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Das Gehirn der Galaxis

Das Gehirn der Galaxis

Titel: Das Gehirn der Galaxis
Autoren: Jack Vance
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ist eine interessante Person, wenn man mit ihm handelt. Seine Gewohnheiten sind nicht vertraut, er erregt Neugier. Vor noch nicht zwanzig Minuten betrat ein Fremder diesen faszinierenden Laden, um seinen trübseligen Waldschrat gegen eine bemerkenswerte und abenteuerliche Schöpfung von dir auszutauschen.«
    Der Maskenmacher streifte Thissell mit einem Seitenblick und spielte ohne Worte eine Reihe von Akkorden auf einem Instrument, das Thissell noch nie gesehen hatte. Es war dies ein flexibler Sack mit drei kurzen Röhren, die man zwischen den Fingern hielt. Drückte man auf diese Röhren, zwang man die Luft durch Schlitze, und es entstanden oboenähnliche Töne. Thissell meinte, das Instrument müsse schwer zu spielen und der Maskenmacher ein Virtuose sein, und die Musik drückte jedenfalls äußerste Interessenlosigkeit aus.
    Mühsam entlockte Thissell seinem strapan ein paar vergleichsweise kümmerliche Töne. Er sang dazu: »Für einen Außenweltler auf einem fremden Planeten ist die Stimme eines aus seiner Heimat wie Wasser für eine welkende Pflanze. Eine Person, die zwei solche Personen vereinen könnte, fände Befriedigung in einem solchen Akt der Barmherzigkeit.«
    Der Maskenmacher fingerte beiläufig an seinem eigenen strapan , und brachte eine perlende Tonfolge zustande. »Ein Künstler«, sang er ziemlich kühl, »schätzt die Momente der Konzentration, und er legt keinen Wert darauf, Banalitäten mit Personen von höchstens bescheidenem Prestige auszutauschen.« Thissell versuchte es mit einer Gegenmelodie, doch der Maskenmacher kam ihm zuvor; er sang: »In den Laden kommt ein Mensch, der sehnt sich nach seinesgleichen, doch seine Musik verdient Kritik. Sein riesiges strakh versteckt er hinter einer Mondmotte. Er spielt den strapan für einen Meister-Handwerker und singt mit verachtenswerter Stimme. Der feine und schöpferische Handwerker überhört diese Herausforderung. Er spielt ein höfliches Instrument, bleibt unverbindlich und hofft, der Fremde möge müde werden und gehen.«
    Thissell nahm seinen kiv. »Der edle Maskenmacher hat mich nicht verstanden.«
    Ein Stakkato auf des Meisters strapan unterbrach ihn. »Der Fremde macht den Verstand des Meisters lächerlich.«
    Thissell kratzte heftig auf seinem strapan. »Um mich selbst vor der Hitze zu schützen, wandere ich in einen kleinen, unbedeutenden Maskenladen. Der Künstler, dem sein Werkzeug noch neu ist, verspricht jedoch einiges für die Zukunft. Er arbeitet eifrig, um seine Geschicklichkeit zu verbessern, so eifrig, daß er sich weigert, mit Fremden zu reden, egal, was sie auch wollen.«
    Der Maskenmacher legte sein Schnitzmesser weg, stand auf, verschwand hinter seinem Wandschirm, um mit einer Maske aus Gold und Eisen zurückzukehren, die vom Schädel aufsteigende Flammen darstellte. In einer Hand trug er das skaranyi , in der anderen einen Krummsäbel. Zu einer Reihe wilder Töne sang er: »Selbst der geschickteste Künstler kann sein strakh erhöhen, wenn er Seeungeheuer tötet, Nachtmenschen und unwichtige Müßiggänger. Eine solche Gelegenheit ist jetzt gegeben. Der Künstler stellt seinen Angriff noch zehn Sekunden zurück, weil der Herausforderer eine Mondmotte trägt.«
    Verzweifelt schlug Thissell seinen strapan. »Hat ein Waldkobold deinen Laden betreten? Ging er mit einer neuen Maske?«
    »Fünf Sekunden sind vorbei«, sang der Maskenmacher düster. Thissell ergriff wütend und enttäuscht die Flucht, lief über den Platz und schaute die Esplanade auf und ab. Hunderte von Menschen liefen an den Docks herum oder standen auf den Decks ihrer Hausboote, und alle trugen Masken, die ihre Laune, ihr Prestige und besondere Eigenschaften ausdrückten, und überall zwitscherten und trillerten die Instrumente.
    Thissell stand ganz verloren da. Der Waldschrat war verschwunden. Haxo Angmark konnte frei in Fan herumlaufen, Thissell aber nicht den dringenden Befehl von Castel Cromartin ausführen.
    Hinter ihm erklang ein kiv. »Ser Mondmotte Thissell, du bist tief in Gedanken versunken.«
    Thissell wirbelte herum und entdeckte eine Höhleneule in einem düsteren schwarzgrauen Mantel. Thissell erkannte die Maske, die Gelehrsamkeit und die geduldige Erforschung abstrakter Ideen ausdrückte. Mathew Kershaul hatte sie gelegentlich getragen.
    »Guten Morgen, Ser Kershaul«, murmelte er.
    »Und wie gehen die Studien? Kannst du schon die C-Dur-Plus-Tonleiter am gomapard? Ich erinnere mich, du fandest die Intervalle ziemlich verwirrend.«
    »Ich habe
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