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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Garcia.«
    Sie blickte zu Dr. Garcia, der ihr zunickte. »Kein Grund zur Beunruhigung, Miss Smith.«
    »Aber – Doktor Hedrick, Sie werden wiederkommen und mich besuchen, nicht wahr?«
    »Mit Vergnügen. Aber nicht sehr bald, fürchte ich. Sie verstehen, es gibt eine Menge Arbeit, die auf mich wartet. Erst gestern erhielt ich wieder eine telefonische Anfrage, ob ich eine Tumoroperation machen könnte. Nachdem ich mit Dr. Garcia beraten und Mr. Salomon unterrichtet hatte, sagte ich zu.« Er lächelte rasch. »Also, wenn Sie mich entschuldigen wollen, werde ich jetzt gehen.«
    Johann seufzte und streckte ihre Hand aus. »Da es sein muß, will ich Sie nicht halten, Doktor. Und nichts für ungut.«
    (Willst du ihn flachlegen, Boß?) (Eunice!) (Ruhig Blut, Boß. Wir sind jetzt siamesische Zwillinge und sollten ehrlich zueinander sein. Du wolltest mich schon vor Jahren flachlegen, aber du konntest nicht. Du wußtest es und ich wußte es auch, wir haben nur nie darüber gesprochen. Und jetzt kannst du es auch wieder nicht. Aber du kannst ihn flachlegen, wenn du willst … und das wäre die beste Möglichkeit, ›Danke‹ zu sagen. Aber sei vorsichtig, Lieber. Mach es hier, wo man dich nicht erwischen kann. Er hat eine eifersüchtige Frau, das merkt man deutlich.) (Eunice, ich bin nicht bereit, über eine derart lächerliche Idee zu diskutieren. Ich muß mich wirklich über dich wundern. Du, als nettes Mädchen … und selbst verheiratet.) (Nichts da, mein Lieber! Ich bin nicht verheiratet. ›Bis das der Tod euch scheidet‹ lautet die Formel … und ich bin ein Geist. Das erinnert mich an meinen Mann, nein, meinen Witwer, Joe Branca. Aber über ihn müssen wir uns noch unterhalten. Aber jetzt paß auf, der Doktor will gehen. Befeuchte deine Lippen und lächle, wenn du auch nur mit dem Gedanken spielst. Und das tust du!)
    Miss Smith befeuchtete ihre Lippen und lächelte. »Adios, Doktor, aber nicht Lebewohl. Kommen Sie zurück, sobald Sie können.« (Du lernst, Lieber, du lernst.)
    Dr. Garcia sagte: »Miss Smith …«
    »Eh? Ich meine, ja Doktor?«
    »Wenn es Ihnen recht ist, werden wir Sie jetzt von den Schlauchleitungen und verschiedenen anderen Dingen befreien. Wenn es Ihnen unangenehm ist, können Sie eine allgemeine Anästhesie haben. Aber es ist nicht schmerzhaft. Wenn Sie es vorziehen, können Sie auch etwas lesen oder Musik hören, während wir an Ihnen arbeiten.«
    »Musik wäre ganz nett. Aber lesen will ich nicht, ich bin zu interessiert. Anästhesie auf keinen Fall.«
    Eine Stunde und länger lauschte sie einem Tonband mit faden Streicherarrangements alter und neuer Schlager, während sie sich träge dem sinnlichen Vergnügen hingab, ihren Körper betastete und manipuliert zu fühlen. Es war seltsam, wie sensibel dieser Körper reagierte – eine bloße, flüchtige Berührung war etwas, das genießerische Empfindungen auslöste.
    Kein Vergleich zu dem alten Wrack, in dem sie vorher gesteckt hatte. Soweit es die letzten zehn oder fünfzehn Jahre betraf, war das einzig Positive, was man über ihren alten Körper sagen konnte, daß er überhaupt gelaufen war. Er erinnerte sie an ein altes Ford-T-Modell aus fünfter Hand, das er zusammen mit vier anderen jungen Burschen für siebzig Dollar in Baltimore gekauft und quer durch den halben Kontinent gefahren hatte – ohne Licht, ohne Bremsen (dafür hatte der Rückwärtsgang dienen müssen), ohne Führerschein (davon hatten sie noch nie gehört), ohne Instrumente oder sonstigen Luxus. Doch der häßliche kleine Wagen hatte sich tapfer auf drei Zylindern (nicht immer den gleichen dreien) vorwärts gearbeitet und dabei eine (geschätzte) Geschwindigkeit von fünfundzwanzig Meilen in der Stunde erreicht. Nur hin und wieder hatten sie angehalten, um das Wasser im Kühler nachzufüllen.
    Irgendwo auf einer staubigen Straße in Missouri war der Motor schließlich abgestorben, und der Geruch verschmorter Isolierung machte deutlich, daß das Problem in der Verkabelung lag. Yonny hatte den Schaden repariert, indem er Toilettenpapier um das beschädigte Kabel wickelte und es mit einem Gummiband befestigte. Anschließend war die Maschine wieder angesprungen und hatte keuchend und schnaufend ihren Weg fortgesetzt.
    Sie fragte sich, wo der alte Schrotthaufen schließlich gelandet sein mochte. Und was war aus seinem eigenen Körper geworden? In seinem Testament hatte er ihn einer medizinischen Hochschule überlassen, doch da er nicht gestorben war, konnte der entsprechende Passus

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