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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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immer so nah sein zu können.
    »Jax, ich möchte Ihnen danken, dass Sie gekommen sind«, meinte er leise. »Schätze, ich bin Ihnen etwas schuldig. Vor allem eine Entschuldigung.«

    Sie hielt kurz inne und sah ihm aus nächster Nähe in die Augen. Ihr Körper drückte leicht gegen seine Brust. Er konnte ihren gleichmäßigen Herzschlag spüren.
    »Tut mir leid, dass ich nicht eher kommen konnte, Alex. Wirklich.«
    »Sie sind gerade rechtzeitig gekommen.«
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Nicht zeitig genug, um deinen Großvater zu retten.«
    Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag. »Wollen Sie damit sagen, Bethany hatte ihre Hände dabei im Spiel?«
    Jax streckte sich weiter vor, um sein Handgelenk endgültig zu befreien, richtete sich dann auf. »Ich war nicht dort, aber ich konnte einen Blick durch den Spiegel in seiner Werkstatt erhaschen. Ich habe Königin Bethany gesehen, und außerdem Feuer.«
    Alex ließ sich auf das Bett zurücksinken. Er hatte seinen Kummer begraben, aber die Nachricht, dass Ben wahrscheinlich ermordet worden war, ließ nicht nur seinen Schmerz wiederaufleben, sie weckte auch einen noch immer schwelenden Zorn.
    Kaum hatte Jax seine Handgelenke losgeschnitten, riss sich Alex die Widerhaken heraus und zog seine Hosen hoch. Es war eine gewaltige Erleichterung. Sie besaß den Anstand, seine peinliche Lage nicht weiter zu kommentieren.
    » Königin Bethany? Was soll das heißen?«
    »In unserer Welt war sie eine Königin. Eine äußerst üble. Sie hat jeden gequält, den sie nicht leiden konnte, und das waren viele. Ich bin in diese Welt gekommen, um ganz nah an sie heranzukommen.«
    Ihre Worte überraschten ihn und entflammten erneut seinen Argwohn. War er am Ende doch Teil einer gewaltigen Intrige geworden, einer Intrige zur Ermordung einer unliebsamen
Königin? Er überlegte, ob er nichts weiter gewesen war als ein menschlicher Lockvogel.
    »Was hat eine Königin aus Ihrer Welt in meiner Welt verloren?«
    Einen Moment lang betrachtete Jax ihn nachdenklich. »Offenbar hat sie sich einen Nutzen von der Familie der Rahls versprochen.«
    »Was denn für einen Nutzen?«
    Jax machte ein erstauntes Gesicht. »Jetzt erzähl mir nicht, du hättest nicht begriffen, was sie heute Nacht hier in diesem Bett wollte.«
    »Das habe ich durchaus verstanden.«
    Er ermahnte sich, die Aufgebrachtheit in seiner Stimme zu mäßigen. Schließlich konnte Jax nichts dafür, dass Bethany ihn ans Bett gefesselt hatte und ihn, war sie erst am Ziel ihrer Wünsche, hatte umbringen wollen. Es war auch nicht ihre Schuld, dass Bethany Ben ermordet hatte.
    Er schloss seine Gürtelschnalle und nahm seine Gedanken zusammen.
    Irgendwie wollte es ihm nicht gelingen, sich Bethany als Königin vorzustellen. Es bereitete ihm schon Mühe, sie als erwachsenen Menschen zu sehen.
    »Was ich meinte, war, ich weiß nicht, wieso sie sich einen Nutzen von der ›Familie der Rahls‹ versprochen hat, wie Sie es nennen. Ich habe keine Ahnung, was hier gespielt wird.«
    »Da haben wir etwas gemeinsam«, erwiderte Jax kaum hörbar, während ihr Blick zu Bethanys Leiche ging, die in einer immer größer werdenden Lache ihres Blutes lag.

20
    Alex zog sein Handy aus der Tasche. »Ich sollte jetzt wohl besser die Polizei anrufen.«
    Er klappte es mit dem Daumen auf, doch ehe er die Nummer eintippen konnte, packte Jax sein Handgelenk. Mit der Spitze des blutverschmierten Messers klappte sie es wieder zu.
    »Du wirst niemanden alarmieren. Das Letzte, was wir jetzt brauchen, ist, dass uns irgendwelche Behörden Ärger machen. Davon haben wir bereits genug. Wir müssen von hier verschwinden, und zwar gleich.«
    Er versuchte, nicht allzu tief durchzuatmen, denn der Blutgeruch löste bei ihm Brechreiz aus. »Aber früher oder später wird man die Leiche finden. Und dann wird die Polizei denken, ich hätte sie umgebracht. Ich bin über und über mit ihrem Blut bedeckt.«
    Wie um sein Argument zu unterstreichen, hielt er mit Daumen und Zeigefinger sein blutgetränktes Hemd vom Körper, um es ihr zu zeigen. Er wollte das blutige Hemd loswerden. Und er brauchte dringend eine Dusche.
    »Wenn ich jetzt weglaufe, lässt mich das nur schuldig aussehen. Attraktive Frauen, die auf diese Weise enden, werden gewöhnlich von ihren Ehemännern oder einem anderen Mann in ihrem Leben umgebracht. Natürlich wird die Polizei glauben, ich hätte sie getötet.«
    Jax’ Blick ging kurz zu dem Leichnam. »Fandest du sie wirklich attraktiv?«
    »Ja … nein …« Alex

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