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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ist perfekt, und das weißt du auch.« Der Rotschopf stand ebenfalls auf und gähnte dabei.
    »Noch schläfrig, Liebes? Keine angenehmen Träume letzte Nacht?«
    Das Mädchen errötete leicht, zuckte dann die Achseln und lächelte. »Angenehm schon, aber nicht lange genug. Ich hoffe, wir haben dich nicht gestört.«
    »Ich habe keinen Ton gehört. Wenn du es mir heute morgen nicht erzählt hättest, hätte ich nicht einmal etwas geahnt. Liebes, wenn du zu wenig geschlafen hast, mußt du nicht mitmachen.«
    »Oh nein, für mich sind die Übungen viel nützlicher als für dich, und ich möchte sie auf keinen Fall versäumen. Aber es ist wirklich spät geworden. Nicht, daß es mir etwas ausgemacht hätte …«
    »Es ist auch nichts dagegen zu sagen, Winnie. Ich war nur etwas neugierig – so als Jungfrau.«
    »Aber …«
    Joan Eunice lächelte. »Ich weiß, was du sagen willst, Liebes. Mrs. Branca war verheiratet … und Johann Smith war gleich viermal verheiratet, von seinen Seitensprüngen einmal ganz abgesehen. Aber Joan Eunice ist eine Jungfrau … verstehst du, was ich meine?«
    »Nun, wenn man es so sieht …«
    »Das ist die einzige Art, wie ich es sehen kann. Deshalb bin ich auch so neugierig wie eine Pfadfinderin. Aber nur durch Erzählungen werde ich natürlich auch nicht schlauer. Eines Tages werde ich es aber schon selbst herausfinden. Jetzt laß uns mit den Übungen weitermachen.«
    Eine Stunde später meinte Joan: »Das reicht jetzt, schließlich wollen wir keinen Leistungssport betreiben. Bist du bereit für ein paar Zweierübungen?«
    Die Türglocke schlug an. »Mist«, meinte Joan. »Zieh dir schnell etwas über und wimmel sie ab.«
    »Bin schon unterwegs«, erklärte das Mädchen.
    (Wie sehen wir heute aus, Eunice? Gefallen dir die Titten langsam?) (Wir haben schon mehr als die Hälfte geschafft. Noch eine gute Woche, und wir können zufrieden sein.)
    »Miss Joan, es sind Dr. Garcia und Mr. Salomon.«
    »Oh. Na schön, ich ziehe mich trotzdem nicht an, wir sind schließlich mit den Übungen noch nicht fertig. Gib mir ein Nachthemd – nein, nicht das durchsichtige, das andere. Das müßte doch gehen, oder?«
    »Ich glaube schon. Darin siehst du wenigstens nur halbnackt aus.«
    »Wer hat mir denn beigebracht, mich so anzuziehen. Winnie?« (Ich war das!) (Klar, Eunice, aber sie glaubt doch, sie wäre für alles verantwortlich.) »Sag den Gentlemen bitte, daß ich gleich komme.«
    Miss Smith trug Lippenstift auf und entschied dann, daß weitere Verschönerungsmaßnahmen nicht nötig waren. Sie bürstete rasch über das noch immer zu kurze Haar und betrachtete sich dann im Spiegel.
    Ihrer Meinung nach rief das teilweise durchscheinende Negligee genau den gewünschten Effekt hervor – lediglich die obere Partie wirkte noch zu brav. Sie hob den Stoff hoch und bemalte die Warzenhöfe mit Lippenstift.
    Zufrieden mit ihrer Erscheinung – (Boß, wir sehen aus wie eine hochpreisige Nutte.) (Sehr hochpreisig, hoffe ich. Stört es dich?) (Keineswegs, das sollte ein Lob sein.) – ging sie in ihr Schlafgemach. »Guten Morgen, Doktor. Hallo, Jake. Wollen Sie nicht Platz nehmen? Kaffee? Oder etwas altes Rattengift aus Kentucky?«
    »Kaffee«, meinte Salomon. »Du siehst bezaubernd aus, meine Liebe.«
    »Alter Charmeur. Ich habe trainiert und rieche wie ein Pferd.«
    »Höchstens wie ein kleines Pony. Aber ich kann ja die Lüftung aufdrehen. Joan Eunice, Dr. Garcia möchte dich untersuchen.«
    »Wirklich? Was stimmt denn nicht? Ich fühle mich prächtig – abgesehen davon, daß ich nicht nach draußen darf.«
    »Dr. Garcia glaubt, wir könnten deswegen etwas unternehmen. Joan Eunice, wir waren übereingekommen, es wäre nicht besonders klug, vor Gericht zu erscheinen, solange du nicht in jeder Hinsicht wieder einsatzfähig bist. Dr. Garcia hält es für möglich, daß dieser Zeitpunkt jetzt gekommen ist.«
    »Oh. Das ist natürlich sehr erfreulich. Sollen wir in mein Ankleidezimmer gehen, Doktor? Komm mit, Winnie. Jake, das Wall Street Journal liegt dort drüben.«
    Sobald sie im anderen Raum waren, fragte Joan: »Soll ich mich auf den Massagetisch legen, Doktor?«
    »Ist nicht nötig. Im Grunde ist diese Untersuchung nur eine Formalität. Es genügt völlig, wenn ich sie kurz mit dem Stethoskop abhöre.«
    Als Dr. Garcia die Untersuchung beendet hatte, fragte er: »Gibt es irgendwelche Beschwerden?«
    »Keine Spur. Ich fühle mich stark genug, um mit einem Bären zu ringen.«
    »Ja, das entspricht auch meiner

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