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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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hier.) Johann lächelte und schlief weiter. Jetzt hatte er keine Alpträume mehr.

 
– KAPITEL –
ACHT
     
    Die Morgenschwester mit dem Frühstückstablett kam geschäftig herein, zog die Vorhänge zurück und schaltete die blaue Nachtbeleuchtung aus. »Guten Morgen, Miss Smith! Wie geht es uns heute?«
    »Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin hungrig.«
    »Gut! Es gibt warmen Haferbrei, Orangensaft, ein gekochtes Ei und eine Scheibe Toast. Wir werden den Toast in das Ei tunken, damit die Stücke besser rutschen. Ich werde das Kopfende ein wenig hochstellen.«
    »Mrs. Sloan …«
    »Ja? Lassen Sie mich die Serviette unter Ihr Kinn stecken.«
    »Hören Sie auf, oder ich werde Ihnen sagen, wo Sie die Serviette hinstecken können! Schnallen Sie mich los. Ich werde mich selbst füttern.« (Boß, sei nicht so grob zu ihr. Sie versucht nur, dir zu helfen.) (Eunice?) (Natürlich, mein Lieber – habe ich dir nicht versprochen, ich würde dich nie wieder verlassen?) (Aber …) (Pst, sie sagt etwas.)
    »Nun, Miss Smith, Sie wissen, daß ich das nicht tun kann. Bitte, seien Sie vernünftig. Riecht es nicht verlockend?«
    »Äh … Ich nehme an, Sie können mich ohne Doktor Hedricks Erlaubnis nicht losschnallen. Tut mir leid, daß ich Sie angeschnauzt habe. (Schon besser, Boß!) Aber versuchen Sie nicht, mich zu füttern; gehen Sie statt dessen zu Doktor Hedrick und sagen Sie ihm, daß ich wieder Schwierigkeiten mache. Sie können ihm auch sagen, daß er, wenn er auf meine Wünsche nicht eingehen will, sich mit Mr. Salomon in Verbindung setzen sollte. Ich werde nämlich ab sofort in den Hungerstreik treten, bis meine Arme und Beine von diesen Gurten befreit werden.« (War das so besser, Eunice?) (Etwas besser, Boß. Sagen wir um zehn Prozent.) (Oh, Mist, ich habe doch überhaupt keine Übung darin, mich wie eine Dame zu benehmen.) (Ich werde es dir beibringen, Boß.) (Eunice, bist du wirklich da, Liebes? Oder habe ich nur einen Dachschaden?) (Darüber können wir später diskutieren. Jetzt mußt du dich erst mit dem Doktor auseinandersetzen … und erwähne mich auf gar keinen Fall … du weißt ja, was sonst passiert.) (Natürlich! Glaubst du, ich bin verrückt?) (Irrelevant, wie Jake sagen würde. Wichtig ist nur, daß du Dr. Hedrick – und auch sonst niemanden – wissen läßt, daß ich hier bin, denn sonst werden sie mit Sicherheit glauben, du bist verrückt. Aber jetzt halte ich besser den Schnabel.) (Geh nicht fort!) (Boß, ich werde niemals fortgehen, ich werde mich nur stillhalten. Wir beide unterhalten uns besser, wenn niemand sonst zugegen ist. Es sei denn, ich sehe, daß du im Begriff bist, einen Fehler zu machen.) (Du willst wohl an mir herumnörgeln, was?) Johann hörte ihr fröhliches Kichern. (Habe ich das nicht immer getan, Boß? Aber Vorsicht jetzt, sie kommen.)
    Dr. Hedrick und Dr. Garcia betraten den Raum.
    »Guten Morgen, Miss Smith«, sagte Hedrick. »Die Schwester sagt, Sie würden gern versuchen, sich selbst zu füttern.«
    »Das ist wahr, aber es ist nicht alles. Ich will von diesen Gurten und Klammern befreit werden, von allen.«
    »Nun, daß Sie sich selbst füttern wollen, ist eine gute Idee, denke ich. Eine gute Übung. Was das übrige angeht – das will bedacht sein.«
    »Doktor, die Maskerade ist vorbei. Wenn Sie es nicht über sich bringen, alle Fesseln von meinem Körper zu nehmen, dann können Sie das Frühstück gleich wieder abservieren lassen. Holen Sie statt dessen meinen Anwalt …«
    »Mr. Salomon hält sich im Hause auf.«
    »Dann holen Sie ihn!«
    »Einen Moment, bitte.« Dr. Hedrick warf Dr. Garcia einen schnellen Blick zu; Dr. Garcia nickte. »Miss Smith, würden Sie einem vernünftigen Kompromiß zustimmen? Oder uns wenigstens anhören?«
    »Ich höre, aber …« (Halt die Klappe, Boß.) »Also gut, ich höre zu.«
    »Mr. Salomon ist, wie Sie wissen, ein älterer Mann, und er hatte gestern einen anstrengenden Tag. Ich überredete ihn, über Nacht zu bleiben und zu ruhen. Er ist gerade aufgestanden; er hat noch nicht gefrühstückt. Meine Idee ist, Sie könnten Mr. Salomon zu einem gemeinsamen Frühstück einladen – und Sie könnten auch uns dazu einladen –, und wir vier könnten in Ruhe besprechen, wie es weitergehen soll. Ich werde mich den Wünschen Ihres Vorm … Ihres Anwalts beugen. Wenn er einen anderen Arzt auswählt, werde ich mich zurückziehen. Und wie ich sagte, ich kann Ihre Arme losmachen, damit Sie selbst essen können. Aber die völlige Entfernung

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