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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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nämlich, wenn ich den Portier antreffe, der an den beiden in Frage kommenden Tagen Dienst hatte
    „Aha, der spielt zur Zeit wahrscheinlich den Nachtportier!
    „So ist es!“
    „Haben Sie was zum Schreiben zur Hand?“ wollte Gaitner wissen. Clifton fischte nach seinem Kugelschreiber. „Jetzt!“ sagte er.
    „Dann notieren Sie sich bitte die Namen der Hotels, die ich Ihnen jetzt durchgebe. Es sind drei. Die sollten Sie sich für den morgigen Vormittag vornehmen!“
    „Ich höre, Kommissar!“ Und dann schrieb der Detektiv die Namen der drei Hotels auf den Rand einer Zeitung. Danach sagte er: „Übrigens habe ich vorhin mit meinem Auftraggeber gesprochen. Der Bruder der Verunglückten war zur Totenfeier nicht in London. Er kam erst drei Monate später... Angeblich war sein Verhältnis zur Schwester sowie zu den beiden Brüdern nicht das allerbeste.“
    „Trotzdem wäre es natürlich sehr aufschlußreich zu erfahren, wie der Bruder zum Tod seiner Schwester steht“, brummte der Kommissar. „Und vor allen Dingen, was er zu dem Zeitungsfoto sagen würde!“
    „Mein Auftraggeber hat keine Ahnung, wo er sich aufhält!“
    „Sagt er!“
    „Ja... Sonst... ja, sonst gibt es eigentlich kaum Neuigkeiten.“
    Exkommisar Gaitner schien mehrere sechste Sinne zu haben. „Wie Sie das sagen, klingt es genau nach dem Gegenteil.“
    In Perry Clifton sträubte sich etwas, das zu sagen, was er aber gern loswerden wollte. Trotzdem erwiderte er: „Na gut. Selbst auf die Gefahr hin, daß Sie mich für einen Spinner halten...“
    „Tue ich nicht!“ versicherte Johannes Gaitner.
    „Als ich von meiner Hotelexpedition zurückkam, ging ich gleich ins Steinen-Pick. Ich aß eine Gulaschsuppe und trank ein Bier... Ich hatte einen Fensterplatz, es war noch nicht sehr viel los... Plötzlich kam ein junger Mann über die Straße gerannt und fuhr mit einem Taxi, das zwei Gäste gebracht hatte, davon.“
    „Sie wollen damit andeuten, daß Sie diesem jungen Mann schon einmal begegnet sein könnten, aber Sie wissen nicht, wo.“
    „Klarer hätte ich es nicht ausdrücken können!“
    „Sie folgern weiter, daß dieser junge Mann auf Ihrer Spur sitzt!“ Obwohl es Gaitner nicht sehen konnte, winkte Perry Clifton ab. „Ich weiß, ich weiß, was Sie sagen wollen, Kommissar. Natürlich kann ich mir auch nur einbilden, das Gesicht schon gesehen zu haben. Vielleicht ist es nur einer jener miesen Zufälle, wie sie sich alle Schaltjahre ereignen.“
    Gaitners Stimme kam ruhig und gelassen zurück: „Von all dem wollte ich gar nichts sagen!“
    Perry fühlte Verlegenheit. „Ich bitte um Entschuldigung, Herr Gaitner. Ich glaube, daß es wohl in erster Linie meine eigenen Überlegungen waren.“
    „Ich wollte sagen, daß Sie so lange die Augen offenhalten sollten, bis Ihnen erstens einfällt, wo Sie den Mann schon gesehen haben, und wenn Sie das wissen, zweitens: War es vor oder nach Ihrem jetzigen Auftrag. War es davor, können Sie ihn vergessen. War es danach, hätten Sie einen Grund, vorsichtig zu sein!“
    Perry Clifton nickte, und in seiner Stimme schwang eine große Portion Hochachtung mit: „Sie haben recht, Herr Gaitner... Und auch Scott Skiffer hatte recht, als er behauptete, daß man von Ihnen noch eine Menge lernen könnte.“
    „Dank für die Lorbeeren!“ erwiderte Gaitner trocken. „Sie glauben ja nicht, wie gut mir Ihr Besuch getan hat. Seitdem Sie weg sind, arbeiten meine kriminalistischen Zellen auf Hochtouren. Halten Sie mich bitte auf dem laufenden! Und wenn es nachts um drei Uhr ist!“
    Gaitner rief etwas in den Hintergrund. Und dann hörte Clifton entfernt die Stimme von Theres. „Die Theres läßt Ihnen ausrichten, daß sie Ihr Kakoffee-Rezept erst morgen ausprobieren kann. Sie hat vergessen, Vanillezucker zu besorgen!“
    „Das erhöht die Spannung! Also, Kommissar, dann bis morgen!“
    „Ich wünsche Ihnen viel Glück im Hotel Alexander!“

    Als Perry Clifton auf die Straße trat, war es 21 Uhr 30. Er hatte sich an der Rezeption den Weg zum Bahnhof erklären lassen und marschierte nun drauflos. Auf der Inneren Margarethenstraße sah er sich wie ein interessierter Fußgänger die Auslagen einiger Geschäfte an, bevor er auf dem Bahnhofsvorplatz in ein Taxi stieg.
    Punkt 22 Uhr hielt der Wagen vor dem Hotel Alexander.
    Er bat den Taxifahrer zu warten.
    „Mein Name ist Clifton!“ sagte er zu dem Portier. „Ich war heute nachmittag schon einmal da.“
    „Ich bin informiert. Lassen Sie mal Ihre Fotos sehen!“ bat

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