Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
Vom Netzwerk:
zur Flucht zu verhelfen und die Warnung der Menschen, verloren.
    »Er hatte eine Vision gesehen von ihm und mir.«
    Ich stockte und wartete eine Sekunde, ob sie dazu etwas zu sagen hatte. Sie blieb stumm. Sicherlich nicht darauf erpicht, von mir wieder angefahren zu werden.
    »Das war wohl der Beginn seiner Besessenheit für mich. Was gruselig genug ist, in Anbetracht der Tatsache, dass ich damals sehr weit entfernt davon war, geboren zu werden. In der Vision hat er auch diese perfekte Welt gesehen, die er wohl mit mir und vor allem für mich erschaffen will. Aber das ist eigentlich alles unwichtig. Das einzig Wichtige ist, dich und die anderen sofort aus dieser Stadt zu schaffen. Du musst die Menschen warnen. Du musst sie dazu bringen, sich zu wehren. Du musst sie dazu bringen, sich zu vereinen und sich ihm in den Weg zu stellen. Vielleicht können wir ihn aufhalten, wenn er die Menschheit nicht in ihrem Unwissen überrennt.«
    Erst jetzt holte ich wieder Luft. Die Worte waren aus mir herausgebrochen, als hätten sie schon seit einer Ewigkeit darauf gewartet.
    »Und wie stellst du dir das vor? Ich habe nicht einen Tunnel gefunden, der nicht mit Erdwesen überfüllt war und ich habe jeden Zentimeter der Stadtgrenzen abgesucht. Auch Clara hat nichts gefunden und Craig war auch erfolglos.«
    Ich versteifte mich unbewusst. Sie hatte es gesagt, bevor sie darüber nachgedacht hatte.
    »Ich habe einen Ausweg gefunden oder zumindest denke ich, dass er nach oben führt. Ich denke, es ist sein Geheimgang. Allerdings hat er mich dort gesehen, deswegen haben wir keine Zeit. Wir müssen euch sofort hier rausbringen.«
    »Janlan, das ist doch Wahnsinn. Glaubst du wirklich -«
    Dieses Mal ließ ich sie nicht ausreden.
    »Genau das ist es! Er ist wahnsinnig! Er hat das geplant. Er hat das seit Jahrhunderten geplant. Er hat mich ausgespielt wie eine Marionette und alles, was ich getan habe, um die Menschen von Alanien zu retten, hat nur dazu geführt, dass nun absolut jeder Mensch in Gefahr ist. Ich hätte nicht mehr falsch machen können.«
    Tränen traten in meine Augen.
    »Was soll das wieder heißen?«
    Ich schluckte und versuchte den Knoten in meinem Hals zurückzudrängen.
    »Der Zirkel der Seelensammler war nur eine Maskerade, um mich dazu zu bringen, das Amulett der Seelentropfen aus dem Ewigen Tal zu holen. Ich habe dafür gesorgt, dass er zu der Magie der Seelenseher Zugang bekommt und ich meinen Weg zu ihm finde.«
    Die letzten Worte waren nur noch als ein Flüstern über meine Lippen gekommen.
    »Janlan, das -«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte ihre leeren, tröstenden Worte nicht hören.
    »Das ist egal. Es ist passiert. Ich kann es nicht mehr ändern, aber ich kann versuchen, dir zu helfen, den Ausgang richtigzustellen. Wie viele der Jüngsten Generation werden dich begleiten?«
    »Janlan!«
    »Keira, fang nicht wieder an!«
    Ich wusste genau, was nach dem ›Janlan!‹ noch gefolgt wäre.
    »Wie viele seid ihr?«
    Ich ließ sie nicht aus den Augen und erlaubte auch nicht, dass sie meinem Blick auswich.
    »Inzwischen achtzehn. Ich habe noch acht weitere gefunden, die noch bei klarem Verstand sind. Aber Janlan, wie stellst du dir das vor? Sollen einfach alle einundzwanzig zu diesem Tunnel laufen und hoffen, dass es niemand bemerkt?«
    »Er wird es sicher bemerken, aber ich werde dafür sorgen, dass ihr genug Zeit habt.«
    »Janlan!«
    »Keira, nein! Wie lange brauchst du, um alle zusammen zu trommeln?«
    Als sie nicht antwortete, funkelte ich sie an.
    »Keira, wie lange!«
    Sie sah mich wütend an. Alles in ihr sträubte sich immer noch dagegen, mich hier zurückzulassen.
    »Zwei Stunden«, zischte sie durch zusammengepresste Lippen.
    »Gut, dann solltest du losgehen. Der Gang ist im Sockel der Statue. Ihr werdet ein paar Ebenen heruntersteigen müssen. Ich treffe euch dort.«
    Ich stand auf und hoffte so, die bevorstehende Diskussion mit Keira zu verhindern. Ich ging in mein Zimmer, als Keira hinter mir etwas sagte. Als ich mich umdrehte, saß sie immer noch auf dem Sofa.
    »Und was wirst du tun, wenn wir weg sind?«
    Ihre Stimme klang ungewöhnlich kühl. Ich konnte sehen, wie sie darunter litt, mir das Versprechen gegeben zu haben. Ich atmete tief ein. Ich wollte etwas sagen, damit sie sich besser fühlte. Aber mir fiel nicht wirklich etwas ein.
    »Ich werde versuchen das zu erreichen, weswegen wir hergekommen sind. Das Schwarze Medaillon gehört nicht ihm. Es gehört dir und ich werde alles tun, um es zu

Weitere Kostenlose Bücher