Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
schwierig … und es ist das einzige Mittel, das ich kenne, von dem eine Frau beeindruckt ist, wenn ein Mann nichts für sie tun kann, was sie braucht. Und in dem Moment konnte ich nicht.«
    »Ich glaube, ich verstehe.«
    Sie blieb eine Weile still und atmete an seiner Brust. Dann sagte sie: »Jake?«
    »Ja, Eunice?«
    »Ich hatte wirklich nichts dagegen. Nun, ich bin jetzt gepolstert nicht? Und wenn du mich verhaust, ignorierst du mich nicht – und jede Art von Aufmerksamkeit ist besser als keine. Und außerdem …« Sie zögerte.
    »Was außerdem?«
    »Nun, ich weiß nicht – aber ich glaube, es ist passiert.«
    »Was ist passiert?«
    »Weiblicher Orgasmus. Ich weiß nicht, was man dabei fühlen soll. Aber während ich Schmerzen hatte und schrie, fühlte ich plötzlich eine Wärme in mir, und etwas schien zu wachsen und zu explodieren – besser kann ich es nicht beschreiben. Und ich war ekstatisch glücklich und bemerkte die letzten Schläge kaum. War das ein weiblicher Orgasmus?«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht wirst du es mir sagen können. Später.«
    »Später heute abend?«
    »Oh, ich glaube nicht, Eunice. Es ist spät, und wir hatten noch nichts zu essen, und ich bin müde, selbst wenn du es nicht bist …«
    »Ich bin es auch. Aber glücklich.«
    »Also werden wir ruhen. Wenn es passiert – und ich wehre mich nicht länger dagegen –, dann laß es uns in völliger Ruhe und Abgeschiedenheit tun. Kein Telefon, keine Diener und keine Ablenkungen. Ich bin kein junger Bursche mehr. Du weißt, was ich meine; du bist auch alt gewesen.«
    »Ja, Liebster, viel älter als du bist. Ich kann warten, nur mein Körper ist ungeduldig. Jake? Es macht dir Spaß, mich zu verhauen, nicht wahr?«
    Er schwieg eine Weile, dann sagte er: »Es machte mir soviel Spaß, daß ich dich weder so hart noch so lange durchklopfte, wie ich eigentlich wollte. Ich wußte, daß du wahrscheinlich überhaupt nicht gehen würdest, wenn ich dir nicht gleich zeigte, daß ich energisch werden kann. In deinem Hause möchte ich so etwas nicht erleben, das will ich dir schon jetzt sagen. Es wäre mir unangenehm, wenn dein Personal uns zum Gegenstand von Klatschgeschichten machen würde.«
    »Du solltest mich lieber heiraten. Dann können wir das Personal ignorieren.«
    »Du solltest lieber den Mund halten. Du lernst immer noch, ein Mädchen zu sein, und ich lerne immer noch, wie ich dich zu behandeln habe. Du bist Eunice – aber du bist auch anders. Und wir müssen juristische Fragen klären, bevor wir über solche Dinge reden können.«
    »Altes Ekel. Frauenschinder. Drück mich fest.«
     
    *
     
    Jake brachte Joan Eunice in ihr Schlafgemach. Winnie wartete bereits dort auf sie, was Joan gar nicht so recht war, denn sie hatte gehofft, Jake doch noch verführen zu können. Doch sie ließ sich ihre Verstimmung nicht anmerken. »Hallo, Winnie.«
    »Miss Joan. Alles in Ordnung? Ich habe mir solche Sorgen gemacht.«
    »Natürlich ist alles in Ordnung. Mr. Salomon hat sich um mich gekümmert. Warum hast du dir Sorgen gemacht?«
    »Im Fernsehen haben sie schlimme Sachen erzählt und vor dem Gerichtsgebäude gab es einen Aufruhr …«
    »Winnie, Winnie! Die Idiotenkiste ist doch für Idioten. Warum schaust du dir das denn überhaupt an? Ich war nie in Gefahr.«
    »Aber sie hatte einen anstrengenden Tag, deshalb müssen Sie sich gut um sie kümmern, Winnie.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Und ich bin auch müde, deshalb werde ich mich jetzt verabschieden und zu Bett gehen. Nachdem ich irgendwo ein Sandwich aufgetrieben habe, heißt das.«
    »Hubert hat bereits ein Tablett in Ihre Suite gebracht, Sir.«
    »Hubert hat sich eine Belobigung verdient. Aber um die Wahrheit zu sagen, ich habe eigentlich kaum Hunger, sondern nur überreizte Nerven. Vielleicht sollte mein Abendessen aus einer Schlaftablette bestehen.«
    »Jake, Lieber …«
    »Ja, Eunice?«
    »Nimm keine Pille. Und iß etwas.«
    »Aber …«
    »Ich weiß, ich bin selbst ein Nervenbündel … aber ich weiß, was man dagegen unternehmen kann. Und Winnie und ich können dafür sorgen, daß sich deine Nerven wieder beruhigen und du schläfst wie ein Baby.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und blickte erst Eunice, dann Winnie an. »Ich glaube, das könnte jede von euch. Aber beide?«
    »Jake, du hast eine schmutzige Phantasie. Winnie ist rot geworden. Aber wir können es machen, nicht wahr, Winnie?«
    »Oh ja, Mr. Salomon.«
    »Aha. Hat das mit Schmerzen zu tun? Mit gebrochenen Knochen und

Weitere Kostenlose Bücher