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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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macht auch Tee, wenn ich mich erinnern kann, welche Knöpfe ich zu drücken habe. Und wie ist es mit Ihrer Schwester? Und Ihren Kusinen? Miss Smith? Ich erinnere mich, was Sie früher im Gibraltar-Klub zu bestellen pflegten. Ist Ihr Geschmack noch derselbe?«
    (Vorsicht, Boß! Die Frage ist geladen!) (Nicht gleich nervös werden, Eunice.) »Mit meinem neuen Körper hat sich auch mein Geschmack in mancher Hinsicht geändert. Aber ich erinnere mich noch gern an Glen Grant mit Zitrone und Eis. Seit meine Ärzte damals solchen Genüssen ein Ende machten, habe ich allerdings nicht mehr von Getränken dieser Art gekostet. Und weil dies eine Anhörung ist, bei der über meine Zurechungsfähigkeit befunden werden soll, werde ich mich mit Kaffee zufriedengeben. Oder mit Cola, wenn Ihre Maschine das im Repertoire hat.«
    Richter Mac Campbell rieb seine Nase. »Alec, dein Einwand von vorhin scheint in der Tat begründet. Ich bin nicht sicher, ob wir dies zu einer Anhörung über die Frage der Zurechnungsfähigkeit machen können, solange die Angelegenheit mit der Identität nicht geklärt ist. Miss Smith, Jake könnte Ihnen das über Glen Grant mit Zitrone gesagt haben. Die Idee, daß Johann Smith Cola bestellt, erschüttert mich jedenfalls zutiefst.«
    Joan lächelte ihn an. »Ich weiß – es paßt nicht ins Bild, wenn ich Johann Smith bin. Bin ich es aber nicht, so bin ich auch nicht ein Mündel des Gerichts und sollte nicht hier sein. Ist das nicht richtig?«
    MacCampbell blickte noch nachdenklicher drein. »Jake, willst du deiner Klientin nicht zur Vorsicht raten? Sie haben eben den wunden Punkt berührt, Miss Smith. Ich wünschte, ich wüßte, wer und was Sie sind; das ist die Frage, die wir zu beantworten haben. Aber Sie sollen Ihre Cola haben. Alec, nimm die Bestellungen von deinen vier Damen entgegen und bediene sie. Jake und Ned, ihr bedient euch selbst. So geht es schneller … Alec und ich haben morgen früh eine Verabredung mit einigen Fischen in Neuschottland, und ich will mich auspeitschen lassen, wenn ich sie wegen einer überraschenden Wendung in dieser Anhörung warten lasse. Alec, verdammt sei deine irische Seele, ziehst du die Identität dieser jungen Dame ernstlich in Zweifel?«
    »Nun – Mac, wirst du von Ungebühr vor Gericht reden, wenn ich sage, daß deine Frage nicht angemessen formuliert ist?«
    MacCampbell seufzte. »Meine Dame, schenken Sie ihm keine Beachtung. Er war mein Zimmergenosse im College und macht mir das Leben schwer, wann immer er in mein Gericht kommt. Eines Tages werde ich ihm dreißig Tage zum Überdenken geben – und morgen früh wird er zufällig über meinen Fuß in sehr kaltes Wasser stolpern.«
    »Tue das, Mac, und ich werde dich verklagen. In Kanada.«
    »Ich weiß, daß er Ihr Zimmergenosse war, Richter«, sagte Joan Eunice. »Das war im Dartmouth College, nicht wahr? Wenn Mr. Train es wünscht und Sie nichts dagegen haben, wäre ich bereit, alle Fragen, die er zur Aufklärung meiner Identität stellen möchte, zu beantworten.«
    Mrs. Seward sagte mit schriller Stimme: »Das ist nicht die richtige Art und Weise, so etwas anzupacken! Zuerst müssen Sie die Fingerabdrücke von dieser – dieser Betrügerin nehmen, und …«
    »Mrs. Seward!«
    »Ja, Richter? Ich wollte gerade sagen …«
    »Schweigen Sie!«
    Mrs. Seward schwieg, und MacCampbell fuhr fort: »Mrs. Seward, wenn es mir gefällt, dieser Anhörung einen ungezwungenen äußeren Rahmen zu geben, dann sollten Sie daraus nicht folgern, daß dies keine ordentliche Gerichtssitzung sei. Ihr Tonfall und die Art Ihres Auftretens zwingen mich, Sie zur Ordnung zu rufen. Wenn Sie eigene Vorschläge zu machen haben, rate ich Ihnen, sie zuvor mit Ihrem Anwalt abzusprechen.«
    »Aber ich wollte nur sagen, daß …«
    »Mrs. Seward«, sagte Alec Train, »bitte seien Sie still. Sie sind nur als Zeugin hier, bis diese Frage der Identität geklärt ist. In dieser Funktion haben Sie nur auf Fragen des Richters zu antworten. Ich bitte um Entschuldigung, Mac. Ich habe meine Mandantinnen vor der Verhandlung instruiert. Wenn Mrs. Seward nicht gewillt ist, sich zu beherrschen, muß ich um die Erlaubnis bitten, mein Mandat niederzulegen.«
    MacCampbell schüttelte seinen Kopf und grinste. »Nichts da, Alec. Du hast sie gebracht, und du bleibst da – wenigstens, bis diese Sitzung beendet ist. Jake? Ist Ned noch immer dein Strohmann, oder willst du für dich selbst sprechen?«
    »Oh, ich glaube, wir können beide von Zeit zu Zeit das Wort

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