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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Sybilla Oliphant vorgestellt hatte, Chefin der Wächter der magischen Gemeinschaft und laut seiner Aussage die wohl mächtigste Hexe, die je gelebt hatte. Außerdem waren einige Vampire gekommen, die sich aus persönlichen Gründen davon überzeugen wollten, dass Phelps erstens schuldig war und zweitens angemessen verurteilt wurde.
    Während Sean und die anderen Wächter, die das Gerichtstribunal bildeten, ihre Vorbereitungen trafen, belauerten beide Gruppen einander und blieben durch einen deutlichen Abstand zwischen ihnen voneinander getrennt. Offenbar rechneten sie damit, dass es jeden Augenblick zu einem Angriff kommen könnte.
    Harry war der einzige Mensch, der Ashton unbefangen zulächelte und ebenso unbefangen zu ihm trat, ohne sich um die misstrauischen Blicke seiner Begleiter zu kümmern. Er musterte Ashton mit einem verwunderten Gesichtsausdruck, der mit Sicherheit nicht darauf zurückzuführen war, dass Ashton sich wie für jede Gerichtsverhandlung, an der er teilnahm, in Schale geworfen hatte und einen Anzug und Krawatte trug.
    »Was ist mit dir geschehen, Ash?«, fragte Quinn schließlich, während Tremaine, Everett und die Jäger die beiden nicht aus den Augen ließen. Wahrscheinlich fürchtete mehr als einer von ihnen, dass Ashton jeden Moment seine Reißzähne ausfahren und sich auf Quinn stürzen könnte.
    »Ich weiß nicht, was du meinst, Harry.«
    »Ich meine, dass ich dich in den gesamten zehn Jahren, die ich dich inzwischen kenne, noch nie so zufrieden erlebt habe. Was ist passiert? Hast du ...« Quinn zögerte. »Ich wage es fast nicht zu fragen, aber bist du noch ... Ich meine, hast du was über das Heilmittel herausgefunden?«
    Ashton lächelte. »Nicht nur das, Harry. Ich habe es gefunden . Das heißt, jemand anderes hat es für mich ausfindig gemacht.«
    Quinn blickte ihn verblüfft an. »Bist du wieder – ein Mensch?«
    Ashton schüttelte den Kopf. »Ich bin deshalb so zufrieden, mein Freund, weil ich mich entschieden habe, ein Vampir zu bleiben und es mir mit dieser Entscheidung wirklich und wahrhaftig gut geht. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren.«
    Quinn starrte ihn an und brauchte eine Weile, um Ashtons Worte in vollem Umfang zu begreifen. »Ehrlich gesagt, das verstehe ich nicht, Ash. Es war doch dein sehnlichster Wunsch, wieder ein Mensch werden zu können.« Er beugte sich ein Stück vor und fragte flüsternd: »Ist es wegen dieser hübschen Südländer Vampirin? Ich konnte, als ihr neulich in der Zentrale wart, nicht übersehen, dass ihr einander nicht gleichgültig seid. Außerdem ist sie ja total dein Typ.«
    Ashton lächelte. »Nein, Stevie hat damit nichts zu tun, sondern nur die Tatsache, dass das Vampirdasein mir in vollem Umfang die Möglichkeit gibt, der Mann zu sein, der ich schon immer sein wollte. Und ja, das gibt mir eine ungeheure Befriedigung.«
    Er kam nicht mehr dazu, noch weitere Erklärungen abzugeben, denn die Wächter betraten jetzt gemessen den Raum. Sie sahen eindrucksvoll aus. Jeder von ihnen trug eine schneeweiße Hose mit einer ebenso weißen Tunika darüber. Um die Taille hatten sie silberfarbene Schärpen gebunden, an denen ihre Holzmesser in schlichten weißen Scheiden hingen. Die blutroten Rubine ihrer Ringe fielen auf diesem Hintergrund besonders auf. Sean, Gwynal und Ocholu sowie zwei Wächterinnen, die Ashton heute erst kennengelernt hatte, nahmen nebeneinander an einem Tisch Platz, der an der Kopfseite des Raums aufgestellt worden war.
    Die Vampire und Menschen suchten sich ihre Plätze auf den Stuhlreihen, die links und rechts des Tisches im rechten Winkel dazu standen. Wieder war Harry der Einzige, der sich völlig unbefangen neben Ashton auf die Seite der Vampire setzte, wo auch Lady Sybilla Platz genommen hatte. Zwei weitere weißgekleidete Wächter blockierten jetzt die Tür, falls Phelps einen Fluchtversuch unternehmen sollte. Nur wenige Augenblicke später führten Stevie und Vivian den ehemaligen Präfekten von Richmond herein, setzten ihn auf einen Stuhl gegenüber des Richtertisches und blieben hinter ihm stehen.
    Ashton hatte erwartet, dass man ihn in irgendeiner Form gefesselt hätte, doch er bewegte sich völlig frei. Allerdings nahm Ashton schwach etwas an ihm wahr, das ihn an Sam Tylers Ausstrahlung erinnerte. Er warf Lady Sybilla, die rechts neben ihm saß, einen fragenden Blick zu. Die Hexe lächelte leicht.
    »Ich habe ihm eine magische Fessel angelegt«, flüsterte sie ihm zu, als sie erriet, was ihn beschäftigte. »Wir wollen

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