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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Captain gesagt hatte. »Und wer sind Sie?«
    »Ich arbeite für den Sicherheitsdienst der Flotte. Offenbar hat das Major Ollery Angst gemacht und ihn davon überzeugt, daß ich ihm auf der Spur war. Aber das war ich gar nicht.«
    »Lügner!« rief Siris.
    Dupaynil warf ihm ein Lächeln zu, das, wie er hoffte, beleidigten Stolz mit raubtierhafter Schadenfreude verband. Offenbar gelang es ihm, denn der Mann schluckte und wurde blaß.
    »Ich brauche nicht zu lügen«, sagte Dupaynil gelassen, »wenn die Wahrheit so nützlich ist.« Er fuhr mit seiner Erklärung fort. »Als ich herausfand, daß der Captain mich umbringen wollte und Sie nicht in seine Verschwörung verwickelt waren, habe ich angenommen, daß er Sie auch umbringen würde, damit er sich nicht um unerwünschte Zeugen sorgen brauchte. Und sehen Sie! Als höchstrangiger Offizier, der noch im Dienst ist, sind Sie jetzt faktisch Captain dieses Schiffs, was soviel bedeutet, daß Sie entscheiden, was mit Siris geschehen soll. Ich würde nicht empfehlen, ihn einfach laufen zu lassen.«
    »Nein.« Das Gesicht des Jig trug einen seltsam nach innen gewandten Ausdruck, und Dupaynil vermutete, daß er einfach mit den Ereignissen Schritt zu halten versuchte. »Nein, das kann ich nicht zulassen. Aber …« – er bemerkte Dupaynils Rangabzeichen –, »aber Sir, Sie stehen höher als ich.«
    »Nicht auf diesem Schiff.« Dieser verdammte Idiot! Konnte er nicht begreifen, daß er das Kommando übernehmen mußte? Sassinak hätte es sofort getan.
    »Richtig.« Er brauchte etwas länger, aber er kam zur selben Entscheidung. Dupaynil applaudierte ihm insgeheim. »Dann müssen wir diesen Kerl – Siris – in Gewahrsam nehmen.«
    »Darf ich die Fluchtkapsel vorschlagen, aus der Sie ihn befreit haben? Wie Sie wissen, reagiert der Steuermechanismus nicht mehr. Er wird sich nicht befreien und er wird auch das Schiff nicht verlassen können.«
    »Nein!« Dupaynil wußte nicht recht, ob es ein Ausdruck von Zorn oder Angst war. »Ich gehe da nicht rein. Ich würde lieber sterben, bevor ich Sie abhauen lasse!«
    »Das ist mir, offen gestanden, ziemlich gleichgültig«, sagte Dupaynil. »Aber da drin können wir Sie in den Kälteschlaf versetzen. Sie wissen, daß die erforderliche Ausrüstung eingebaut ist.«
    Siris stieß die übliche Folge wilder und phantasieloser Flüche aus. Dupaynil vermutete, daß der Waffenoffizier besser gewesen wäre, aber er wollte ihm keine Gelegenheit geben, es zu versuchen. Panis befreite sich aus seiner unangenehmen Lage, ohne die Schulter und den Arm des Mannes loszulassen, unter dem er halb begraben lag, oder zwischen Dupaynils Nadelwerfer und Siris zu geraten. Dann ging er auf Abstand und wich einem letzten verzweifelten Griff nach seinem Fußgelenk aus. Dupaynil stützte für einen Moment sein ganzes Gewicht auf das eingeklemmte Handgelenk, so daß Siris ein Keuchen entfuhr, dann trat er zurück und richtete die Waffe auf ihn. Siris stieg ohne weiteren Widerstand in die Rettungskapsel, auch wenn er beiden die schlimmste Vergeltung androhte, die seine verbrecherischen Kumpanen verüben konnten.
    »Sie werden euch erwischen!« rief er, als Panis die Luke schloß. Dupaynil zielte auf den immer enger werdenden Spalt. »Ihr wißt gar nicht, mit wem ihr euch anlegt. Sie sitzen bis in die höchsten Ränge der Flotte, und ihr werdet euch wünschen, ihr hättet niemals …«
    Mit einem satten Wums schloß sich die Luke, und Panis folgte Dupaynils Anweisungen, um sie zu sichern. Dann sah er Dupaynil in die Augen und warf nur einen flüchtigen Blick auf den Nadelwerfer, den er immer noch in der Hand hielt.
    »Also, Commander, entweder Sie sind ehrlich und ich bin in Sicherheit, oder Sie werden mich gleich erledigen und sich eine eigene Geschichte ausdenken, um zu erklären, was passiert ist. Oder Sie haben immer noch Zweifel an mir.«
    Dupaynil lachte. »Nicht mehr, seit ich gesehen habe, daß der Captain Sie wirklich umbringen wollte. Aber ich schätze, Sie haben selbst noch einige Fragen und werden sich sehr viel wohler fühlen, wenn keine Waffe mehr auf sie gerichtet ist. Hier.« Er übergab ihm den Nadelwerfer mit dem Kolben voran.
    Panis nahm ihn, stellte mit dem Daumen die Energiezufuhr ab und steckte ihn in eine der Schlaufen seines Druckanzugs.
    »Danke.« Panis fuhr sich mit einer zerkratzten Hand über das zerschlagene Gesicht. »Das ist … nicht ganz so … wie man’s uns beigebracht hat.« Er atmete tief durch und hielt für einen Moment inne, als

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