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Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman

Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman

Titel: Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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In einer Ecke lag ein Strohhaufen, der offensichtlich für den Kutscher bestimmt war, wenn er den Raum einmal benützen sollte.
    Mr. Smith ging hinein, beugte sich plötzlich mit einem Ausruf nieder, ergriff eine Gestalt am Kragen und riß sie auf die Füße.
    »Wollen Sie mir höflichst erklären, was Sie hier machen?«
    Aber dann schwieg er erstaunt, denn sein schläfriger Gefangener war niemand anders als Frank Doughton.
    »Es ist eine merkwürdige Geschichte, die Sie mir da erzählen«, meinte Mr. Smith.
    »Das gebe ich gern zu«, sagte Frank lächelnd. »Aber ich bin so müde, daß ich nicht weiß, wieviel ich Ihnen schon mitgeteilt habe und was ich noch nicht berichtet habe.«
    »Sie haben erzählt, daß man Sie gestern abend entführte, daß Sie zuerst durch London, dann in unbestimmter Richtung aufs Land fuhren und daß Sie in den frühen Morgenstunden entkamen, indem Sie aus dem langsam fahrenden Wagen sprangen.«
    »Ja, das stimmt. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo ich bin. Vielleicht können Sie mir das sagen?«
    »Sie sind in der Nähe von Great Bradley«, erwiderte Mr. Smith lächelnd. »Ich wundere mich, daß Sie Ihre Heimat nicht wiedererkennen - Sie haben doch, soviel ich weiß, Ihre Jugend in dieser Gegend verlebt?«
    Frank schaute sich erstaunt um. »Warum hat man mich denn hierhergebracht?«
    »Das müssen wir erst noch herausbringen. Meine Meinung ist -«
    »Glauben Sie, daß man mich in das ›geheimnisvolle Haus‹ bringen wollte?« unterbrach ihn der junge Mann.
    Mr. Smith schüttelte den Kopf.
    »Das ist wohl unwahrscheinlich. Ich vermute eher, daß unser Freund Poltavo diesen kleinen Schachzug auf eigene Faust unternommen hat. Er ließ Sie wohl hierher entführen, um den Verdacht auf die Bewohner des geheimnisvollen Hauses« abzuwälzen. Aber sagen Sie mir doch, wie Sie in dieses Stallgebäude kamen.«
    »Obwohl ich todmüde war, nahm ich all meine Kraft zusammen, und es gelang mir, meinen Verfolgern zu entkommen. Aber nach diesem harten Lauf fühlte ich mich vollkommen erschöpft. Ich kam zu diesem Haus, das weit und breit die einzige menschliche Wohnung zu sein schien, und nachdem ich vergeblich versucht hatte, die Bewohner zu wecken, ging ich einfach hier herein, legte mich hin und schlief sofort ein.«
    Mr. Smith hatte nichts an seiner Erzählung auszusetzen. Die verworrene Lage wurde durch diesen Vorfall noch schwieriger.
    »Hörten Sie keinen Ruf, während Sie hier lagen?«
    »Nein.«
    »Haben Sie auch nichts von einem Streit in dem Haus gehört?« Er erklärte Frank Doughton das merkwürdige Verschwinden der Lady Constance Dex.
    »Sie muß noch im Hause sein«, meinte Frank. Sie gingen zusammen dorthin zurück und nahmen ihre Nachforschungen wieder auf. Im Obergeschoß fanden sie ein Schlafzimmer und einen daran anstoßenden Baderaum; im Erdgeschoß lag außer dem Arbeitszimmer, das sie schon vorher durchsucht hatten, ein kleines, hübsch ausgestattetes Zimmer, in dem ein Klavier stand. Aber all ihre Bemühungen waren ergebnislos - Lady Constance Dex war verschwunden, als ob sich die Erde geöffnet und sie verschlungen hätte. Es war auch keine Falltür in dem ganzen Gebäude zu finden.
    Mr. Smith war aufs höchste erstaunt.
    »Es ist doch eine Erfahrungstatsache«, sagte er zu Ela, »daß körperliche Dinge Raum einnehmen. Lady Constance muß also irgendwo sein! Sie kann sich doch nicht in Dunst aufgelöst haben! Und ich werde dieses Haus nicht eher verlassen, als bis ich sie gefunden habe.«
    Ela dachte tief nach und runzelte die Stirn, als er die Unordnung auf dem Schreibtisch betrachtete.
    »Erinnern Sie sich an das kleine Medaillon, das Sie bei dem Ermordeten am Brakely Square fanden?« fragte er plötzlich.
    Mr. Smith nickte und zog es aus der Westentasche hervor, denn er hatte es seither immer bei sich getragen.
    »Wir wollen uns das Ding noch einmal ganz genau ansehen, besonders die Inschrift«, meinte Ela.
    Sie zogen zwei Stühle an den Tisch und prüften das kleine, runde Papierstückchen, das sie im Innern des Medaillons gefunden hatten.
    Mor: Cot. Gott schütz dem Kenig.
    Ela schüttelte hilflos den Kopf.
    »Ich bin ganz sicher, daß wir ein gutes Stück weiterkommen, wenn wir diese Inschrift verstehen. Aber betrachten Sie doch einmal die erste Zeile. Mor: Cot. - das soll sicher Moor Cottage heißen.«
    »Alle Wetter, da haben sie recht! Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Sicher hatte der Mann, dem das Medaillon gehörte, das Geheimnis von Moor Cottage entdeckt

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