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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Untersuchung. Trotzdem mache ich mir Sorgen.«
    »Weshalb?«
    »Weil Ihr Fall einzigartig ist. Ich weiß praktisch nicht mehr darüber als Sie selbst. Joan, als Sie dieses Haus als Mr. Smith verließen, hätte ich nicht erwartet, Sie lebendig wiederzusehen. Als Sie dann das Bewußtsein wiedererlangten, taten Sie mir leid, weil ich glaubte, Sie würden für immer gelähmt bleiben. Und jetzt sind Sie anscheinend gesund und munter.«
    »Weshalb nur ›anscheinend‹, Doktor?«
    »Ich weiß es selbst nicht. Wir wissen generell noch wenig über Transplantationen, und über Gehirntransplantationen schon gar nichts. Wissen Sie, von der nötigen Vorsicht einmal abgesehen, gab es in den letzten zwei Wochen keinen Grund, Sie zu beobachten. Ihr Gesundheitszustand ist nicht schlechter als der jeder beliebigen anderen jungen Frau Ihres biologischen Alters, wie etwa Winnie hier.«
    Er zuckte die Achseln. »Von Ihnen beiden scheinen Sie sogar besser in Form zu sein. Trotzdem würde ich darauf wetten, daß Winnie eine normale Lebenserwartung hat – während es für Sie keinerlei statistische Werte gibt, weil Sie ein einzigartiger Fall sind. Ich will Ihnen jetzt wirklich keine Angst einjagen, aber ohne Fakten kann ich keine Prognose stellen.«
    »Doktor«, antwortete sie ruhig. »Sie sagen, dieser Körper könnte das Gehirn abstoßen – oder umgekehrt, was auf das Gleiche hinausliefe. Oder ich könnte plötzlich und ohne besonderen Anlaß an Herzversagen sterben. Das ist mir bekannt. Ich habe eine Menge über Transplantationen gelesen, als ich noch Johann Smith war. Es macht mir keine Angst. Wenn es passiert – nun, ich hatte einen wunderbaren Urlaub von all den Plagen und Lasten des Alters.« Sie lächelte glücklich. »Es ist so, als ob man stirbt und in den Himmel kommt – und selbst ein paar Wochen im Himmel können einem wie die Ewigkeit erscheinen.«
    »Ich bin sehr froh, daß Sie es so philosophisch betrachten.«
    »Nicht ›philosophisch‹, Doktor. Ich genieße jede einzelne Sekunde durchaus auch körperlich.«
    »Nun … jedenfalls bin ich froh, daß Winnie bei Ihnen bleibt, und ich hoffe, Sie behalten sie recht lange bei sich …«
    »Solange, wie sie bleiben will. Für immer, hoffe ich.«
    »… denn andernfalls müßte ich mir Sorgen machen. Winnie kann im Notfall alles tun, was ich auch tun würde. Sie hat alles Nötige hier und kann damit umgehen. Also gut, meine Liebe, dann können wir den Sender jetzt abnehmen. Es ist nicht nötig, Sie weiterhin zu überwachen. Schwester, Alkohol und Verbandsstoff, bitte.«
    »Ja, Doktor.«
    Dr. Garcia entfernte den winzigen Sender. »Es ist nur eine kleine Wunde, und bei Ihrer erstaunlichen Regenerationsfähigkeit wird sie sich nach einem Tag schon geschlossen haben. Allerdings wird mir mein morgendliches Filmprogrammfehlen.«
    »Sir?«
    »Ich nehme nicht an, daß es Ihnen jemand mitgeteilt hat, aber ich habe die Bildschirme jeden Morgen überwacht, während Sie Ihre Übungen absolviert haben. Ich hatte eigentlich erwartet, daß Pulsschlag oder Atmung gefährliche Werte erreichen, doch nichts dergleichen. Alles blieb völlig im normalen Bereich.«
    »Nun, wir haben ja auch nicht ernsthaft trainiert. Nur ein bißchen Joga.«
    »Ich würde Joga nicht unbedingt zu den leichten Übungen zählen.«
    »Ich wollte damit sagen, daß Joga etwas anderes ist als Hundertmeter-Lauf oder Gewichtheben. Wir haben lediglich die Standardübungen gemacht – außer Kopfstand natürlich. Mir ist schon klar, daß ich Ersatzteile im Schädel habe.«
    »Trotzdem ist es wirklich bemerkenswert, wie gut Sie mit Ihrem neuen Körper zurecht kommen.«
    »Doktor, Mr. Salomon wird sich um Ihr Honorar und Ihre Auslagen kümmern, aber ich möchte Ihnen auch noch etwas zukommen lassen, gewissermaßen als Ausdruck meiner Wertschätzung.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ein Arzt sollte nicht mehr als sein Honorar annehmen … und ich versichere Ihnen, meins ist ausgesprochen hoch.«
    »Trotzdem«, erklärte sie und streifte ihr Nachthemd ab. »Winnie, dreh dich bitte um, Liebes.« Sie warf sich in seine Arme und hob ihr Gesicht, um sich küssen zu lassen.
    Er zögerte einen kurzen Moment, legte dann die Arme um sie und küßte sie.
    Schließlich löste er sich wieder von ihr, bückte sich, hob ihr Nachthemd auf und reichte es ihr. Sie streifte es lächelnd über.
    »Hm. Ich glaube, ich kann wirklich bestätigen, daß Sie sich in ausgezeichneter körperlicher Verfassung befinden. Aber mir scheint, Mr. Salomon

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