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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Seufzer aus. »Jax, ich möchte, dass Sie wissen, wie leid es mir tut, weil ich Sie letztes Mal so dumm behandelt habe.« Er verwarf die Ansprache, die Ausreden, die er einhundertmal im Geiste geprobt hatte. »Sie sind hergekommen, um mir zu helfen, und ich habe nicht auf Sie gehört. Ich hatte nicht die Absicht, Ihr Tun und das der anderen herabzusetzen. Ich hab es einfach nicht verstanden. Es ist mir so schwergefallen …«

    Sie hob die Hand, um ihn am Weiterreden zu hindern. »Bei meiner letzten Rückkehr habe ich den Leuten von einigen Dingen erzählt, die ich hier gesehen hatte, von einigen technischen Geräten. Sie haben ganz ähnlich reagiert wie du. Sie haben mir nicht geglaubt, dass es mir gelungen war, diese Welt aufzusuchen. Viele dachten, ich denke mir das alles aus, um mein Versagen zu vertuschen.
    Das hat mir vor Augen geführt, wie schwer es für dich sein muss. Wäre die Situation umgekehrt und du wärst stattdessen in meine Welt gekommen, ich hätte dir ebenso wenig geglaubt.
    Doch nun lass uns beide versuchen, ein wenig mehr Verständnis für die tiefe Kluft zwischen uns aufzubringen. Wenn wir das, was uns bevorsteht, überleben wollen, müssen wir einander gegenseitig helfen.«
    Alex hatte keine Ahnung, was ihnen bevorstand, trotzdem nickte er. Es war, als wäre ihm eine Last von den Schultern genommen worden, eine Last, die er seit ihrem letzten Verschwinden mit sich herumgeschleppt hatte.
    Was nichts an der Schwierigkeit änderte, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass diese Frau tatsächlich aus einer anderen Welt gekommen war.
    »Wo befindet sich diese Welt? Ihr Zuhause? Auf der anderen Seite des Universums? In einem anderen Universum? Jenseits eines Wurmlochs im All, das es Ihnen ermöglicht, Ihre Welt zu verlassen und in meine einzutreten?«
    »Ich kann dir nur so viel verraten: Der Ort, von dem ich stamme, befindet sich auf der anderen Seite der Finsternis, auf der anderen Seite des Nichts.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Wir ebenso wenig.« In einer hilflosen Geste hob sie die Hand, ließ sie dann aber wieder fallen. »Es gibt eine Menge Dinge,
die ich nicht erklären kann. Sicher weiß ich nur, dass es sich um völlig andersartige Orte handelt, die jedoch gleichzeitig nahezu identisch sind. Im Augenblick braucht uns das allerdings nicht zu kümmern. Unser Problem im Augenblick ist, dass wir vor allen Dingen am Leben bleiben müssen, wenn wir Antworten finden wollen, und dass wir von hier verschwinden müssen.«
    Alex nickte. »Und was machen wir mit Bethanys Leiche?«
    »Sie in meine Welt zurückschicken,« sagte Jax und ging neben der Toten in die Hocke.
    Beim nächsten zuckenden Blitz sah Alex sie zu seinem Entsetzen fremdartige Symbole mit ihrem Messer in Bethanys Stirn ritzen. »Was tun Sie da?«
    »Ich schicke sie in meine Welt zurück.«
    »Aber eben sagten Sie noch, dies sei eine Welt ohne Magie. Wie können Sie erwarten, dass so etwas funktioniert, wenn es hier keine Magie gibt?«
    »Sie ist, genau wie ich die beiden letzten Male, mithilfe einer Rettungsleine hergekommen. Diese aktiviere ich jetzt nur.«
    Er wies auf das Bett. »Jax, hier ist alles voller Blut – ich bin von Kopf bis Fuß damit besudelt. Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, Bethanys Körper fortzuschaffen, ihr Blut wird noch überall sein und nur darauf warten, dass man es entdeckt.«
    Jax, ganz in ihr grausiges Werk vertieft, antwortete, ohne aufzusehen. »Es ist ihr Blut und somit nicht von dieser Welt. Es wird mit ihr zusammen zurückkehren.« Schmunzelnd sah sie auf. »Ich wünschte, ich könnte dort sein und ihre Gesichter sehen, wenn ich ihnen ihre Königin auf diese Weise zurückschicke.«
    Das Zimmer wurde einen Moment lang von einem zuckenden Blitz in gleißende Helligkeit getaucht, nur um gleich darauf wieder in den Schatten zu versinken, begleitet von einem krachenden
Donnerschlag, der das Haus erbeben ließ. Draußen schlug der Wind die Zweige klackend aneinander. Regen peitschte ohne Unterlass gegen die Fensterscheiben.
    Mit raschen Schnitten ritzte Jax zwei weitere rätselhafte Symbole in die Haut. Obwohl Bethany tot war, sickerte Blut aus dem seltsamen Liniengebilde. Alex, der nicht umhin konnte, sie mit dem Blick des Künstlers zu betrachten, bemerkte einen Sinn für Bewegung in ihrer Komposition.
    »Das war’s«, murmelte Jax und erhob sich.
    »War was ?« Im grellen Schein des nächsten Blitzes starrte er die Tote an. »Was soll denn jetzt passieren?«
    So attraktiv Bethany im Leben

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