Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Trieb sie zur Eile an.
    Unterdessen lief Alex in die Zimmer auf der anderen Flurseite, zerrte die Frauen aus den Betten und scheuchte sie Richtung Feuertreppe. In Kürze hatten sie die meisten von ihnen so weit, dass sie durch die Tür der Feuertreppe nach draußen drängten.
    Alex nahm Jax beim Arm. »Komm, wir müssen den Männerflügel aufsperren!«
    »Ich glaube, wir haben noch nicht alle Frauen draußen. Ein paar sind vor mir davongelaufen und haben sich versteckt.«
    Alex konnte die Flammen bis zum Tresen in der Schwesternstation hinauszüngeln sehen. »Das Gebäude hat neun Stockwerke, für mehr haben wir keine Zeit. Wir müssen ständig in Bewegung bleiben und so viele Leute nach draußen schaffen, wie wir können. Ich hoffe, dass wir in den unteren Stockwerken, wo die Leute nicht so geistesgestört sind und so stark unter Drogen stehen, ein paar von ihnen dazu bewegen können, uns zu helfen. Aber die Zeit wird knapp.«
    Während Alex, immer wieder »Feuer!« brüllend, die Feuertreppentür am Ende des Flurs zum Männerflügel aufschloss, ging Jax daran, die männlichen Patienten aufzuscheuchen.
    Nachdem sie die männlichen Patienten auf die Feuertreppe geführt und ihnen eingeschärft hatten, bis ganz nach unten hinabzusteigen, wo sie in Sicherheit wären, kehrten sie noch einmal in das Gebäudeinnere zurück. Das Feuer, das nun schon durch die Decke schlug, war über die Trennwände der Schwesternstation hinweg auf die Krankenstationen zu beiden Seiten übergesprungen.
    Rußiger, schwarzer Rauch kroch unter der Decke entlang. Auf
dem Weg in den Mittelteil des Gebäudes konnte Alex leuchtend gelbe und orangefarbene Flammen aus dem fettigen schwarzen Qualm hervorzüngeln sehen. Die Wandfarbe schlug Blasen, bekam Risse, wurde wellig.
    Er wollte es einfach nicht glauben, wie rasch das Feuer außer Kontrolle geraten war, welch ungeheure Hitze es entwickelte. Unmittelbar nachdem sie die Männer über die Feuertreppe nach draußen geschafft hatten, hatte sich der unter der Decke entlangkriechende Rauch bis auf halbe Flurhöhe herabgesenkt. Alex hatte Angst, von den Flammen erfasst zu werden, aber auch der Rauch war tödlich. Er konnte einem das Bewusstsein rauben.
    Jax an der Hand hinter sich herziehend hielt er auf die Schwesternstation zu. An dem erforderlichen Kraftaufwand konnte er deutlich spüren, dass sie mehr als erschöpft war. Mehrfach geriet sie ins Stolpern. Die Drogen erschwerten ihm jede schnelle Bewegung. Er hoffte nur, dass Jax nicht einfach ohnmächtig wurde, denn er hatte keine Ahnung, wie er sich in dem Fall verhalten würde.
    Um sich an den Flammen vorbei bis zum Treppenhaus im Innern des Gebäudes durchzuschlagen, mussten sie den Hauswirtschaftsraum auf der Rückseite umgehen. Jax lehnte sich an eine Wand und schloss die Augen, um kurz zu verschnaufen.
    »Glaubst du, es könnte sein, dass alle hier Beschäftigten aus deiner Welt stammen?«, fragte er sie.
    Sie öffnete die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. »Ich weiß es nicht, Alex. Möglich ist es. Wir wissen, dass sie schon seit geraumer Zeit hierherkommen. Gut möglich, dass sie im Laufe der Zeit die gesamte Einrichtung unterwandert haben. Aber warum sollten sie so etwas tun?«
    »Dr. Hoffmann hat von diesem Sedrick Vendis Befehle entgegengenommen. Vielleicht wollten sie nicht bloß meiner Mutter
irgendwelche Informationen abpressen, sondern sie bedienen sich dieser Einrichtung, um notfalls auch aus anderen Leuten Informationen herauszubekommen. Schließlich haben sie uns beide ebenfalls hier festgehalten, um herauszufinden, was wir wissen.«
    »Könnte sein.« Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und versuchte nachzudenken. »Wir wissen, dass sie schon seit geraumer Zeit an einem Projekt in dieser Welt arbeiten, allerdings ist uns das Ausmaß ihrer Unterwanderung unbekannt. Sie hatten genügend Zeit, dieses Krankenhaus als Ort für ihre Verhöre einzurichten. Soweit ich gesehen habe, dürfte es ihnen jedenfalls die erforderliche Abgeschiedenheit, Anonymität und Tarnung verschafft haben.«
    »Demnach lässt sich unmöglich sagen, wie viele aus dem Personal beteiligt sein könnten«, dachte Alex laut nach. »Soweit wir wissen, könnten alle mit von der Partie sein.«
    Jax wischte sich mit matter Hand durchs Gesicht. »Das kann ich nicht beantworten.«
    »Soweit ich beobachten konnte, schienen die meisten der auf diesem Stockwerk Beschäftigten aus deiner Welt zu stammen. Andere, wie Dr. Hoffmann, arbeiten mit ihnen zusammen.

Weitere Kostenlose Bücher