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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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wirklich soviel wert?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Was ist der Wert einer schwangeren Frau, Sir? Ich nehme an, es hängt von Ihren Wertvorstellungen ab.«
    »Das meinte ich nicht. Diese Vermögensaufstellung – wenn sie richtig ist, dann sind Sie nicht bloß reich – das wußte ich –, sondern eine Milliardärin!«
    »Schon möglich. Ich habe es nicht zusammengezählt. Aber ich vermute, daß die Aufstellung stimmt – es sei denn, irgendein Computer hatte den Schluckauf. Aber geben Sie mir meine Unterlagen zurück. Da die Kommission mir nicht zusagen kann, daß Doktor Garcia mein Kind zur Welt bringen wird, bin ich nicht mehr interessiert.«
    »Bitte, Madam. Ich habe einen gewissen Ermessensspielraum in diesen Dingen. Ich nütze ihn nur nicht aus – gewöhnlich. Aus Prinzip.«
    »Wessen Prinzip, Mr. Barnes? Der Kommission? Oder Ihres?«
    »Eh? Es ist mein Prinzip, ich sagte es.«
    »DANN HÖREN SIE AUF, MEINE ZEIT ZU VERGEUDEN, SIE VERDAMMTER IDIOT!«
    (So ist’s recht, sag ihm die Meinung, Dicke!) (Eunice, ich laß mir keinen Unsinn mehr gefallen. Mein Rücken schmerzt.)
    Barnes fuhr erschrocken zurück und geriet einen Moment in Gefahr, mit seinem Drehstuhl umzukippen. Er gewann sein Gleichgewicht zurück und sagte: »Ich bitte Sie, Mrs. Salomon!«
    »Junger Mann, ich habe genug von Ihrem Unsinn! Ich bin hochschwanger, wie Sie sehen können. Sie haben mich über die Gefahren der Geburt belehrt – und Sie sind kein Arzt. Sie haben sich mit der Unverfrorenheit eines Kinsey in meine persönlichsten Angelegenheiten gedrängt. Sie haben mir weiszumachen versucht, daß ich meinen eigenen Arzt nicht haben könne, obwohl er mit mir im selben Schiff fahren wird – und nun stellt sich heraus, daß das keine Bestimmung der Kommission ist, sondern nur kleinliche Tyrannei von Ihnen. Einschüchterung. Und während dieses ganzen Unsinns – obwohl ich rechtzeitig einen vollständigen und sorgfältig vorbereiteten Antrag eingereicht hatte – ließen Sie mich auf einem harten, unbequemen Stuhl sitzen. Mein Rücken schmerzt. An wie vielen armen und hilflosen Antragstellern haben Sie Ihr Ego gemästet? Aber ich bin weder arm noch hilflos. Sie sprachen von einer kalten Brise. Jetzt ist es ein eisiger Sturm, und er bläst Ihnen ins Gesicht. Bei Gott, das soll Sie Ihre Position kosten!«
    »Bitte, Madam! Ich deutete bereits an, daß Sie Ihren eigenen Arzt haben können. Und es ist meine Pflicht, jeden Antragsteller sorgfältig zu prüfen. Äh … ich sehe, daß Sie den größten Teil der anderen Hälfte Ihres Vermögens für Forschungen und Entwicklungen auf dem Gebiet der Raumschiffkonstruktion zur Verfügung stellen.«
    »Es geht Sie nichts an, was ich damit mache.«
    »Ich sagte nicht, daß es mich etwas angehe. Es kommt mir nur – äh – ungewöhnlich vor.«
    »Warum? Mein Kind könnte einmal den Wunsch haben, mit einem Raumschiff zu reisen. Ich möchte dieser Forschungsrichtung einen neuen Impuls geben. Mr. Barnes, Sie hatten Zeit, sich diesen Antrag anzusehen; wenn Sie nicht soviel geredet hätten, dann wüßten Sie den Inhalt jetzt auswendig. Tun Sie, was immer Sie für richtig halten. Setzen Sie Stempel und Unterschrift darunter. Oder geben Sie mir meine Unterlagen zurück und lassen Sie mich gehen. Jetzt! Nicht in fünf Minuten – jetzt! Mein Rücken schmerzt, und Sie sind daran schuld, Mr. Barnes, Sie und Ihre kleinlichen Prinzipien und Ihr unnützes Gerede.«
    Er unterschrieb den Antrag. »Durch diese Tür, Mrs. Salomon.«
    »Danke.« Sie wandte sich um und ging darauf zu.
    »Sie sind kaum willkommen – Sie alte Giftschlange!«
    Joan Eunice blieb stehen, wandte sich zurück und lächelte ihr sonnigstes Lächeln. »Oh, danke, Mr. Barnes. Ich bin froh, daß Sie das zu mir gesagt haben. Weil es vollkommen aufrichtig ist. Natürlich bin ich nicht willkommen, nachdem ich Sie angeschrien und Ihre Einschüchterungen mit schlimmeren Einschüchterungen beantwortet habe. Und ich bin tatsächlich alt.«
    »Ich hätte das nicht sagen sollen.«
    »Oh, es war richtig. Ich hatte es verdient. Aber ich hätte niemals versucht, Ihnen den Arbeitsplatz zu nehmen. Ich bin nicht so kleinlich, wirklich nicht. Das war bloß der Zorn. Ich bewundere Ihren Mut, mir die Meinung zu sagen. Wie ist Ihr Vorname?«
    »Äh – Matthew.«
    »Ein guter Name, Matthew.« Joan Eunice kam zurück zu ihm. »Matthew, ich werde zum Mond fahren. Ich werde nie wieder auf die Erde zurückkehren. Wollen Sie dieser alten Giftschlange vergeben? Ich

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