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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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nach dem anderen.) Als Cunningham wieder hereinkam, um das Frühstücksgeschirr abzuräumen, sagte sie: »Ich glaube, wir sollten nicht auseinandergehen, ohne auf diesen Anlaß anzustoßen. Cunningham, haben wir noch ein paar Flaschen Mumm im Keller?«
    »Selbstverständlich, Miss.«
    »Bringen Sie uns zwei.« Sie hob ihre Stimme. »Wer so früh am Morgen keinen Champagner trinken mag, darf sich jetzt still davonmachen.«
    Keiner ging. Als die Gläser gefüllt waren, stand Dr. Hedrick auf und hob sein Glas. »Auf das Wohl unserer lieblichen und anmutigen Gastgeberin – lang möge sie leben!«
    Sie umdrängten das Bett und stießen mit Johann an, beglückwünschten sie. Sie fühlte sich geschmeichelt und beunruhigt zugleich. Dies war nicht die Art von Champagnertoast, die Johann Smith gewohnt war. Selbst in der aufmerksamen Korrektheit Hedricks und Garcias schien ein untergründiges Element männlicher Zudringlichkeit anzuklingen, das sie befangen machte und in ihrem Verstand unwirsch-maskuline Reaktionen auslöste. Sie sagte: »Ich danke Ihnen, meine Herren«, und es kam so steif und hölzern heraus, daß sie schnell hinzufügte: »Ich bin glücklich, daß alles – äh – so gut ausgegangen ist.«
    Als sie getrunken hatten und die Gläser ein zweites Mal gefüllt waren, sagte sie: »Meine Herren, auch ich möchte einen Toast ausbringen – auf Doktor Boyle … und auf dich, Jake, alter Freund, ohne dessen loyale Hilfe ich nicht hier sein würde … und auf Sie, Doktor Hedrick, und alle die Ärzte und Schwestern, die Ihnen und Doktor Boyle geholfen haben … Vor allem aber wollen wir« – ihre Augen waren voller Tränen, und ihre Stimme wurde zu einem heiseren Flüstern – »zum Gedächtnis des lieblichsten, freundlichsten und tapfersten Mädchens trinken, das ich je gekannt habe … Eunice Branca.«
    Sie leerten ihre Gläser schweigend. Dann sank Jake Salomon in seinem Sessel zusammen und bedeckte das Gesicht mit den Händen.
    Dr. Hedrick sprang auf, um ihm zu helfen, und Dr. Garcia stand ebenfalls eine Sekunde später auf seiner anderen Seite. Johann schaute hilflos drein. (Oh, ich hätte es besser wissen müssen! Aber ich habe es wirklich so gemeint, Liebes, jedes einzelne Wort.) (Das weiß ich, Boß, und ich freue mich darüber. Aber das hier geht schon in Ordnung. Jake muß akzeptieren, daß ich tot bin. Und du auch.) (Bist du tot, Eunice? Wirklich?) (Klammere dich nicht an ein Wort, Boß. Ich bin hier und werde dich nie verlassen. Das habe ich dir versprochen. Habe ich je mein Wort gebrochen?) (Nein, niemals.) (Dann glaub mir auch jetzt. Aber wir werden uns um Jake kümmern müssen.) (Wie, Liebes?) (Wenn die Zeit kommt, wirst du es wissen. Wir reden später weiter, wenn wir allein sind.)
    Dr. Rosenthal beugte sich über sie. »Alles in Ordnung mit Ihnen, meine Liebe?«
    »Natürlich – es tut mir nur schrecklich leid wegen Jake. Ist mit ihm alles in Ordnung?«
    »Er ist bald wieder auf dem Damm, Miss Smith, machen Sie sich darüber keine Sorgen. Es stimmt schon, Sie haben eine neuerliche Katharsis hervorgerufen, doch die brauchte er auch, sonst wäre sie nicht eingetreten. Und was seinen physischen Zustand angeht, so befindet er sich bei Dr. Hedricks in besten Händen … Curt hat noch nie einen Patienten verloren, den er rechtzeitig erreichen konnte. In Ihrem Haus befindet sich alles, was er eventuell benötigt. Außerdem ist Mr. Salomon schließlich nicht krank. Er braucht nur etwas Ruhe und eine stimmungsaufhellende Droge.«
    Dr. Rosenthal blieb bei ihr sitzen, während das Geschirr abgeräumt wurde. Schließlich kehrten Hedrick und Garcia zurück.
    »Wie geht es ihm?« fragte Johann.
    »Er ist schon fast eingeschlafen. Und er schämt sich etwas wegen des ›Schauspiels‹, wie er sich ausdrückte. Aber angesichts der Medizin, die ich ihm verabreicht habe, wird sich dieses Gefühl rasch legen. Aber wie geht es Ihnen?«
    »Sie ist fit genug, um sechs Runden im Ring durchzustehen«, versicherte Dr. Rosenthal.
    »Das bestätigen auch die Anzeigen. Nun, Miss Smith, dann ist jetzt wohl der rechte Zeitpunkt, um Ihnen mitzuteilen, daß ich mich von Ihrem Fall zurückziehen werde. Ich habe vorhin mit Mr. Salomon darüber gesprochen, und er ist einverstanden. Mißverstehen Sie mich bitte nicht; ich gehe nicht im Zorn. Dies bedeutet, daß Sie gesund sind. Wiederhergestellt. Gewiß, Sie sind noch schwach, bedürfen noch immer der Fürsorge und Beobachtung. Aber ich verlasse Sie nicht, ich übergebe Sie Doktor

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