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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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und muskulös wie der eines Vierzigjährigen. Und deine Haut ist glatt und elastisch. Jake – selbst wenn du dich später von mir scheiden läßt, wirst du mich früh genug heiraten, daß ich ein Kind von dir haben kann?« (Joan, bist du betrunken? Du haust ihn glatt aus dem Ring! So etwas hätte ich nie riskiert.)
    »Aber Eunice – Joan Eunice …!«
    »Ich meine, früh genug für mich. Ich habe vielleicht noch fünfzehn fruchtbare Jahre – aber je eher, desto besser; eine Frau sollte mit dem Kinderkriegen nicht zu spät anfangen. Aber du wirst Kinder machen, solange du lebst. Wie viele Kinder hast du, Jake, Lieber?«
    »Drei. Und vier Enkel.«
    »Die meine ich nicht, ich meine andere. Ich wette, du hast wenigstens ein Dutzend andere, hier und dort. Du bist seit langem ein reicher Mann; du konntest es dir leisten. Wie viele, die du nicht erwähnt hast?«
    »Joan Eunice, das ist Schnüffelei.«
    »Ja, und niemand braucht auf solche Fragen zu antworten. Aber hat Eunice nie gefragt?« (Ich habe, aber er hat gekniffen. Ich möchte hören, was er diesmal sagt.)
    »Äh …«
    »Ich werde es nicht weitersagen. Nicht einmal dem alten Mann mit dem Buch.«
    »Du neugierige kleine Person. Ich glaube, ich habe vier andere. Dazu eins von einer verheirateten Frau, die mich vielleicht getäuscht hat. Drei unterstützte ich, bis sie selbst verdienten. Beim vierten und dem möglichen fünften war mir dieser Weg verbaut. Aber sie waren niemals in Not.«
    »Siehst du, ich hatte richtig vermutet! Ich glaube, Eunices weibliches Gespür ist auf mich übergegangen. In deinen jüngeren Jahren mußt du ein Wolf gewesen sein! Ich habe ein Gefühl, daß du jetzt noch einer bist. Wenn du nur nicht so zugeknöpft wärst! Eunice würde mir sicherlich manches von dir erzählen können.«
    »Eunice – Eunice war das wundervollste Erlebnis, das ein alter Mann wie ich haben kann. Sie machte mich meine Jahre vergessen. Süß wie ein Engel, und dabei ebenso kundig wie ungehemmt.«
    »Jake?«
    »Ja?«
    »Ich bin Eunice, und ich weiß, daß du dich in diesem Augenblick jung fühlst. Willst du mich aufheben und dort hinübertragen? Oder soll ich gehen?«
    »Eunice.«
    »Laß uns beide gehen. Aber beeilen wir uns.«
    »Ja. Ja, Liebes.«
    Sie sprang auf, nahm seine Hand – und die Sprechanlage des Hauses erwachte mit einem Knacken und Rauschen zum Leben. »Mr. Salomon! Rockford hier. Ihr Wagen wartet.«
    Joan sagte: »Oh, nein!« und begann zu weinen.
    Jake legte seinen Arm um sie und tätschelte ihre Hüften. »Tut mir leid, Liebling.«
    »Jake. Sag ihnen, sie sollen essen gehen. Sag ihnen, daß sie in, äh, zwei Stunden wiederkommen sollen.«
    »Nein, Liebes.«
    Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Jake, ich will nicht! Dies ist unerträglich.«
    »Du hast mir versprochen, kein Theater zu machen«, sagte er ruhig. »Hör zu, ich bin nicht mehr neunzehn und imstande, auf Rücksitzen von Wagen oder auf einer Bank neben der Hintertür zu machen, während im Haus eine Party im Gang ist. Ich muß Ruhe und Frieden haben.« (Glaub ihm nicht, Joan! Oder vielleicht ist er nur verschreckt, weil es das erstemal ist.)
    Joan heulte und schüttelte ihren Kopf. Er sagte laut: »Rockford!«
    »Ja, Sir?«
    »Wir werden in einer Minute draußen sein. Lassen Sie den Motor laufen.« Er trat zur Wand und schaltete die Sprechanlage aus, dann sagte er freundlich: »Zieh dich an, Liebes.«
    »Ich werde es nicht tun! Wenn wir jetzt gehen, wirst du mich splitternackt in den Wagen stopfen müssen!«
    Er seufzte und hob sie auf; sie hörte zu weinen auf und sah plötzlich glücklich aus. Doch der Ausdruck hielt nicht lange an. Er setzte sich auf einen harten Stuhl, drehte sie in seinen Armen herum, daß ihr Oberkörper hinunterhing, hielt sie mit der Linken auf seinen Knien fest und drosch mit der Rechten auf ihr Hinterteil. Sie schrie und zappelte, doch er hob sein rechtes Bein über ihre beiden und hielt sie nieder, und seine Hand klatschte wieder und wieder auf ihre bloße Haut. Bei zwanzig hörte er auf, stellte sie auf die Füße und sagte streng: »Zieh dich jetzt an. Schnell.«
    Sie rieb ihre gerötete Sitzfläche. »Ja, Jake.«
    Keiner von ihnen sagte ein weiteres Wort, bis sie im Wagen saßen. Dann fing sie schüchtern an: »Jake? Kannst du deinen Arm um mich legen?«
    »Gewiß, Liebling.«
    Sie seufzte und kuschelte sich an ihn. Nach einer Weile flüsterte sie: »Jake, Liebling? Warum hast du mich gehauen?«
    Nun war es an ihm, zu seufzen. »Du warst unvernünftig und

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