Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben
Mitte ohne Frage entlastet. Greift man gleichzeitig zu Abführmaßnahmen und Entschlackungstees, so findet auch Vergangenheitsbewältigung statt, d. h., der Organismus baut deponierte Rückstände im Gewebe ab und scheidet diese aus. In allen Naturheilkundekulturen finden sich diesbezüglich Ratschläge; beginnend von Schwedenkräutern bis zu Aderlässen, Schröpfkuren und Einläufen. Allen Versuchen gemeinsam ist die Absicht, Stoffwechselrückstände zu mobilisieren und über die natürlichen Ausscheidungswege aus dem Körper zu entfernen.
Bei solchen Kuren kann es allerdings durchaus zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen kommen: zu Kreislaufproblemen, psychischen Veränderungen oder auch zur Reaktivierung alter Krankheitsbilder. Besser als solche radikalen Kurzzeit-Maßnahmen ist es deshalb, mit entsprechender Ernährung kontinuierlich für die Mitte zu sorgen und so zu leben, dass der Organismus sich langfristig im Gleichgewicht befindet.
FASTEN SIE INTELLIGENT
Aus der Sicht der TCM entlastet Fasten den Funktionskreis Milz kurzfristig, weil er sich während des Fastens weniger mit äußeren Einflüssen beschäftigen muss. Allerdings kommt es auch zu einer Schwächung, denn eine Kräftigung durch Nährstoffe bleibt aus. Dies ist übrigens auch der Grund für den JojoEffekt: Die Schwächung führt zu Depressivität und bricht in Heißhunger durch. So werden die mühsam abgehungerten Pfunde ruckzuck wieder aufgebaut.
Überflüssige Pfunde sind das Ergebnis eines Funktionskreises Milz, der nicht genügend gefiltert und nicht genügend abgewehrt hat.
Daher hat er Stoffe aufgenommen, die er nicht gebraucht hätte. So finden sich Zeichen von Schwäche neben Zeichen von Überlastung.
Während dann der eine Teil des Organismus vom Fasten profitiert, wird der andere belastet. Aus diesem Grund lehnt die TCM komplettes Fasten ab. Wir TCM-Ärzte halten eine bekömmliche Form des Fastens für intelligenter und sinnvoller, eine, welche die Mitte kräftigt, aber dennoch die Auseinandersetzung mit Altlasten nicht behindert. Eine diesbezüglich sehr brauchbare Variante ist der Reistag.
Von einem oder zwei Reistagen in der Woche werden Sie sicher mehr profitieren als vom Fasten. Versuchen Sie es! Aber vergleichen Sie nicht Äpfel mit Birnen. Beim Fasten stellt sich in den ersten Tagen ein schöner Anfangseffekt ein, der dann später meist wieder umkippt.
Vergleichen Sie das Resultat von zwei Fastenwochen mit dem von zehn Reistagen nach mehreren Wochen. Sie werden feststellen, dass der nachhaltige Effekt der Reistage erfreulicher ist. Erfahrungsgemäß lässt sich ein Reistag pro Woche auch über längere Zeit durchhalten.
TIPP
Legen Sie öfter einen Reistag ein. Essen Sie dann mehrmals am Tag Reis, und zwar so viel, wie Sie mögen. Zwischendurch ist reichliches Trinken angesagt, bevorzugt Gemüsebrühe. Der Reis lässt kein Hungergefühl aufkommen. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel geschont und der Körper baut Fettreserven ab.
Die Lunge – Feinfühligkeit
DIE WANDSLUNGSPHASE METALL folgt der Wandlungsphase Erde und sie korrespondiert mit dem Funktionskreis Lunge. Die Chinesen sprechen auch davon, dass jeweils eine Wandlungsphase eine andere hervorbringt oder erzeugt. Im Erzeugungszyklus gilt die Erde als die Mutter des Metalls bzw. das Metall als Kind der Erde. Die Wandlungsphase Erde gebiert und nährt die Wandlungsphase Metall.
Die Lunge ist zuständig für die »rhythmische Ordnung« des Menschen. Diese drückt sich in der Regelmäßigkeit biologischer Funktionen aus und sie ist Voraussetzung für das Yin, die Entfaltung von Struktivität. Mit diesem Begriff beschreibt die chinesische Medizin die Fähigkeit, äußere Einflüsse in sinnvolle Struktur umzuwandeln (siehe auch > ). Die rhythmische Ordnung ist Voraussetzung für die Entstehung einer gesunden Struktur.
RÜCKZUG DER NATUR
Die Wandlungsphase Metall ist das junge Yin.
Ob im Jahreslauf oder im Tageszyklus, mit ihr beginnt das Yin zu wirken und das Yang zu ersetzen. Daher wird ihm von den Jahreszeiten der Herbst zugeordnet. Im Einklang mit der Bewegungsrichtung des Yin ziehen sich im Herbst die Säfte der Pflanzen nach innen zurück. Die Bäume beginnen, ihre Blätter zu verlieren. Die Blätter fallen hinunter auf die Erde, wo sie verwesen und in den gesetzmäßigen zyklischen Wandlungsprozess der großen Natur eingehen.
Von den Tageszeiten gehört der frühe Abend zum Metall, von den Himmelsrichtungen der Westen. Im Westen geht die Sonne
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