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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Antwort bekam.
    »Wo ist er?«
    Ein Gurgeln kam von meiner rechten, das anders klang. Ich sprang herum und sah in die matschigen Augen eines hochgewachsenen Wesens. Es starrte zurück und machte keine Anstalten mich anzugreifen. Im Gegensatz zu seinen Gefährten, die sich nun in meinem Rücken befanden. Ich fuhr einmal herum und hatte ihnen die Kehlen aufgeschlitzt, noch bevor sie einen weiteren Schritt hatten machen können.
    »Wo ist er!«, fragte ich nun direkt an das Wesen gerichtet.
    »Beggrri ggerr Gemgrrrim«, kam es gurgelnd aus seiner Kehle.
    »Wo ist er?«
    Die Klinge eines Dolches sprang an seine Kehle und drückte in die rissige Haut, bis dieses dreckige Blut hervorquoll. Das Wesen wiederholte seine Geräusche und für einen Moment dachte ich, dass es mich hoffnungsvoll ansah.
    »Ich verstehe nicht«, fuhr ich es an.
    Dieses Wesen war anders. Etwas an ihm machte mich stutzig. Ich trat einen Schritt zurück und tötete die neu aufgetauchten, bevor ich mich wieder zu ihm umdrehte. Ich betrachtete es durch den roten Schleier hindurch. Es wirkte menschlicher. Seine Gestalt war noch nicht ganz so gebeugt und seine Haut war noch etwas glatter. Als mein Blick zu seinem Kopf wanderte, dachte ich vor Matsch strotzende, blonde Haaransätze zu erkennen. Ich ging auf es zu und blieb nahe davor stehen. Außer ihm war kein weiteres Wesen mehr da und es kamen auch keine neuen mehr. Ich streckte eine Hand aus und wollte etwas von der Erde aus dem Gesicht streichen. Noch bevor ich es berühren konnte, ertönte ein gequältes Jaulen aus seiner Kehle. Es sprang vor und streckte seine Klauen nach meiner Halsschlagader aus.
    »Janlan!«, erklang ein Schrei aus dem Tunnel hinter mir.
    Das Wesen erstarrte und brach dann schlaff zusammen, noch bevor es mich erreicht hatte. Der Dolch in meiner rechten Hand ragte aus seiner Brust, dort, wo bei einem Menschen das Herz gewesen wäre. Ich zog ihn mit einem Ruck heraus und ließ das Wesen zu Boden fallen, ohne es auch nur noch ein einziges Mal anzusehen. Ich drehte mich langsam herum, zu dem Tunnel, aus dem ich gekommen war. Ich sah mich einer Seelenenergie gegenüber die anders war. Sie war stark und ging von einem Herzen aus. Sie pulsierte gleichmäßig, aber aufgeregt. Ihre Farbe war rot. So rot wie alles andere. So rot wie die Wesen. Ich senkte meine Dolche nicht, von denen Blut auf den ohnehin triefenden Boden tropfte. Meine Brust hob und senkte sich mit keuchenden Atemzügen. Noch hatte ich nicht entschieden, ob ich einem weiteren Feind gegenüberstand. Ich umklammerte die Dolche und die vereinzelten Stellen meiner Knöchel, die nicht mit Blut beschmiert waren, wurden weiß.
    »Janlan?«
    Die Stimme klang verunsichert, wenn nicht sogar ein wenig verängstigt. Die Person tat einen Schritt in meine Richtung und ich hörte das leise Klirren von Schwertern, die aneinander schlugen. In wenigen Sekunden hatte ich die Distanz überbrückt und ging auf den neuen Feind los. Funken sprühten in dem roten Dämmerlicht, als meine Dolche auf gezückte Schwerter stießen.
    »Janlan! Hör auf damit!«, fuhr mich mein Gegner an. Ich wurde zurückgestoßen. Ich verlor für eine Sekunde mein Gleichgewicht, als ich auf eine abgetrennte Klaue trat. Ich stürzte wieder vorwärts, als mich ein heftiger Schlag im Gesicht traf.
    »Janlan, komm zu dir!«
    Der Schlag war wie ein Schock. Ich blinzelte verwirrt und der rote Schleier hob sich von meinen Augen. Ich ließ die Dolche sinken und sah mich erschrocken im Raum um. Ich wusste, dass ich all diese Wesen getötet hatte und dass ich verantwortlich war für den blutgetränkten Boden, aber ich konnte es nicht ganz glauben.
    »Janlan?«
    Eine Hand berührte mich vorsichtig an der Schulter und drehte mich zu sich um. Ich starrte in Keiras Gesicht, das mich wiederum prüfend ansah.
    »Was ist mit deinen Augen?«
    Ich fuhr mir unweigerlich mit den Fingern an meine Augen und betastete sie. Ich konnte nichts Ungewöhnliches fühlen. Die rote Seelensicht war fort, aber ich spürte, dass sie darauf lauerte, jede Sekunde wieder zu erscheinen.
    Ich war immer noch der Meinung, dass mein Herz nicht wieder schlug. Langsam spürte ich, wie das Gefühl für Schmerzen in meinen Körper zurückkehrte. Mein rechtes Knie sackte weg, als ich ein unerträgliches Stechen spürte. Keira fing mich auf, bevor ich auf dem blutigen Boden auftraf.
    »Wir müssen dich hier raus bringen.«
    Sie schlang sich meinen Arm um die Schulter und führte mich durch den Tunnel.
    »Was ist los

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