    „Wir brauchen doch nur im Buch nachzusehen. Sagen Sie mir den Namen der Dame, und wir schauen uns die Tage vom 21. bis 23. an.“ Sie schlug bereits die Seiten zurück. Perry Clifton war unschlüssig. Wie sollte er ihr erklären, daß sie (er und Burton) den Namen der Frau nicht kannten... Das würde sie stutzig machen, vielleicht sogar mißtrauisch.
    „Sie müßte unter dem Namen Claire Burton eingetragen sein!“ Und pessimistisch fuhr er fort: „Wenn Sie an beiden Tagen Dienst taten, sich aber nicht an ihr Gesicht erinnern können, besteht wohl kaum Hoffnung, daß sie hier logiert hat.“
    Die Dame hinter dem Tresen sagte nichts. Sie hatte beim Montag mit der Suche begonnen. Jetzt glitt ihr rotlackierter, spitzer Fingernagel bereits über die Spalten des Mittwochs. „Sie haben recht“, sie nahm die Fotos noch einmal zur Hand, „an sie hätte ich mich bestimmt erinnert. Und eine Frau Claire Burton ist nicht eingetragen.“
    Perry Clifton schob die Fotos in den Umschlag zurück. Bei dieser Tätigkeit faßte er den Entschluß, in das nächste

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