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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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mit dir? Was ist mit deinen Augen?«
    In ihrer Stimme fehlte jeder Zorn und jeder Vorwurf. Etwas, das unter diesen Umständen für Keira mehr als unnatürlich war. Ich antwortete ihr nicht. Ich war immer noch in meiner Trance gefangen, auch wenn Keira mich aus meinem Blutrausch geholt hatte. Der einzige Gedanken, den ich nun wieder hatte, war: »Sie haben Craig.«
    »Janlan?«, kam immer wieder Keiras Frage. Ihre Schritte wurden schneller, mit jedem Mal, das ich nicht antwortete. Als sie mit mir auf die Straße trat, stach das Licht des Tages in meinen Augen und ich konnte die vielen Menschen, die auf der Straße standen, zuerst nicht sehen. Sie verstopften sie und starrten Keira und mich an, bevor ein Lärm ausbrach, als sie alle gleichzeitig anfingen aufgeregt zu reden. Blitze zuckten über meine Augen, als unzählige Fotografen ihre Kamera auf mich richteten. Die Menschen verstummten, wenn sie meinem Blick begegneten, und Furcht breitete sich in Sekundenschnelle auf ihren Gesichtern aus. Ich glaubte, ein Knurren zu hören, das aus meiner eigenen Kehle zu kommen schien.
    »Schhh. Beruhig dich Janlan«, flüsterte mir Keira unruhig und besorgt zu. Ich hörte nicht hin. Ich spürte und sah gleichzeitig, wie meine Sicht wieder rötlich schimmerte. Ein ängstliches Raunen ging durch die Menge, als ich meinen Kopf hob. Meine Hände zuckten zu meinen Stiefeln. Ich wollte meine Dolche haben.
    »Nein«, kam es entschieden von Keira. Ich hörte nicht auf sie. Alleine die Schmerzen verhinderten, dass ich sie ziehen konnte.
    »Lassen Sie uns durch!«, befahl Keira mit fester Stimme. Die Leute ließen nicht von uns ab, auch wenn die Angst klar auf ihren Gesichtern zu erkennen war. Wieder knurrte ich. Es klang wie das Knurren eines wilden Tieres, das in die Enge getrieben wurde. Ein paar der Umstehenden wichen wenige Schritte zurück, nur um dann gleich wieder näher zu kommen. Je enger die Leute sich um uns drängten, umso röter wurde meine Seelensicht. Ich konnte nicht mehr erkennen, ob es Menschen waren, oder Wesen. Ich sah nur ihre pulsierenden Seelenergien, die in ein unglaubliches Rot getaucht waren. Ich wollte mich auf sie stürzen.
    »Sie haben Craig.«
    Keiras Griff wurde fester und schmerzte schon fast.
    »Janlan, bitte beruhige dich.«
    Sie flüsterte es mir unaufhörlich zu, ohne zu bemerken, dass es keinen Sinn hatte. Der einzige Grund, dass ich sie noch nicht angefallen hatte, war, dass ich alleine nicht stehen konnte. Für den Moment brauchte ich sie. Auch wenn es schwerfiel, sie von den anderen zu unterscheiden. Nur der Körperkontakt überzeugte mich davon, dass sie anders war. Ich spürte, wie mich jemand berührte. Mein Kopf zuckte hoch und ein erneutes, viel lauteres Knurren erklang bedrohlich aus meiner Kehle.
    »Lassen Sie uns in Ruhe!«
    Immer noch zuckten Blitzlichter von überall her und erhellten den Tag weiter. Ein Quietschen ertönte und wurde von einem ohrenbetäubenden Hupen begleitet. Die Menge stob auseinander, als ein Auto mitten in sie hinein fuhr.
    »Keira hierher!«, rief Chris durch ein heruntergelassenes Fenster. Keira rannte auf den Wagen zu, wobei sie mich fast schon trug. Ich fing an mich zu wehren. Ich wollte nicht zu dem Wesen ins Auto steigen. Ich knurrte und fing an mich gegen ihre Umklammerung zu stemmen.
    »Janlan, lass das!«
    Sie riss die hintere Tür auf und drängte mich hinein, wobei ich ihr einen Schlag ins Gesicht versetzte.
    »Janlan!«, schrie sie mich wütend an. Sie stieg zu mir und versuchte, meine um sich schlagenden Arme zu bändigen. Ich knurrte unaufhörlich. Ich konnte sie nun nicht mehr von den andern unterscheiden. Sie war nur eine Seelenenergie von fielen. Rot und gefährlich.
    »Was ist los mit ihr?«, fragte Chris erschrocken, als auch er in mein Gesicht sah.
    »Ich weiß es nicht«, presste sie angestrengt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich versuchte, an meine Dolche zu kommen. Ich musste mich von den Wesen befreien.
    »Sie haben Craig.«
    »Janlan, nein!«
    Keira schlug meine Hand weg, gerade als ich einen der Griffe eines Dolches gespürt hatte. Ich knurrte sie an. Als sie meinem Blick begegnete, breitet sich auch auf ihrem Gesicht Furcht aus.
    »Janlan, hör auf. Bitte«, flehte sie schon fast.
    Als Antwort kratzte ich sie am rechten Oberarm, die einzige Stelle, die ich erreichen konnte. Sie drückte mich in die Sitze und versuchte alles, um mich daran zu hindern, mich zu wehren.
    »Janlan!«
    Die Seelensicht war nun so blutrot wie zuvor

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