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Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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sie dort abholen oder einsehen; meine Leute wissen Bescheid und werden sie dir aushändigen.«
    »Äh, danke. Das ist sehr gut. Ich bin euch wirklich dankbar. Gute Reise und schöne Tage!«
    »Gute Nacht, Jake. Gute Nacht, Bruder Schmidt. Ende.«
    Joan Eunice schaltete aus, wartete, bis der Bildschirm dunkel war, und begann sich wieder auszuziehen.
    »Joan. Laß das.«
    Sie machte weiter, schüttelte die Schuhe von ihren Füßen, stand ihm nackt gegenüber. »Jake, ich habe keine Lust, wie eine Porzellanfigur behandelt zu werden. Du hattest mich in der Erwartung, als Frau behandelt zu werden.«
    Er seufzte. »Ich weiß. Aber der goldene Moment ist vorübergegangen.«
    »Nun … ich werde mich nicht wieder anziehen. Du hast diesen Körper oft gesehen, wir beide wissen es – und ich möchte, daß wir beide unbefangen werden. Tatsächlich bin ich sehr scheu, Jake; als Frau bin ich erst ein paar Monate alt und noch nicht daran gewöhnt. Aber ich möchte mich daran gewöhnen. Mit dir.«
    »Wie du willst, Liebes; du weißt, wie schön ich dich finde. Was sollen wir tun? Die Zeitung lesen, bis mein Wagen kommt? Fernsehen?«
    »Biest. Wenn du ein Gentleman wärst, würdest du wenigstens deine Kleider ausziehen. Statt dessen bist du ein schwieriges, störrisches Biest, und ich weiß nicht, warum ich dich liebe. Jake, wenn du mich nicht zu Bett bringen willst, dann setz dich wenigstens in diesen großen Sessel und laß mich auf deinen Schoß kriechen. Wir können reden. Wir werden über Eunice reden.«
    Er seufzte. »Schon wieder? Haben wir je über was anderes geredet? Mädchen, du treibst mich noch in einen Herzinfarkt. Also gut, auf meinen Schoß. Unter einer Bedingung.«
    »Jake, ich weiß nicht, ob ich irgendwelchen Bedingungen zustimmen werde. Ich bin in einem sehr unstabilen Zustand.«
    »Den Eindruck habe ich auch. Aber es ist mein Schoß. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.«
    »Ich sollte ins Gerichtsgebäude zurückgehen; Mac und Alec würden sicherlich nicht auf Bedingungen bestehen. Und nun auf deinen Schoß – so. Das ist besser. Die Arme um mich, bitte.«
    »Zuerst die Bedingung. Daß du nicht versuchst, mich hier im Sessel zu vergewaltigen …«
    »Ich glaube nicht, daß ich es könnte.«
    »Du würdest dich wundern, was in einem Sessel möglich ist, Joan.«
    »Habe ich alles ausprobiert. Als Johann. Aber ohne Zusammenarbeit ist es nicht zu machen.«
    »Richtig. Und der zweite Teil meiner Bedingung ist, daß du, wenn mein Wagen kommt, dich sofort und ohne großes Theater anziehst, damit wir nach Hause fahren können.«
    »Einverstanden – weil du ›wir‹ gesagt hast. Ich fürchtete schon, du würdest so ekelhaft sein, mich allein nach Hause zu schicken, eine schutzlose Jungfrau …«
    »Jungfrau ist wirklich gut. Sag mal, als du Johann warst, konntest du eine Jungfrau als solche erkennen?«
    »Jake, ich bin nicht sicher, daß ich je einer Jungfrau begegnet bin. Aber du.«
    »Du mußt jemand meinen, die wir beide kennen.«
    »Natürlich.«
    »Wen? Winnie? Hätte ich nicht gedacht. Aber sie errötet sehr leicht.«
    »Nicht Winnie. Wenn sie eine ist, hatte ich nicht an sie gedacht.«
    »Dann weiß ich es nicht. Ich kann es nicht erraten. Wer ist diese tugendreiche Person?«
    »Ich.«
    »Du? Erlaube mir, daß ich kichere …«
    »Ja, ja, ich weiß – Johann war keine, und Eunice schon gar nicht. Aber nichts davon trifft auf diese neue Frau in deinem Schoß zu. Ich bin eine Jungfrau. Wenn dieses verdammte Telefon nicht geläutet hätte, wäre ich jetzt keine mehr, denke ich. Aber laß uns nicht über meine Jungfräulichkeit reden, die ich nicht loswerden kann. Erzähl mir von Eunice. Ich möchte lernen, es so zu machen, wie sie es gemacht hat.«
    »Joan, du weißt, ich kann mit einer Frau nicht über solche Dinge reden.«
    »Aber ich bin Eunice, Jake. Ich habe bloß nicht ihr Gedächtnis. Also brauche ich Hilfe. Eunice liebte dich, und Joan Eunice liebt dich – mit einer Liebe, die ganz anders ist als die bärbeißige Zuneigung, die Johann immer für seinen einzigen Freund empfand. Die Liebe, die Joan Eunice empfindet, kommt aus Eunices Körper. Also erzähl mir von ihr. War sie so verlangend wie ich?«
    »Äh … (Steck deine Hand unter sein Hemd, Joan. Aber nicht kitzeln.) Joan, Eunice war so. Ich konnte es zuerst nicht glauben. Ich ein altes Wrack, und sie so jung und hübsch. Aber sie brachte mich soweit, daß ich es glaubte.«
    »Aber du bist kein altes Wrack, Liebling. Dein Körper ist so fest

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