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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Autohypnose.«
    »Habe ich je etwas anderes behauptet? Jake, ich erwarte nicht, Gott zu finden, indem ich auf meinen Bauchnabel starre. Aber es funktioniert … und es ist besser, als den Körper mit Drogen zu bearbeiten. Und jetzt helfen wir dir ins Bett.«
    »Das kann ich schon allein.«
    »Natürlich kannst du das, aber ich möchte nicht, daß die Entspannung nachläßt.«
    Jake lächelte und ließ sich von den beiden ins Bett helfen. Er schlief schon, bevor sie das Zimmer verließen.
    »Das ist nicht nötig«, meinte Joan, als Winnie Anstalten machte, ihr Nachthemd überzuziehen. »Von den Angestellten kommt abends niemand hier herauf, es sei denn, man ruft ihn.« Sie legte einen Arm um die Hüfte des Rotschopfes. »So sehr ich es mag, mich hübsch anzuziehen – ist nackte Haut nicht viel schöner?«
    »Ja, aber nur drinnen. Draußen kriege ich sofort Sonnenbrand.«
    »Und was ist nachts? Als ich noch ein Junge war, wurde es dort, wo ich wohnte, im Sommer unerträglich heiß, und damals gab es auch noch keine Klimaanlage. Wenn ich nachts wegen der Hitze nicht schlafen konnte, habe ich mich oft aus dem Haus geschlichen, um meine Eltern nicht zu wecken, und bin dann nackt in die Dunkelheit gegangen. Kühles Gras unter den Füßen, eine leise Brise, die den Körper umspielte – einfach himmlisch.«
    Sie erreichten das Schlafzimmer. »Gib mir noch einen Kuß, Winnie, und geh dann zu deiner Verabredung.«
    »Oh, die ist erst nach Mitternacht.«
    »Wenn’s so ist, wie wäre es dann, wenn wir uns Milch und Kekse holen, uns ins Bett legen und Mädchengespräche führen?«
    Wenig später saßen sie kauend auf dem großen Bett, und Joan meinte: »Ich fühle mich so gut, als könnte ich es mit einem ganzen Regiment aufnehmen.«
    Nachdenklich sagte Winnie: »Das ist mir mal passiert.«
    »Ein Regiment?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber mehrere Männer.«
    »Na, dann erzähl mal deiner großen Schwester davon. Waren sie gemein zu dir?«
    »Nein, eigentlich nicht. Lieber Himmel, ich werde schon wieder rot. Also, es war am Abend des letzten Schultages. Natürlich war ich keine Jungfrau mehr, ich glaube auch nicht, daß es überhaupt noch eine in meiner Klasse gab. Ein paar der Internen gaben eine Party für ein paar von uns. Die Internen waren die geilsten Typen, die es überhaupt gab, und ein Mädchen nahm eine Einladung von ihnen nur an, wenn sie auch zu allem bereit war. Allerdings gab es eine Menge Champagner und nichts zu essen. Und ich hatte noch nie zuvor Champagner getrunken.«
    »Oh je. Ich kann mir schon vorstellen, wie es ausgegangen ist.«
    »Nun … Champagner schmeckt nicht so, als wäre er sehr stark, und so trank ich ziemlich viel. Schließlich landete ich mit einem Burschen im Bett. Allerdings blieb alles irgendwie verschwommen, und mir fiel nur auf, daß der Junge, den ich eigentlich schwarzhaarig in Erinnerung hatte, genauso rot war wie ich. Als er dann plötzlich fast kahl war, dämmerte mir, daß hier irgend etwas Seltsames vor sich ging. Joan, es waren sieben Interne auf dieser Party, und ich glaube, ich habe in jener Nacht mit jedem mindestens einmal geschlafen. Und ich wollte gar nicht, daß sie aufhörten. Eine Nymphomanin, was?«
    »Keine Ahnung, Liebes, aber Vorstellungen in dieser Richtung habe ich auch schon gehabt. Erzähl weiter.«
    »Am nächsten Morgen wachte ich mit einem furchtbaren Kater auf. Meine Kleider lagen ordentlich zusammengefaltet auf einem Stuhl, und neben dem Bett standen eine Thermoskanne mit Kaffee und ein paar belegte Brote.«
    »Immerhin hatten sie Stil – von ihrem Geschmack an Massenvergewaltigungen einmal abgesehen. Lieber Himmel, Winnie, wirf mal einen Blick auf die Uhr.«
    »Lieber Gott, jetzt muß ich mich aber sputen.« Sie drückte Joan einen Abschiedskuß auf die Wange und huschte aus dem Zimmer. Joan Eunice drehte sich auf die Seite, stieß einen wohligen Seufzer aus und schlief ein.

 
– KAPITEL –
DREIZEHN
     
    Am nächsten Morgen bemerkte Joan, daß Jake das Haus verlassen hatte, bevor sie aufgewacht war. Auf dem Frühstückstablett lag ein Umschlag mit einer Notiz für sie:
     
    Liebe Joan Eunice,
    ich habe gut geschlafen und fühle mich sehr erfrischt und ausgeruht, worüber ich sehr froh bin, denn ich habe einen anstrengenden Tag vor mir. Ich werde spät zurückkommen, weil ich mit dem Zusammentragen von Beweismaterial beginnen muß und verschiedene Zeugen aufsuchen möchte. Wenn du mich brauchst, kannst du im Klub anrufen und dein Anliegen in meinen

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