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Das geraubte Paradies

Das geraubte Paradies

Titel: Das geraubte Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Stahl und Glas vor. Auf einem unterirdischen Parkplatz stellten sie ihren Wagen ab. Danach begaben sie sich in eine enge Kabine, die Türen schlossen sich, der Zonengardist tippte die Zahl 21 ein, und als die Türen sich wenige Sekunden später wieder öffneten, befanden sie sich an einem völlig anderen Ort, ohne dass Carya zu sagen vermocht hätte, wie sie dorthin gelangt waren.
    Sie durchquerten einen Eingangsbereich, der – wie das ganze Bauwerk – irgendwie imposant, aber wenig einladend wirkte. Wände und Böden waren glatt und glänzten, Glastüren führten in tiefer im Inneren des Stockwerks gelegene Bereiche, das Licht, das von den hellen Feldern an der Decke ausging, leuchtete kühl auf die überwiegend in Weiß, Grau und Rot gekleideten Männer und Frauen, die hier unterwegs waren.
    Der Zonengardist führte sie einen Korridor hinunter bis zu einer unscheinbaren Tür, hinter der sich ein nicht weniger unscheinbarer Raum befand. In der Mitte stand ein ovaler Tisch, um den mit schwarzem Leder bespannte Metallstühle angeordnet waren. Eine Wand wurde von einem großen Bildschirm eingenommen. Fenster gab es keine. Die Luft war kühl und unangenehm trocken.
    Um den Tisch saßen fünf Personen versammelt, die alle sehr ernst dreinschauten. Drei von ihnen, zwei Männer und eine Frau, trugen Kleidung, die sie als Zivilisten auswies. Die anderen beiden hatten die dunklen Uniformen der Zonengarde an. Den Linken erkannte Carya sofort. Es handelte sich um Oberst Dymond. Der Mann neben ihm mochte um die dreißig sein, hatte ein jungenhaftes Gesicht und kurzes braunes Haar. Carya hätte ihn als gut aussehend, ja fesch, bezeichnet, wäre da nicht der Blick in seinen dunklen Augen gewesen, der ihr, kaum dass er sich mit ihrem kreuzte, einen Schauer über den Rücken jagte. Es lag etwas Lauerndes darin, wie bei einem Raubtier, das nur darauf wartete, seine arglose Beute zu schlagen.
    »Doktor Freeman, kommen Sie herein«, begrüßte Dymond den Wissenschaftler. »Danke, dass Sie es so kurzfristig einrichten und Carya herbringen konnten.« Er warf Pitlit einen kurzen Blick zu, sah jedoch davon ab, das uneingeladene Auftreten des Jungen zu kommentieren.
    »Ihr Bote machte den Eindruck, als würde es sich um eine dringliche Angelegenheit handeln«, antwortete Freeman. »Daher habe ich keine Zeit verloren.«
    »Und das war richtig. Bitte, setzen Sie sich.« Dymond deutete auf die übrigen Stühle, und Freeman, Carya und Pitlit nahmen Platz. Der Gardist blieb an der Tür stehen, ein stummer Aufpasser, nur für den Fall des Falles.
    »Was wollen Sie von mir?«, verlangte Carya zu wissen, nachdem sie sich niedergelassen hatte.
    »Du warst, wie wir wissen, vor einigen Wochen auf Château Lune zu Gast«, sagte Dymond.
    Da es sich dabei kaum um ein Geheimnis handelte, nickte Carya. »Gemeinsam mit Jonan und Pitlit, und?«
    »Wie viel hast du von den Bündnisgesprächen zwischen dem Lux Dei und dem Mondkaiser mitbekommen, die zur selben Zeit stattgefunden haben?«
    Carya blinzelte verwirrt. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet. »Ich … nicht viel, um ehrlich zu sein. Man hat mich nicht zu diesen Gesprächen eingeladen.«
    »Berichte uns das Wenige.«
    »Haben Sie dafür keine Spione am Hof?«
    Dymond warf ihr einen säuerlichen Blick zu. »Hatten wir, bis sie deine Ankunft meldeten. Danach verstummten diese Quellen. Unser neuer Mann hat uns über zwei mysteriöse Todesfälle in Kenntnis gesetzt, die sich kurz vor deiner Abreise zugetragen haben sollen. Auch dazu hätte ich ein paar Fragen an dich, aber das hat Zeit. Nein, ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Ich werde diese speziellen Fragen vergessen, sofern du uns in dem anderen Fall weiterhelfen kannst.« Alle am Tisch sahen Carya aufmerksam an. Carya fiel auf, dass in den Ohren der drei Zivilisten weiße Knöpfe steckten, und der Art nach, wie zumindest die Frau den Kopf leicht schief legte, schien sie auf etwas zu lauschen, das aus diesem Knopf drang. Vielleicht nahm sie Befehle von ihren unsichtbaren Herren entgegen.
    »Ich würde gerne behaupten, dass ich über die Vorgänge, die sich während meiner Anwesenheit auf Château Lune zugetragen haben, bestens Bescheid wüsste. Aber so ist es nicht. Ich weiß nur so viel: Der Lux Dei und der Mondkaiser haben Gespräche geführt, um sich zu verbünden und gegen den König von Austrogermania in den Krieg zu ziehen. Daran beteiligt waren eine Sondergesandte von Großinquisitor Aidalon namens Neve Arida und Paladin

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