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Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Titel: Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer
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(z. B. Klima, Umwelt, Informationen) zur Milz, die diese sortiert und weiterleitet.
    MÜDIGKEIT: EINE ÜBERFORDERTE MITTE
    Wenn sehr viel auf die Mitte einströmt und die Mitte diese Eindrücke nicht mehr gut verarbeiten kann, reagiert der Organismus zumeist mit Müdigkeit. Müdigkeit gehört zu den führenden Symptomen einer überforderten Mitte. Doch die TCM unterscheidet mehrere Formen von Müdigkeit. Wir kennen Müdigkeit infolge von allgemeiner Schwäche. Wir kennen aber auch eine Müdigkeit, die sofort verfliegt, wenn uns ein Thema anspricht.
    Die dritte, für die Mitte typische Form ist die sogenannte klebrige Müdigkeit. Diese klebrige Müdigkeit hat jeder von uns schon einmal erlebt: Nach einem ausgedehnten Mahl liegt man erschöpft im Sessel und will am liebsten gar nichts mehr sehen und hören. Der Organismus ist voll und ganz mit der Verarbeitung des Essens beschäftigt.
    Interessant hierbei ist der deutliche psychophysische Zusammenhang. Wer seine Aufnahmekapazität durch zu viel Essen überlastet hat, kann auch nichtstoffliche Einflüsse nicht mehr aufnehmen. Sprich, er will nichts mehr sehen und hören. Daher gehören zur klebrigen Müdigkeit eben auch die Geräuschempfindlichkeit und der soziale Rückzug. Der Organismus signalisiert »Lass mich in Ruhe«. Dieser Zustand dauert aber nicht sehr lange an. Denn sobald die Verdauungsarbeit geleistet ist, erwachen die Lebensgeister wieder und die klebrige Müdigkeit verschwindet.
    Der TCM ist sehr daran gelegen, die Mitte nicht zu überfordern – auch nicht temporär.
    Daher legt sie Wert auf eine Ernährung, die verträglich und bekömmlich ist. Wenn man nach dem Essen erschöpft ist, dann hat man schlechterdings etwas Falsches oder zu viel gegessen. Letztlich soll die Nahrung uns nicht schwächen, sondern stärken. Daher sorgt ein guter Koch dafür, dass die Lebensmittel in leicht verdaulicher Form angeboten werden. Und das bedeutet in erster Linie: Die Speisen sind gegart und warm.
    WÄRME STÄRKT DIE MITTE
    Erfahrungsgemäß ist der Oberbauch relativ kälteempfindlich. Um ihn zu stärken, haben die Chinesen sich die Gewohnheit des warmen Trinkens angeeignet, das übrigens auch der Niere guttut. Schluck für Schluck wird über den Tag hinweg warmes Wasser oder Tee getrunken. Das stärkt die Organe des Oberbauchs und hält sie fit. Denn sie müssen immer wieder angeregt werden, ihre Tätigkeit aufzunehmen, was am besten durch die Zuführung von Wärme geschieht.
    Wird es der Mitte zu kalt, kommt es zur Stagnation der Verdauungsmotorik. Blähungen entstehen, man hat ein Völlegefühl und bekommt Bauchschmerzen. Solche Symptome saniert die TCM nicht mit Tabletten, sondern indem sie der Mitte Wärme zuführt.
    GESUNDE MITTE, GESUNDER APPETIT
    Eine gesunde Mitte regelt den Bedarf an Nährstoffen durch einen gesunden Appetit. Wenn jemand keinen Appetit mehr hat oder im Gegenteil übertriebenen Appetit, dann stimmt etwas mit seiner Mitte nicht. Alle Formen von Appetitstörungen zeigen eine Unausgeglichenheit des Funktionskreises Milz an. Auch die latente Übelkeit und der Heißhunger auf Süßes sind Symptome, die diesem Funktionskreis zugeschrieben werden. Da sie auf eine Mitte-Störung hinweisen, nimmt die TCM sie ernst und behandelt sie. Wegen der Bedeutung der Ernährung für den Erhalt der Mitte habe ich diesem Thema ein eigenes Kapitel (siehe > ) gewidmet.
    STÖRUNGEN IM FUNKTIONSKREIS MILZ
    Ein gesunder Organismus kann sich aus der Nahrung alle erforderlichen Bestandteile holen und sie sinnvoll verwerten. Dies gilt für emotionale Einflüsse genauso wie für körperliche.
    Bei Störungen im Funktionskreis Milz geht diese Fähigkeit verloren. Als Folge davon entstehen gleichzeitig ein Mangel und eine Stauung: Zum einen werden Stoffe eingelagert, die eigentlich ausgegrenzt hätten werden sollen; ein Überfluss an Belastendem stellt sich ein. Zum anderen herrscht eine Knappheit an Notwendigem.
    Großer Appetit auf Süßes, aber auch Müdigkeit und Völlegefühl sind typische Anzeichen für eine solche Störung. Die körperlichen Symptome konzentrieren sich meistens auf den Oberbauch – die Körpermitte und Projektionsfläche des Funktionskreises Milz.
    PHYSISCH UND PSYCHISCH VERDAUEN
    Wie unsere Sprache weiß, gibt es einen sehr engen Zusammenhang zwischen stofflicher Verarbeitung und psychischer Bewältigung.
    »Ich kann das nicht verdauen«, sagen wir, wenn unsere Seele mit etwas nicht fertig wird.
    Ein anderes Beispiel ist das

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